Einzige Bedingung - Liebe
kraus. „Blake hat dunkles Haar und ein süßes Lächeln. Ich muss mir mal die Bilder ansehen. Leider sehe ich ihn ja nicht oft. Der arme Kleine. Er hat keine Mutter mehr. Vielleicht kann ich mich ein bisschen mehr um ihn kümmern. Ich sollte mal mit Matt sprechen.“
„Tu das.“ Doch Jessica musste immerzu an Ryan denken.
Wenn es stimmte, was vorläufig nur Gerücht war, wie würde er mit dem Wissen umgehen, plötzlich einen Bruder zu haben? Noch war Blake ein Kind, aber Matt Hammond war sein Vormund. Und Matt hatte mehr als einmal betont, dass er die Blackstones vernichten wollte.
Ein Kellner kam mit dem Sherry und dem Tee.
„Sieh doch nur.“ Briana wies mit dem Kopf auf drei Frauen, die immer wieder zu ihnen herübersahen und dann die Köpfe zusammensteckten. „Sie sprechen über mich. Und über Marise. Widerlich.“
Jessica warf den Frauen einen scharfen Blick zu, die ihnen daraufhin den Rücken zuwandten. „Vielleicht bewundern sie dich nur, Schätzchen.“
„Nein, ich habe deutlich Marise’ Namen gehört.“
„Diese alten Klatschtanten!“ Jessica stellte die Teetasse auf einem kleinen Tischchen ab. „Ist denen nicht klar, was Marise’ Tod für dich bedeutet?“
„Leider haben wir uns nie so nahegestanden, wie ich es gern gehabt hätte“, meinte Briana traurig.
Jessica kannte Marise nicht persönlich. Aber sie hatte gehört, dass sie schon früher die Männer nur so vernascht hatte. Dann hatte sie Matt Hammond geheiratet. Und Blake war geboren worden. Allgemein war man der Ansicht, dass sie Matt mit der Schwangerschaft zur Ehe gezwungen hatte.
Jessica lief es eiskalt den Rücken hinunter, und unwillkürlich legte sie sich die Hand auf den Bauch. Hatte eine Ehe unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine Chance? Vielleicht hatte Marise Matt tatsächlich hereingelegt. Vielleicht war sie bereits von Howard schwanger gewesen?
Briana war viel zu lieb und gutmütig, als dass sie sich an eine solche Frau anschließen könnte. „Vielleicht konnte Marise nicht besonders gut mit Frauen“, sagte sie vorsichtig.
„Offensichtlich auch nicht mit ihrer Schwester. Irgendwie habe ich sie nie verstanden.“ Briana sah sich verstohlen um, dann senkte sie die Stimme. „Als sie vor einiger Zeit wegen Mums Beerdigung hier war, fragte sie, ob sie etwas in meinen kleinen Safe in meinem Apartment legen könnte. Ich sagte Ja. Als ich später mal nachsah, fand ich ein paar Steine.“
„Was für Steine?“
„Keine Ahnung. Rosafarbene Steine. Sicher irgendwelche Edelsteine. Ich habe Matt gesagt, dass ich Schmuck von Marise hätte, und er meinte, ich sollte ihn behalten. Aber das kann ich doch nicht tun, Jessica.“ Briana sah die Freundin unschlüssig an. „Wenn Matt die Steine nicht will, müsste Blake sie bekommen. Vielleicht sind sie sehr wertvoll. Wenn es nun Diamanten sind?“
„Zeig sie doch einem Fachmann, und lass sie schätzen.“ Da die Menschentraube vor ihnen sich auflöste, konnte Jessica jetzt Ryan sehen, der mit seiner Schwester sprach. „Von Quinn Everard zum Beispiel, der hat einen ausgezeichneten Ruf, hat allerdings immer sehr viel zu tun. Aber auch Stan Brownlee in Manly ist ein guter Mann.“
„Gute Idee. Ich rufe dich in der kommenden Woche im Geschäft an. Dann kannst du mir ihre Telefonnummern durchgeben.“
„Mach ich gern.“ Wieder warf Jessica einen Blick auf Ryan und seine Schwester. Selbst auf die Entfernung wurde deutlich, wie sehr er an seiner Schwester hing und dass er sich Sorgen um sie machte. Wenn er doch nur halb so viel für mich empfinden würde, dachte Jessica. Auch wenn er sie begehrte und sie mit Geschenken und Schmuck verwöhnte, hatte sie nie den Eindruck, dass er sie wirklich brauchte und ohne sie nicht sein wollte. Ihr war nur zu deutlich bewusst, dass er eben ein Blackstone war … und sie nicht mehr als sein Verhältnis.
„Du hättest es sehr viel schlechter treffen können. Jessica ist doch sehr nett.“
Ryan erstarrte. Er hatte gehofft, dass die Bemerkung seiner Schwester vorhin in der Kapelle nur so dahingesagt war. Aber er hätte es besser wissen müssen. Wenn sie herausfand, dass er ein Verhältnis mit Jessica hatte, machte er eine schlechte Figur. Denn schließlich hatte er sich damals vor vielen Jahren sehr aufgeregt, dass sich seine Schwester mit Ric einließ, der doch schließlich nur ein Angestellter war.
Wie sollte er ihr erklären, dass die Sache mit Jessica irgendwie aus dem Ruder gelaufen war, dass er davon selbst überrascht worden
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