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Eis und Dampf: Eine Steampunk-Anthologie (German Edition)

Eis und Dampf: Eine Steampunk-Anthologie (German Edition)

Titel: Eis und Dampf: Eine Steampunk-Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Krzywik-Groß , Torsten Exter , Stefan Holzhauer , Henning Mützlitz , Christian Lange , Stefan Schweikert , Judith C. Vogt , André Wiesler , Ann-Kathrin Karschnick , Eevie Demirtel , Marcus Rauchfuß , Christian Vogt
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nachfolgen, einen leichteren Weg über den atlantischen Ozean haben.
    Lœrssen hat uns übrigens gesagt, dass unser Schiff mit der Fähigkeit zu tauchen konstruiert worden sei, weil vielleicht der Atlantik weiter westlich zugefroren ist. So ein Unsinn. Wir sind recht weit nach Westen gefahren, wir haben nicht einmal einen Eisberg gesehen.
    Eine Woche waren wir unterwegs. Drei Seemänner waren schon kurz hinter Gibraltar ausgefallen. Influenza. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie sich aber wieder erholt.
    Wir sind meist unter Dampf gefahren, aber die Vinlandsucher hatte auch einen elektrischen Antrieb, der über ein Windrad an Deck und ein Wasserrad am Heck geladen wurde. Dann fuhr sie zwar nicht so schnell, aber so kommt man auch voran. Erst mal sind wir um Spanien rum, war unsere Probefahrt, ein Boot vom Lœrssen immer hinter uns her. Auf Höhe Gibraltar haben wir dann noch mal Kohle und Proviant bekommen, und dann ging es immer nach Westen.
    Am dritten Tag auf dem Atlantik waren die galvanischen Zellen voll aufgeladen, so dass wir auf den elektrischen Antrieb umstellen und tauchen konnten. Fast hätten wir vergessen, den Schornstein zu verriegeln, das Unglück will ich mir gar nicht vorstellen. Wir sind zwei Tage lang unter Wasser gefahren. Fast zu lange, uns ging schon die Luft aus, weil wir gar nicht genug kriegen konnten von dem Vergnügen unter Wasser. Außerdem wurden wir immer heiterer, keine Ahnung, warum. War auch gut so. Der feine Herr Kapitän hatte nämlich uns allen die Schnapsrationen gestrichen. Einer der Unsrigen hatte nämlich seine Hände nicht bei sich behalten können und dem Kapitän Tabak geklaut. Aber damit ist eben bei einer Mannschaft aus Schurken zu rechnen. Als die ersten umfielen, war der Spaß aber vorbei. Wir sind aufgetaucht, mitten in einen deftigen Sturm, und der hat unsere Vinlandsucher richtig gut gebeutelt.
    Wahrscheinlich wären wir gleich wieder getaucht, aber wir waren einfach nicht in der Lage dazu. Die Hälfte der Mannschaft war ohnmächtig, die andere auch irgendwie wirr im Kopf, und als am nächsten Morgen die Sonne aufging, war unser Boot auf Grund gelaufen, neunhundert Seemeilen westlich von Spanien.
    Wir gingen erst mal an Land und nahmen es für den Markgrafen von Sachsen-Coburg in Besitz. Dann haben wir Wasser gesucht und fanden schon bald einen Bachlauf. Die Pflanzenwelt unterschied sich vollständig von der zu Hause, wir fanden keine Früchte oder Beeren, die uns bekannt waren. Zuerst dachten wir, wir hätten Vinland gefunden, mussten aber feststellen, dass die Vinlandsucher lediglich vor einer Insel im flachen Meeresgrund steckte. Unser Schiff war nicht schwer beschädigt, nur die Schraube (so nannten wir dieses Windrad wegen des Geräusches, dass es unter Wasser macht) auf der Steuerbordseite war geknickt, aber wir dachten, mit etwas Mühe würden wir es wieder hinbekommen. Unser Kapitän teilte uns auf, einige sollten das Eiland, wir glaubten zu dieser Zeit noch an eine dem Festland vorgelagerte Insel, erkunden, die anderen würden sich daran machen, den Antrieb wieder flott zu bekommen.
    Ich selbst war bei denen, die das Eiland erkundeten, und ich war auch der erste, der das andere Schiff sah.
    Es war ein kastenartiges Ding, aber verhältnismäßig groß und mit drei Masten und quadratischen Segeln ausgestattet. Außerdem hatte es zwei Schaufelräder, einen kleinen Schornstein ganz hinten, und die Segel waren seltsam eckig bemalt.
    Die Mannschaft an Deck war dunkelhäutig, und wir dachten, es seien vielleicht Afrikaner oder Berber. Unser Matrose Claus Gorten konnte ein paar Brocken eines Berberdialektes, rannte zum Strand hinunter und rief den Leuten etwas zu. Die haben auch gleich gewunken und ein Beiboot herabgelassen, in das zwei von ihnen gesprungen sind. Eine sehr fremdartige Konstruktion. Das kleine Beiboot war geflochten wie ein Korb, und es waren auch keine Berber.
    Die Fremden, sie nannten sich selbst Tepanek, waren genauso überrascht wie wir, hier andere Menschen zu sehen, und wir sahen für die mindestens so fremd aus wie sie für uns. Hochgewachsene Burschen mit bronzefarbener Haut, recht markanten Nasen und hohen Wangenknochen, und alle hatten Haare, so schwarz wie die Nacht. Am seltsamsten waren die Capes der Kapitäne, völlig aus bunten Vogelfedern gefertigt. Es waren drei Kapitäne und ebenso viele Schiffe. Zurückblickend wundere ich mich, dass alles so friedlich verlief, höchstwahrscheinlich hatten wir einfach nur Glück, dass keine Hitzköpfe

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