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Eis und Wasser, Wasser und Eis

Titel: Eis und Wasser, Wasser und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Majgull Axelsson
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sich immer noch an ihre Verblüffung erinnern während der Sekunden, als ihr Kopf sich unter dem Rock dieses Mädchens befand, diesen Augenblick, als sie den weißen Unterrock und den Spalt zwischen den Strümpfen und dem Slip sehen konnte. Im nächsten Moment stellte das Mädchen einen Absatz auf ihren Oberschenkel, einen Absatz, der schrecklich wehtat und einen kleinen blauen Fleck hinterließ, der erst nach über einer Woche verschwand.
    Inez und Birger hatten geschmunzelt und im Auto auf dem Heimweg darüber gesprochen, aber sie selbst hatte kein einziges Wort herausgebracht. Sie wusste nicht, ob sie froh oder traurig darüber war, dass sie dabei gewesen war. Oder ob sie nur vollkommen erschöpft war. Die Musik hatte sie gepackt, es war das reine Vergnügen, im ganzen Körper zu spüren, wie der Bass pumpte, die Augen zu schließen und die tiefe Stimme zu hören, die aus Björns Kehle strömte, eine Stimme, die den ganzen Saal füllte, die sich zur Decke hinaufschraubte und unter die Stühle schmiegte und die überhaupt keine Ähnlichkeit mit der Stimme hatte, mit der er sprach, und buchstäblich zu fühlen, wie das Trommelfell vibrierte, als der lange Gitarrist sein Solo spielte. Aber gleichzeitig war es erschreckend gewesen zu sehen, wie die Mädchen nach vorn stürmten, wie sie johlten und sich auf die Bühne warfen – eine von ihnen schaffte es halb hinauf, bevor ein Ordner ihre Beine zu packen bekam und sie hinunterzog – und wie andere stocksteif stehen blieben, Björn anstarrten und nur weinten. Warum weinten sie? Und was hatte das Mädchen vorgehabt zu tun, wenn sie es wirklich bis auf die Bühne geschafft hätte?
    »Meine Güte, was die glotzen! Die wissen bestimmt, wer wir sind.«
    Eva beugte sich über den Tisch und flüsterte. Susanne schaute sich verwirrt um.
    »Wer denn?«
    »Die Mädchen da hinten.«
    Eva machte eine fast unsichtbare Bewegung mit dem Kopf, der Susanne mit dem Blick folgte. Da saß eine Gruppe Mädchen in einer Ecke, vier Stück, aber keine von ihnen glotzte. Eine von ihnen hatte Susanne nur einen Blick zugeworfen, bevor sie sich nach vorn beugte und den anderen etwas zuflüsterte. Aber Eva hatte bereits das Interesse verloren.
    »Ich bin ihm gefolgt«, sagte Eva. »Ich war bis Kastrup bei ihm.«
    Susanne erwiderte nichts, da sie nicht wusste, was sie darauf hätte sagen sollen.
    »Wir haben auf der Fähre gefrühstückt.«
    Susanne versuchte sich zu konzentrieren.
    »Ach ja?«
    »Er hat gesagt, dass deine Mutter Haferbrei gekocht hat, bevor er losgefahren ist. Aber dass er nur einen Löffel davon gegessen hat. Was man ja gut verstehen kann. Haferbrei!«
    »Sie kocht immer Haferbrei.«
    »Aber Björn mag den nicht.«
    Eva zog eine Zigarette aus ihrem Päckchen und zündete sie an. Susanne beobachtete sie, sah, wie Eva das Streichholz weiterbrennen ließ, nachdem sie die Zigarette angezündet hatte, und wie sie ihren Blick auf die zitternde Flamme richtete.
    »Ich weiß«, sagte sie dann. »Ich mag auch keinen. Aber das hilft nichts.«
    Eva hörte sie nicht, sie hielt ihren glänzenden Blick auf das erloschene Hölzchen gerichtet.
    »Ich musste mich beeilen, wieder nach Hause zu kommen. Habe mich in Kastrup in den Bus gesetzt. Und bin dann geflitzt wie ein Elch, um die Fähre noch zu erreichen. Dann habe ich ein Taxi genommen, um nach Landskrona zurückzukommen.«
    Die Kellnerin stellte eine Tasse vor Eva, lächelte dann Susanne an, während sie weiter servierte. Susanne fragte sich, was dieses Lächeln bedeuten sollte. Fand sie, Susanne sähe ziemlich jung aus? Wie ein Kind? Oder erkannte sie sie wieder? Wusste sie, dass Susanne die Schwester – na ja, die Cousine – von Björn Hallgren war?
    Eva starrte auf ihren Kuchen, piekste ein wenig mit der Gabel in das grüne Marzipan. Sie schaute düster drein.
    »Mein Muttchen mag es nicht, wenn ich ein Taxi nehme. Unter uns: Sie ist ziemlich geizig.«
    Susanne nickte, sagte aber nichts. Muttchen? Es war schwer sich vorzustellen, dass Eva Frau Salomonsson als Muttchen bezeichnete. Das wäre so, als würde sie Inez mit Mama anreden. Undenkbar. Es war das reine Wunder, dass sie ihre Eltern überhaupt duzen durfte. Inez duzte Lydia ja bis heute noch nicht. Eva legte das Streichholz in den Aschenbecher und senkte ihre Stimme:
    »Ich habe erst um Viertel nach zehn geöffnet. Und da hatte ich noch nicht einmal meinen Kittel an.«
    Susanne sah ein, dass sie etwas sagen musste. Was auch immer.
    »Oi«, machte sie schließlich.
    Eva ließ ein

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