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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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um in Reykjavik aufzutanken; danach wollten wir auf einem parallelen Kurs 80 Kilometer weiter nördlich wieder nach Westen, nach Grönland zurückfliegen. Dummerweise hatten wir das Unternehmen nicht gründlich genug vorbereitet. Das Benzin ging uns aus, und wir stürzten nahe der Küste ab. Das ist alles.« Pitt log, ohne recht zu wissen warum. Gott, dachte er, es wird mir schon zur Gewohnheit.
    »Wo genau sind Sie abgestürzt?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?« gab Pitt unfreundlich zurück. »Gehen Sie drei Blöcke hinter die Kuhweide und wenden Sie sich dann auf dem Broadway nach links. Der Helikopter ist zwischen der dritten und der vierten Welle geparkt. Er ist gelb, Sie können ihn nicht verfehlen.«
    »Bitte nehmen Sie die Sache ernst, Sir.« Pitt sah mit Befriedigung, wie eine rasche Röte das Gesicht des Polizisten überzog, der fortfuhr: »Wir müssen über alle Einzelheiten orientiert sein, wenn wir unserer vorgesetzten Dienststelle Meldung erstatten.«
    »Warum reden Sie dann immer um den heißen Brei herum und fragen nicht nach Dr. Hunnewells Schußwunden?«
    Der offizielle Gesichtsausdruck des brünetten Polizisten wich einem unterdrückten Gähnen.
    Pitt sah Dr. Jonsson an. »Sie sagten, daß sie aus diesem Grund hier wären.«
    »Es ist meine Pflicht, mit dem Gesetz zusammenzuarbeiten.« Jonsson schien sich unschlüssig zu sein, wieviel er sagen sollte.
    »Ich schlage vor, Sie erklären jetzt, wie es zur Verwundung Ihres Kameraden kam«, sagte der Polizist mit den schmutzigen Fingernägeln zu Pitt.
    »Wir hatten ein Gewehr dabei, um Eisbären zu schießen«, erwiderte Pitt betont langsam. »Es ging zufällig bei dem Absturz los, und die Kugeln trafen Dr. Hunnewell am Ellbogen.«
    Soweit Pitt zu erkennen vermochte, reagierten die beiden isländischen Polizisten überhaupt nicht auf seinen Sarkasmus. Sie standen ruhig da und sahen ihn forschend an. Sie überlegen sich, dachte Pitt, wie sie mich wohl kleinkriegen, wenn ich auf alle wesentlichen Fragen die Antwort verweigere. Er brauchte nicht lange auf ihre Reaktion zu warten. Der Blonde sagte: »Es tut mir leid, Sir, aber Sie zwingen uns, Sie für die weitere Vernehmung mit in unsere Zentrale zu nehmen.«
    »Der einzige Ort, wohin Sie mich mitnehmen, ist das amerikanische Konsulat in Reykjavik. Ich habe kein Verbrechen gegen das isländische Volk begangen und auch keines Ihrer Gesetze verletzt.«
    »Ich bin mit unseren Gesetzen vertraut, Major Pitt. Wir stehen nicht gerne so früh am Morgen auf, nur wegen eines Verhörs. Unsere Fragen sind berechtigt, und Ihre Antworten haben uns nicht zufriedengestellt. Deshalb müssen wir Sie in unsere Zentrale mitnehmen, bis wir herausgefunden haben, was sich wirklich zugetragen hat. Dann können Sie selbstverständlich Ihr Konsulat anrufen.«
    »Alles zu seiner Zeit. Aber wären Sie vielleicht so freundlich und würden sich erst einmal ausweisen?«
    »Ich verstehe nicht.« Der Polizist starrte Pitt an. »Warum sollen wir uns ausweisen? Es ist klar, wer wir sind. Dr. Jonsson kann für uns bürgen.« Er zeigte weder Papiere noch den üblichen Polizeiausweis vor; alles, was er zeigte, war Verwirrung.
    »Daß Sie von der Polizei sind, steht außer Zweifel, meine Herren«, mischte sich Dr. Jonsson fast entschuldigend ein.
    »Aber normalerweise ist Sergeant Arnarson für unser Dorf zuständig. Sie habe ich, wenn ich mich recht erinnere, noch nie in unserem Dorf gesehen.«
    »Arnarson wurde plötzlich nach Grindavik beordert. Er bat uns, uns um Ihren Anruf zu kümmern, bis er selbst kommen könnte«, sagte der Blonde.
    »Sind Sie seit neuestem hierher versetzt worden?«
    »Nein. Wir kamen zufällig hier durch. Wir waren auf dem Weg nach Norden, um einen Gefangenen abzuholen. Wir machten eine Pause, um Sergeant Arnarson guten Tag zu sagen und eine Tasse Kaffee mit ihm zu trinken. Dummerweise erhielt er Ihren Anruf und fast gleichzeitig den aus Grindavik, noch bevor das Wasser heiß war.«
    »Wäre es dann nicht klüger, Major Pitt hier zu behalten, bis der Sergeant kommt?«
    »Nein, ich glaube nicht. Hier kann man sowieso nichts erledigen.« Er wandte sich abermals an Pitt. »Ich bitte Sie vielmals um Entschuldigung, Major. Bitte seien Sie nicht ärgerlich, wenn wir Sie – wie sagt man in Ihrem Land? – so überrumpeln.« Er wandte sich an Jonsson. »Ich glaube, es wäre am besten, wenn Sie ebenfalls mitkämen, Doktor. Möglicherweise gibt es Komplikationen wegen der Wunden des Majors. Es ist eine reine

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