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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Rechenmaschine. »Hunnewell war also einfach nicht mehr notwendig? In Ihren Elektronengehirnen ist das Herstellungsgeheimnis von Celtinium 279 gespeichert?«
    »Ich muß Ihnen gratulieren, Major. Sie besitzen einen scharfen Verstand.« Kelly blickte nervös auf seine Uhr und nickte Rondheim zu. Dann wandte er sich wieder an die übrigen Gäste und sagte: »Es tut mir leid, meine Herren, aber ich glaube, es ist jetzt Zeit. Die Party ist vorüber.«
    »Was hast du mit uns vor, James?« Sams Blick bohrte sich förmlich in Kellys Augen, bis der Milliardär sich abwandte und ihm auswich. Sam fuhr fort: »Es war nett von dir, daß du unsere Neugier befriedigt hast. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß du uns als Mitwisser deiner Geheimnisse so einfach gehen läßt.«
    »Das stimmt.« Kelly sah die Männer auf der anderen Seite des Kamins an. »Keiner von Ihnen darf das, was er heute abend gehört hat, ausplaudern.«
    »Aber warum?« fragte Sam philosophisch. »Warum weihst du uns in deine geheimen Aktionen ein, nur um damit praktisch unser Todesurteil zu unterzeichnen?«
    Kelly rieb müde seine Augen und ließ sich in einen großen, weichgepolsterten Ledersessel sinken. »Die Stunde der Wahrheit ist gekommen; das Rätsel löst sich.« Er musterte traurig die Gesichter jenseits des Feuers. Sie waren bleich, voller Furcht und fassungslos. »Es ist jetzt elf Uhr. In genau 42 Stunden und zehn Minuten wird Eremit Ltd. ihre Tätigkeit aufnehmen.
    Vierundzwanzig Stunden später haben wir die Angelegenheiten unseres ersten Kunden – oder Landes, wenn Ihnen das lieber ist – in die Hand genommen. Um dieses historische Ereignis so unverdächtig wie möglich über die Bühne gehen zu lassen, müssen wir gleichzeitig ein Ablenkungsmanöver durchführen. Wir müssen einen Zwischenfall arrangieren, der die Weltpresse beansprucht und alle Regierungen in Atem hält. Inzwischen führen wir unser Vorhaben praktisch unbemerkt durch.«
    »Und wir sind euer Ablenkungsmanöver«, ergänzte der große, weißhaarige Mann mit dem ernsten Blick.
    Nach einem langen Schweigen antwortete Kelly einfach: »Ja.«
    »Die unschuldigen Opfer einer Katastrophe, die sich Computer ausgedacht haben, um Schlagzeilen zu machen. O Gott, wie barbarisch!«
    »Ja«, bestätigte Kelly abermals. »Doch unser Vorgehen ist notwendig. Jeder von Ihnen ist in seinem Land eine VIP, eine sehr bedeutende Persönlichkeit. Sie vertreten die Industrie, die Regierung, die Wissenschaft fünf verschiedener Nationen. Wenn Sie alle auf einen Schlag umkommen, wird die Weltöffentlichkeit zutiefst erschüttert sein.«
    »Das ist ein schlechter Witz«, schrie Tamareztov. »Sie können nicht einfach zwei Dutzend Männer mit ihren Frauen wie Tiere abknallen.«
    »Ihren Frauen wird kein Haar gekrümmt. Sie werden völlig ahnungslos wieder in Ihre Wohnungen zurückgebracht werden.« Kelly stellte sein Glas auf den Kaminsims. »Wir haben nicht vor, jemanden von Ihnen mit eigener Hand umzubringen. Wir überlassen diese Aufgabe lieber den Gewalten der Natur. Selbstverständlich werden wir ein bißchen nachhelfen; aber das ist alles. Schließlich kann man aus Schüssen oft auf den Schützen schließen. Naturkatastrophen hingegen kann man nur beklagen.«
    Rondheim winkte die Männer in den schwarzen Overalls heran. »Wenn die Herren so freundlich sein und einen Ärmel aufrollen wollen.«
    Wie auf ein Stichwort verließ Kirsti den Raum und kam kurz darauf mit einem kleinen Tablett zurück, auf dem sich mehrere Fläschchen und Spritzen befanden. Sie setzte das Tablett ab und begann die Spritzen aufzuziehen.
    »Ich lasse mir keine Spritze verpassen«, explodierte einer der Männer aus Pitts Gruppe.
    »Knallt mich gleich ab, damit ich die Sache hinter mir habe …« Seine Augen wurden glasig, als eine der Wachen ihm mit dem Gewehrschaft hinter das Ohr schlug. Er fiel dumpf zu Boden.
    »Halten wir uns nicht länger mit fruchtlosen Diskussionen auf«, meinte Rondheim zynisch. Er wandte sich an Pitt. »Sie kommen mit in den nächsten Raum, Major. Ihren Fall wollen wir doch auf einer persönlichen Ebene abwickeln.« Er winkte ihn mit dem Gewehr, das er Kirsti abgenommen hatte, durch eine offene Tür.
    Begleitet von zweien seiner Wächter, führte Rondheim Pitt durch eine große Halle. Über eine Wendeltreppe gelangten sie in einen zweiten Saal und von da in einen langen Gang, in dem sich Tür an Tür reihte. Brutal stieß der Isländer Pitt durch eine dieser Türen. Der Major wehrte sich nicht,

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