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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Frauen, die dahinter saßen, reagierten kaum. Die Rothaarige warf Kyra nur einen flüchtigen Blick zu, während die zierliche Empfangsdame mit dem Pagenkopf sich dem Gast mit kaum verhohlenem Sträuben zuwandte.
    Ein attraktiver Mann zur Ablenkung und schon verwandelten sich die beiden Frauen hinter dem Empfangsschalter in sabbernde, östrogengesteuerte Hyänen.
    „Kann ich Ihnen helfen?“ Die Stimme der Brünetten klang so unleidlich, wie sie aussah.
    Kyras Lächeln vertiefte sich.
    Möglicherweise war sie nur Mannings Programmiererin, aber sie saß auch lang genug in seinem Vorzimmer, um zu wissen, dass er diese Art von Professionalität gar nicht schätzte.
    Sie zupfte an den Fingerspitzen ihres Handschuhs und zog ihn langsam aus.
    „Mein Name ist Cook. Ich möchte zu Mr. Fogg.”
    Die Empfangsdame ließ ihre Augen fast schon unverschämt über Kyras Gestalt wandern. Die dunklen Augenbrauen hoben sich zu einem eleganten, formvollendeten Bogen.
    „Haben Sie einen Termin?“
    Kyra zog sich langsam den zweiten Handschuh aus, legte beide auf die polierte Fläche und stützte sich mit einem Ellenbogen auf dem Glas ab. Den Kopf schief gelegt, betrachtete sie ihr Gegenüber einen Moment lang.
    „Ich bin sicher, Mr. Fogg erwartet mich“, erwiderte sie gedehnt. Ihr Lächeln erlosch. „Mr. Manning schickt mich aus London.“ Kyra beugte sich eine Winzigkeit vor und musterte die junge Frau mit kühler Verachtung. Ihre Stimme wurde kalt. „Machen Sie jetzt Ihren Job und kündigen mich an, oder muss ich mich selbst darum kümmern?“
    Der dunkelhaarigen Empfangsdame entglitt die überhebliche Miene gänzlich und sie warf einen hilflosen Blick zu der rothaarigen Kollegin, die nun offenbar auch aus ihrer Lethargie erwachte.
    „Schon gut, ich kümmere mich um Miss Cook“, bemerkte Grant. Sein Gesichtsausdruck war unübersehbar gereizt. Er winkte Kyra herrisch zu sich heran und wandte sich rastlos dem Korridor zu, der hinter dem Empfangsschalter lag. Sie griff sich ihre Handschuhe und folgte ihm mit betonter Lässigkeit.
    Als die Glastüren sich hinter ihnen schlossen und ihre Schritte von einem dicken Teppichboden verschluckt wurden, wandte er sich Kyra wieder zu. Der Unmut stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Was sollte das?“, wollte er wissen.
     
    Sie musterte ihn aus schmalen Augen.
    „Ich tue meinen Job, Grant“, erwiderte sie eisig. „Vielleicht solltest du dich auch wieder daran erinnern, wofür du bezahlt wirst, und deinen Testosteronspiegel auf den Feierabend verlegen.“
    Er musterte sie von oben bis unten.
    „Bist du eifersüchtig?“
    Wenn Blicke hätten töten können, wäre er just in diesem Augenblick tot umgefallen.
    „Es mag dir entfallen sein, aber ich bin nicht zu meinem Vergnügen hier, und ehrlich gesagt habe ich die Nase davon voll, von dir wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt zu werden.“
    Einen Moment lang starrte er sie entgeistert an.
    „Das tue ich nicht.“
    Ihre Wangen wurden von einem zarten Rosa überzogen und ihre Augen glühten. Die Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    „Nein? Dann erklär mir bitte, was ich davon halten soll, wenn du deine Ladies am Empfang begrüßt und mit ihnen flirtest und scherzt, während ich wie bestellt und nicht abgeholt in der Eingangshalle herumstehe. Es wäre mir ja egal, aber es ist nicht das erste Mal, dass Du mich so behandelst. Ich weiß nicht, was du gegen mich hast oder was ich dir getan habe, aber wenn dir meine Anwesenheit so zuwider ist, sollte ich besser in einem Hotel absteigen. Für mich ist das kein professionelles Verhalten.“
    Grant fühlte sich plötzlich scheußlich und sein anfänglicher Ärger verflog.
    „Okay, du hast recht. Das war nicht professionell.“ Er straffte sich. „Ich bringe dich jetzt zu Mr. Fogg.“
    Sie folgte ihm wortlos, als er seinen Weg fortsetzte. Tatsächlich hatte er sie mit seinem Verhalten aus der Ruhe bringen wollen, als sie die Empfangshalle betraten. Allerdings war ihm nicht bewusst gewesen, dass sie sich persönlich angegriffen fühlte.
    Hatte er sich tatsächlich ihr gegenüber so grässlich benommen, wie sie behauptete?
    Er wusste, er war nicht unbedingt der charmanteste Gastgeber. Die Zeiten, in denen das anders gewesen war, lagen schon lange hinter ihm. Er verspürte längst kein Verlangen mehr danach, sich näher auf jemanden einzulassen. Dennoch musste er Kyra recht geben. Solch ein Verhalten war alles andere als professionell und sie trug keine Schuld an den Geistern seiner

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