Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
Vom Netzwerk:
ihrer Heimkehr war sie ins Bett gefallen, hatte unruhig geschlafen und sich am frühen Donnerstagmorgen auf den Weg zur Arbeit gemacht.
    Nun saß sie hier und verdrängte mühsam den mangelnden Schlaf und dieses Gefühl, etwas sehr Wichtiges verloren zu haben, das ihr nie gehörte.
     
    „Cook, in mein Büro!“
    Sylvie stand noch mit ihrem Mantel in der Hand neben dem Garderobenständer und hatte gerade erst gefragt, was Kyra hier schon wieder tat, als Manning durch die Tür stürmte und ohne Gruß in seinem Büro verschwand. Kyra presste kurz die Lippen aufeinander, vermied den Blickkontakt zu ihrer Kollegin und folgte ihm.
    „Tür zu.“
    Manning nahm hinter seinem wuchtigen Schreibtisch Platz, während sie seiner Aufforderung nachkam. Als sie sich ihm zuwandte, deutete er wortlos und mit finsterem Gesicht auf die Besuchersessel. Zum ersten Mal seit Kyra ihn kannte, fühlte sie sich unwohl.
    „Setz dich!“
    Sie schluckte.
    Job war Job, das hatte Mike immer wieder betont. Wenn er sie plötzlich duzte und damit die unsichtbare Grenze überschritt, die er selbst gesetzt hatte, dann war das kein gutes Zeichen. Sie tat was er sagte und ließ sich auf der Stuhlkante nieder.
    „Darf ich etwas sagen?“, wollte sie wissen.
    Er schüttelte den Kopf. Sein Blick war kühl. Am Schlimmsten jedoch war die Enttäuschung, die sie in seinem Gesicht las.
    „Erst rede ich.“ Er räusperte sich umständlich, löste den Knopf seines Jacketts und lockerte seine Krawatte. „Ich hatte gestern ein langes Gespräch mit Travers.“
    Kyra schob das Kinn trotzig vor und biss die Zähne aufeinander. Auf die Idee war sie auch bereits gekommen.
    „Cambry ist also in New York.“ Mike musterte sie aufmerksam aus wachen, blauen Augen. Sie ahnte, was ihm durch den Kopf ging. Er hatte damals bereits seinen Unmut darüber geäußert, dass er Michael nicht leiden könne und ihn für die falsche Wahl hielt. „Travers hat ein neues Überwachungssystem installiert und wir werden die nächsten Tage abwarten, was geschieht.“
    Schweigend erwiderte sie seinen Blick.
    „Du hast den Virus vom Server entfernt?“, wollte er wissen.
    Verärgert rutschte sie in dem Sessel zurück und lehnte sich in die Polster.
    „Das wird dir Mr. Travers doch sicher schon gesagt haben“, entgegnete sie.
    „Er teilte mir mit, dass du ihm den Stick überreicht hast.“ Die Fingerspitzen aneinander gelegt, lehnte Mike sich in seinem eigenen Stuhl zurück. Einen Moment lang starrte er gedankenverloren auf seine Hände. „Travers hat mir außerdem erzählt, dass Cambry gegenüber Fogg Besitzansprüche auf dich geltend machte.“
    Zähneknirschend grub sie die Fingernägel in das Polster.
    „Ich gehöre niemandem“, erwiderte sie zornig. Mike sah sie an.
     
    „Du warst damals sehr verliebt in Michael“, stellte er fest.
    „Ja, war ich, aber ich bin frühzeitig aufgewacht.“ Wütend hob sie die Hände. „Verdammt, unsere Trennung ist über ein Jahr her. Ich bin es leid, mich immer wieder dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich meine Zeit mit diesem Typ verschwendet habe. Ihr tut immer alle so, als wäret ihr unfehlbar.“
    „Du hast mir nie erzählt, warum ihr euch getrennt habt.“
    „Weil du genau wie meine Mum reagiert hättest. Michael hat mich vor die Wahl gestellt: er oder Dean. Ich habe mich für Dean entschieden.“
    Er atmete tief durch und legte die Hände in seinen Schoß.
    „Hast du mit Michael je über den Virus gesprochen?“
    Angenervt rollte sie mit den Augen und schüttelte den Kopf. Sie war überzeugt, dass Grant ihn diesbezüglich auch schon unterrichtet hatte.
    „Nein. Ich habe mit Michael weder über den Virus gesprochen, noch über den beschissenen Server hier in London. Ich hatte bis vor einer Woche nicht das Geringste mit all diesem Zeug zu tun. Nikolai hat mir damals davon erzählt, als er mich angelernt hat, danach war das für mich nie wieder von Interesse. Seit ich hier arbeite, habe ich mich immer nur um das Betriebssystem und die Sicherheitssoftware gekümmert.“ Wütend stand sie auf und lief im Büro auf und ab. „Ich weiß nicht mal, ob derjenige, der die Daten gestohlen hat, überhaupt hinter diesem Virus her ist. Es war ein Verdacht den ich geäußert habe und trotz allem Ärger ist mir wesentlich wohler dabei, dass dieser Virus nicht mehr auf dem Server liegt.“
    „Travers sagte, du hast gemeint, der Einbruch könne damit zu tun haben.“
    „Ja, weil ich es mir nicht anders erklären konnte. Am Freitag bin ich erst

Weitere Kostenlose Bücher