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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Aktion.
    So hatte sie sich das irgendwie nicht vorgestellt.
    „Sei still!“, erklang es von der anderen Seite des Büros.
    Stirnrunzelnd sah sie zu Grant hinüber, der lauschend im Zimmer stand.
    „Ich sag doch gar nichts.“
    „Pssst!“
    Genervt presste sie die Lippen aufeinander und richtete sich auf. Im nächsten Augenblick kam Grant mit langen Schritten zu ihr herüber, drückte die Schublade zu, an der sie eben noch gestanden hatte, und zerrte sie hinter sich her auf die andere Seite.
    „Was ...“
    „Still!“
    Er riss die Türen des Wandschrankes auf, schob Kyra hinein und drängte sich neben ihr in den engen Raum. Sie versuchte einer Handvoll getragener Jacketts und Mäntel auszuweichen und schob die Kleiderbügel beiseite.
    „Grant ...“
    Seine Hand legte sich auf ihren Mund, während er mit der anderen die Türen schloss. Schlagartig machte sich ein Gefühl von Beklemmung in Kyra breit. In dem Schummerlicht, das die Lamellen in das Schrankinnere ließen, konnte sie Grants alarmierten Gesichtsausdruck erkennen, der ganz auf das konzentriert war, was in dem Büro vor sich ging.
    Mühsam zwang sie ihre Angst zurück und zog seine Hand herunter, ehe sie versuchte durch die schmalen Schlitze etwas zu erkennen. Offenbar waren Grants Sinne deutlich besser ausgebildet als ihre eigenen. Fünf Sekunden später und Fogg, der in diesem Moment durch die Bürotür trat, hätte sie dabei erwischt, wie sie in seinen Unterlagen herum schnüffelten.
    Irritiert blieb er stehen, kaum dass er den Raum betreten hatte und sah sich um. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    Verdammt, sie hatten vergessen, das Licht zu löschen.
    „Ich versteh das nicht“, murmelte er.
    „Was verstehst du nicht?“
    Hinter dem Geschäftsführer trat ein zweiter Mann durch die Tür und Kyra hielt erschrocken die Luft an.
    „Nichts weiter, ich werde wohl langsam vergesslich. Komm rein, ich habe sie in meinem Schreibtisch.“
     
    Aufmerksam beobachtete Grant, wie der Fremde Fogg zu dessen Arbeitsplatz folgte. Einen Moment lang war er überzeugt, Fogg würde die Waffe aus der Schublade ziehen. Stattdessen machten sich gleichzeitig Erleichterung wie Ärger in ihm breit, als dieser die unterste Schublade öffnete, vor der Kyra eben noch gestanden und darin herumgewühlt hatte.
    Mühsam unterdrückte er ein enttäuschtes Schnauben.
    Fogg zog die Schublade bis zum Anschlag heraus, rüttelte kurz daran und entfernte sie dann komplett aus ihren Schienen. Auf einer Kante abgelegt zog er einen braunen Umschlag mit Klebestreifen von der Unterseite der Schublade und reichte ihn dem zweiten Mann. Der riss das Papier augenblicklich auf und zog eine dünne Akte hervor.
    „Das sind alle Informationen, die ich über ihn habe. Sie wohnt bei ihm.“
    „Ich weiß. Haben die beiden was miteinander?“, wollte der Fremde wissen. Fogg zuckte mit den Schultern.
    „Bislang hatte ich eher den Eindruck sie kann ihn nicht ausstehen. Sei vorsichtig, er war früher beim Geheimdienst.“
    Sein Gegenüber hob den Kopf. Auf seinem scharf geschnittenen Gesicht erschien ein hämisches Grinsen.
    „Travers scheint nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein, wenn er heute seine Zeit als euer Sicherheitschef fristen muss.“
    Fogg trat vor ihn und hielt ihm den ausgestreckten Zeigefinger drohend unter die Nase.
    „Das ist nicht witzig, Michael. Du wolltest Informationen über ihn, ich habe sie dir besorgt, mach du jetzt nicht den Fehler und unterschätze diesen Kerl. Er ist gefährlich.“
    Michael beugte sich ein Stück vor und sein Grinsen wurde noch breiter.
    „Ich bin gefährlicher, und Kyra gehört mir.“
     
    Sie spürte seinen Blick auf sich, ohne ihn anzusehen. In ihrem Hals saß ein Kloß, der sie zu ersticken schien. Atemlos schob sie sich gegen die Rückwand des Schrankes und rutschte daran herunter. Sie sah wie Fogg und Michael sich Richtung Bürotür entfernten.
    Grant ging neben ihr in die Hocke.
    „Du bist mir eine Erklärung schuldig“, raunte er tonlos.
    In dem Büro erlosch das Deckenlicht und die Tür wurde ins Schloss gezogen, dennoch machte Grant keine Anstalten den Schrank zu verlassen. Als sie aufstehen wollte, drückte er sie wieder auf den Boden.
    „Nein. Wir warten noch“, flüsterte er, „und in der Zwischenzeit kannst du mir erzählen, wer dieser Typ ist.“
    Tief durchatmend versuchte sie irgendetwas von ihm zu erkennen, aber in der Dunkelheit war es einfach unmöglich. Seine Stimme klang sachlich und kühl, sie ließ keinen Rückschluss

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