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Eischrysanthemen

Eischrysanthemen

Titel: Eischrysanthemen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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hatte, weil er etwas Persönliches von ihm hatte erfahren wollen!
    „Allerdings war das, bevor ich dich näher kennengelernt habe“, fügte Vincent hastig und ein wenig verlegen an. Es war kindisch seine Gefühle über finanzielle Notwendigkeiten zu stellen, aber es fühlte sich einfach viel zu gut an, Kira in den Armen zu halten und nicht an Probleme zu denken, die schon an der nächsten Ecke warteten.
    „Du bist wirklich ein seltsamer Mann, Vincent“, murmelte Kira, bevor er ihn küsste und seinen Kopf wieder auf Vincents Schulter bettete.
    Eine Weile streichelte er Vincent noch, doch irgendwann hörten die Bewegungen auf. Tatsächlich schlief Kira sogar ziemlich schnell ein, wobei er sich wie eine verwöhnte Katze an Vincents Seite zusammenrollte. Vincent dagegen konnte nicht so einfach Schlaf finden. Jetzt, wo Kira still neben ihm lag und schlief, kam ihm der Gedanke, dass er irgendwann wieder zurück nach Japan musste. Es waren nicht mehr viele Tage für sie übrig. Vincent hatte sich am Anfang keine Gedanken darüber gemacht, weil es ihm nur um das Interview gegangen war. Dann war alles aber furchtbar kompliziert geworden, und ehe er sich versah, hatte er schon ein so heftiges Interesse für diesen Mann entwickelt, dass alle anderen Gedanken aus seinem Kopf gefegt worden waren. Nun musste er wieder an die unausweichlichen Fakten denken.
    In vier Tagen war Kira weg, und Vincent würde alleine zurückbleiben. Mit nichts als einem Interview. Aber konnte er es überhaupt so schreiben, wie Kira es ihm erzählt hatte? Hatte Kira ihm diese persönlichen Dinge nicht im Vertrauen offenbart? Zwischen Vernunft und Gefühlen gefangen, schaffte es Vincent irgendwann endlich einzuschlafen.

Es hätte ein schöner Morgen werden können, wäre Vincent nicht von der penetranten Türklingel geweckt worden, die ihn aus süßen Träumen riss. Verschlafen hob er den Kopf, wobei sein Blick auf den neben ihm schlafenden Kira fiel, der sich leicht zu regen begann.
    „Schlaf weiter ...“, wisperte Vincent, kletterte über Kira hinweg und griff nach seiner Unterhose, in die er schlüpfte, während er in den Flur stolperte. Die Schlafzimmertür zog er hinter sich zu.
    „Ja, schon gut, ich komme ja!“, maulte er verhalten und fuhr sich durchs Haar, als es zur Abwechslung an der Tür klopfte. Der unangekündigte Besucher stand also an der Tür, und Vincent fragte sich, was Marianne dazu brachte, so gereizt zu klingeln. Noch ganz schlaftrunken öffnete er die Tür und wurde schlagartig wach, als er Andrews sah.
    „Was machst du denn hier?“, entschlüpfte es Vincent, der wünschte, sich noch die Zeit für Hosen genommen zu haben. Jetzt stand er lediglich in seinen schwarzen Shorts hier und fror.
    „Begrüßt man so einen guten Kollegen?“ Andrews grinste ihn an, wobei er seine Arme ausbreitete, als würde er Vincent jeden Moment in die Arme nehmen, was er dann zum Glück doch unterließ. „Willst du mich gar nicht reinlassen?“ Er machte Anstalten, sich an Vincent vorbei in die Wohnung zu schieben. Doch Vincent schloss die Tür soweit, dass er sich fast selbst in dieser einklemmte.
    „Das geht nicht“, zischte er und ahnte schon, dass Andrews ganz sicher nicht ohne Grund gekommen war.
    „Und warum nicht? Hast du etwa Besuch?“ Schon alleine die Frage bestätigte Vincents Befürchtung, dass Andrews wusste, dass Kira bei ihm war. Doch selbst wenn er es wusste, musste es Vincent nicht bestätigen.
    „Das geht dich nichts an. Ich habe keine Zeit, also wenn du bitte gehen würdest ...“, versuchte ihn Vincent leicht verzweifelt abzuwimmeln.
    „Aber warum? Ich verspreche, deinen Besuch nicht aufzufressen, wer immer das auch sein –“ Weiter kam er nicht, da sich die Haustür gegenüber öffnete. Dort stand Marianne. Sie trug einen lässig gebundenen seidenen Bademantel, unter welchem ein enges Spaghettiträger-Shirt sowie kurze Hosen hervorlugten. Ihr Haar war sexy zerzaust und in der Hand hielt sie eine Kaffeedose.
    Vincent starrte sie an und selbst Andrews wirkte einen Moment aus der Fassung gebracht, als sie auf den kalten Flur trat und die Tür hinter sich ins Schloss zog.
    „Tut mir leid, ich dachte, ich würde zurück sein, noch bevor du wach bist“, gurrte sie zuckersüß und schwebte an Andrews vorbei zu Vincent, um sich an ihn zu schmiegen, bevor sie sich dazu herabließ, einen Blick auf Andrews zu werfen.
    „Was wollen Sie denn hier?“, fragte sie spitz, während ihre Hand sich um Vincents Hüfte stahl, der

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