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Eischrysanthemen

Eischrysanthemen

Titel: Eischrysanthemen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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abzuspielen, die nicht gerade für Wohlgefühle sorgten. Etwas stimmte nicht, und er fragte sich, ob es vielleicht mit dem Mann zusammenhing, mit dem Kira am Vormittag gesprochen hatte. Wahrscheinlich war aber auch dieser schon wieder im Hotel, und so beschloss Vincent, der Sache auf den Grund zu gehen und zum Hotel zu fahren.
    Eine Taxifahrt später war er vor dem Hotel, wobei sich das ungute Gefühl nur verstärkt hatte. War Kira wegen dem, was am Morgen in Vincents Wohnung passiert war, noch immer verstimmt? War er etwa auf die verrückte Idee gekommen, dass Vincent eine Beziehung zu Marianne hatte? All diese unsinnigen Gedanken flogen durch seinen Kopf, als er die Eingangshalle betrat und auf die Aufzüge zusteuerte, um zu Kira zu gelangen und die Sache zu klären. Er hatte noch nicht einmal die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als ihm jemand in den Weg lief und nach seinem Arm griff. Dieser jemand war kein anderer als Andrews, der mit einem arroganten Lächeln zu Vincent hochblickte.
    „Was für ein Zufall“, sagte er in einem selbstgefälligen Ton, der Vincent verriet, dass es kein Zufall war, dass sie sich hier begegneten.
    „Ich habe keine Zeit“, erwiderte Vincent ziemlich barsch, weil er schnellstens zu Kira wollte. Doch als er sich von Andrews’ Hand zu befreien versuchte, wurde der Griff nur noch fester.
    „Die solltest du aber besser haben, denn es geht um diesen Miyamoto“, sprach er leise und gepresst, was dafür sorgte, dass Vincents Herz einige Etagen tiefer rutschte. Wenn Andrews mit ihm über Kira sprechen wollte, konnte es nichts Gutes sein. Er ließ sich von ihm in die Hotelbar führen, in der er schon einmal mit Kira gesessen hatte. Jetzt wirkte die Atmosphäre seltsam feindlich und kalt, als er sich mit dem dicklichen Mann an den Tresen setzte. Auf die Frage des Barkeepers schüttelte Vincent den Kopf, während Andrews sich einen Wodka Tonic bestellte.
    „Was ist mit Kira?“, fragte Vincent voller Ungeduld, als der Drink endlich vor dem anderen Mann stand, der sich alle Zeit der Welt zu nehmen schien. Er griff nach seinem Glas und nahm einen tiefen Schluck, wobei er das Gesicht verzog und sich erst danach zu Vincent wandte.
    „Du hast mich ja ganz schön hinters Licht geführt, Kleiner“, begann er mit einem schmutzigen Grinsen. „Tust erst so, als würdest du kein Interview von dem Mistkerl bekommen und dann bumst du ihn heimlich. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ Die derben Worte ließen Ärger in Vincent aufsteigen, aber er wusste, dass er sich mit Wut nur verraten würde, weswegen er auch versuchte ruhig zu bleiben.
    „Das ist nicht wahr. Ich habe mich lediglich um das Interview bemüht“, stritt er mit rauer Stimme ab, während Andrews den Kopf schüttelte.
    „Dann waren das wohl die größten Anstrengungen gewesen, zu denen ein Kerl fähig ist“, warf er ein und nippte wieder an seinem Drink. „Und dabei hätte ich dir so was gar nicht zugetraut, so zugeknöpft, wie du sonst immer bist. Du hast mich überrascht. Kommst her, kriegst das Interview nicht und denkst dir, dann kann ich ihn doch zumindest vögeln ...“ Dass Andrews ihn mit diesen Worten aus der Reserve locken wollte, wurde Vincent immer klarer, und trotzdem begannen seine Kiefer zu mahlen.
    „Wenn das alles ist, was du mir zu sagen hast, dann kann ich gehen“, antwortete Vincent eine Spur zu gereizt, zu schnippisch, doch da war wieder die Hand, die ihn aufhielt und zurück auf den Barhocker zwang.
    „Nun mal langsam mit den jungen Pferden. Du solltest mir lieber dankbar sein, dass ich dich hier aufgehalten habe, sonst würdest du dich am Ende noch in echte Schwierigkeiten bringen. Wäre doch schade um so einen Grünschnabel wie dich.“
    Obwohl Vincent Andrews‘ Worten nicht glauben wollte, konnte er nicht abstreiten, dass seine Sätze nicht völlig ohne Wirkung blieben. Ganz leere Worthülsen würde selbst Andrews nicht verschießen, und so blieb er steif auf seinem Hocker sitzen, bereit, jeden Moment aufzustehen. Doch Andrews ließ sich Zeit, er genoss es sichtlich etwas zu wissen, was Vincent entgangen war.
    „Oder hat er dir etwa erzählt, dass er Kontakte zu den Yakuza hat?“ Diese genüsslich gestellte Frage ließ Vincents Magen sich umdrehen.
    „Das ist nicht wahr“, brachte er nach einem Moment heraus und drängte die Übelkeit wieder zurück, die seinen Magen hatte erobern wollen. Gerade jetzt musste er an Gabriel denken und seine neue Bekanntschaft. Er könnte Gabriel bitten,

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