EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
dem Rang zu tun“, rechtfertigte sich Danny am anderen Ende der Leitung.
„Danny, es heißt: Eine Hand wäscht die andere!“, legte Eisenheim nach, um Daniel Marek daran zu erinnern, was Eisenheim gegen ihn in der Hand hatte. Eisenheim hatte Danny vor wenigen Wochen in einer Bar mit einem kleinen Päckchen Koks erwischt. Danny hatte versucht, es Eisenheim auf der Toilette der Bar zu verkaufen. Er hatte ihn doch tatsächlich für einen Junkie gehalten. Den Tatbestand des Drogenhandels fand Eisenheim gar nicht so verkehrt. Dass man ihn aber offensichtlich als Junkie erkannt hatte, verärgerte ihn dagegen zutiefst. Natürlich hatte Eisenheim die Droge einbehalten, als Vorrat für sich.
„Verflucht, Detective! Ich hab, was sie wollen, und es hat mich eine Stange Geld gekostet. Damit hätte ich auch einen Anwalt bezahlen können … Haben Sie was zum Schreiben?“, sagte Danny nun sehr genervt.
„Leg los!“, antwortete Eisenheim aufmerksam.
„Derek Forester. Geboren Oktober 1940, gedient von 1958 bis 1980. Nach zweiundzwanzig Jahren
freiwillig ausgetreten. War Investigator bei der CID, Criminal Investigation Command. Keine näheren Verwandten. War einer der besten Ermittler des CID. Ausgetreten mit mehreren Auszeichnungen.“
Forester unterbrach Danny: „CID? Wem ist die unterstellt? Navy, Marines, Army, Airforce?“
„ Nein. Die CID ist keinem unterstellt. Seit 1971 ist sie ein selbstständiges Kommando, sie ist der Chef im Ring. Der Einzige, dem sie direkt unterstellt ist, ist der Verteidigungsminister. CID-Angehörige können sich, was unseren Verteidigungsapparat betrifft, überall frei bewegen.“, antwortete Danny und fügte an: „Cooler Verein!“
Eisenheim atmete hörbar aus.
„Was sonst noch?“, fragte Forester eilig. Er hatte nach etwas gesucht, das er noch nicht in Dannys Aussagen vorgefunden hatte.
„Nichts. Das war alles. Außer Sie wollen noch Foresters Blutgruppe wissen.“, schnaubte Danny genervt in den Apparat und fügte an: „Das sind nur die Unterlagen aus der Personalabteilung. Sicherlich gibt es bei der CID noch Unterlagen darüber, in welchen Fällen Forester ermittelt hat, da komm ich aber nicht ran. Nicht in tausend Jahren!“
Eisenheim klopfte mit seinem Stift auf den Tisch und beendete das Gespräch. Dass Forester in einer ermittelnden Behörde der Army gedient hatte, die weder der Navy, der Airforce oder der Army selber unterstellt war, war auch eine gute Nachricht. So hatte Forester über Jahre in diesen drei Teilbereichen der Army sich entweder viele Feinde oder viele Verbündete geschaffen. Eisenheims
Gedanken schweiften lange um Forester und dessen Möglichkeiten. Unter Berücksichtigung seiner eigenen Situation wurde ihm aber sehr schnell bewusst, dass Forester auf jeden Fall jemand war, dessen Zügel ständig straff bleiben mussten. Nur in diese eine Richtung hatte dieser Forester zu ermitteln, für die er von Rebecca und Dave beauftragt wurde. Alles andere hatte den Privatschnüffler nicht zu interessieren.
Kurz bevor Eisenheim an diesem Freitag seinen Dienst beendete, erhielt er am späten Nachmittag noch einen Anruf von Rebecca Cline. Sie teilte ihm mit, dass Forester sie wie vereinbart besucht hatte. Er hatte ihr auch von seinem Besuch bei Edwin Jones und Thomas Edwards erzählt. Auch davon, dass deren weitere Aussagen wertlos für Forester geblieben waren. Entscheidend aber war für Rebecca, dass sich etwas tat. Morgen nämlich, so erzählte sie Eisenheim etwas aufgeregter, würde sie mit Dave und Forester noch einmal in den Franklin Park fahren. Forester hatte diesbezüglich noch einmal bei ihr angerufen und dieses Treffen mit ihr und Dave vereinbart. Forester wollte sich vor Ort gemeinsam mit ihnen vom Ablauf der Entführung ein genaueres Bild machen. Wozu das auch immer gut sein sollte, überlegte Eisenheim, der da aber noch ganz Ohr
gewesen war, als Rebecca von Foresters Besuch bei Jones und Edwards erzählt hatte.
Er verspürte große Hoffnung in Rebecca aufkeimen. Und das war wiederum etwas, das er bislang an Rebecca noch nicht entdeckt hatte. Eisenheim stellte fest, dass er tatsächlich so etwas wie Eifersucht verspürte. Hoffnung hatte er Rebecca bislang nicht geben können. Nein, Hoffnung hatte er noch nicht einmal für sich selber finden können. Eisenheim strich sich angestrengt über die Stirn.
Er argwöhnte, dass Dave bei diesem Treffen dabei sein sollte. Warum? Das wusste er nicht. Aber, so dachte er und teilte dies auch Rebecca mit, wenn
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