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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saul Peterson
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Dave am Tage der Entführung auch nicht dabei gewesen war, so konnte er zumindest als moralische Stütze fungieren, wenn Rebecca vor Ort noch einmal mit den Geschehnissen vom März durch Forester konfrontiert werden würde. Als Rebecca auflegte, fing Eisenheim an, seinen Schreibtisch aufzuräumen. Er blieb noch einmal bei den Vernehmungsprotokollen der Zeugenaussagen hängen, blätterte sie kurz durch und packte die Unterlagen dann zurück in seinen Schreibtisch.

    Eisenheim parkte seinen Dodge wenige Blocks von seinem eigenen Zuhause entfernt. Auf der Kenton Road gab es um diese Uhrzeit nicht mehr viele freie Stellplätze, denn die meisten der Anwohner waren bereits von ihrer Arbeit nach Hause zurückgekehrt. Der Platz war tatsächlich zu weit entfernt, als dass er etwas Deutliches in Derek Foresters Apartment hätte erkennen können.
    Doch ihm schien der Platz nahe genug, um sein unbestimmtes Interesse an dem ehemaligen Army-Ermittler zu stillen.
    Die Gedanken an diesen Forester wühlten ihn auf. Doch konnte er diese innere Unruhe weder deuten, noch gelang es ihm, diese wirklich zu bändigen. Lag es daran, dass Forester ebenso geheimnisvoll schien wie die Entführung Hanaa Clines? Waren es diese Geheimnisse, die ihn aus seinem Innersten heraus auffraßen? So, dass er unbedingt aus seiner Haut rauswollte, als sei dieses körperliche Schutzorgan die letzte Bastion, die es zu erstürmen galt, um Frieden, Wahrheit und Freiheit zu erlangen?
    Flammen der Vernunft zwangen Eisenheim dazu, weiterhin Ruhe zu bewahren und nicht
    auszurasten. Dieser Entzug setzte Eisenheim immer noch schwer zu. Jeden Morgen, seit Anfang
    März, wollte er sich als Erstes übergeben. Wenn er überhaupt Schlaf gefunden hatte, dann war es ein oberflächliches Schlummern gewesen. Richtige Tiefenentspannung fand er dabei schon lange nicht mehr. Er trank sich mit Whiskey in den Schlaf. Mittlerweile war auch diese Gewohnheit zur Sucht gereift. Seine Hände zitterten bedenklich oft. Wie auch jetzt. Was er weiterhin als großen Grund betrachtete, sich eine Zigarette nach der anderen anzuzünden. Das Nikotin linderte nur ein wenig die Entzugserscheinung, doch verschwand sie dadurch nicht. Das Nikotin beruhigte nur die Nerven. Das Zittern ließ nach. Aber seine Konzentrationsfähigkeit litt am deutlichsten unter diesem quälend langen Entzug. Teilweise verging die Zeit im Raffer. Er erinnerte sich, vor wenigen Tagen mit offenen Augen vor einer Akte eingeschlafen zu sein. Zwei Stunden saß er so da, ohne sich dessen bewusst geworden zu sein.
    Eisenheim suchte in jeder freien Minute angestrengt nach einer Lösung für sein Problem, doch fand er keine. Es gab auch keine, außer die Zeit. Er hatte den kalten Entzug Anfang März zwar erneut überstanden, weitere zwei bis drei Tage oder auch Wochen und dann wäre er wieder das gewesen, was man vernünftig sauber nennen konnte. Die Entführung hatte aber ein weiteres Loch in seine Seele gerissen. Gerade da, als er geglaubt hatte, das Schlimmste seit Kathys Tod überstanden zu haben. Er war ein mentales Wrack und wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein gewiefter Mensch ihn durchschauen würde. Er war immer noch auf Droge; so oder so!
    Rebecca hatte diesen Privatermittler ausgegraben. Wäre er wacher und schlauer gewesen, hätte er Rebecca einen Privatermittler empfohlen, noch bevor sie selber auf diese Idee gekommen wäre. Es fiel ihm nicht schwer, sich in die Vaterrolle hineinzuversetzen; sein Denken und Fühlen war schon längst mit Rebecca und Dave auf einem Nenner. Doch im Gegensatz zu ihnen empfing er eine innere Stimme, die ihm versicherte, dass Hanaa am Leben war und dass es ihr gut ging. War dies auch der Grund dafür, dass er diese neue aufflammende Hoffnung Rebeccas mit Foresters Erscheinen nicht ganz nachvollziehen konnte? Wenn es Hanaa tatsächlich so gut ging, wie er es fühlte, dann würde er keine Hoffnung brauchen, um sie zu finden. Was er dann brauchte, waren Zeit
    und Fakten. Eisenheim brannte auf Fakten. Jetzt zum Beispiel musste er wissen, wie es einem Mann wie Forester möglich gewesen war, so schnell und diskret in drei Fällen vermisste Kinder aufzuspüren, die wochenlang vom Erdboden verschluckt gewesen waren.
    Eisenheim schob sich eine Zigarette in den Mund. Es war kurz nach acht, als er den bleichgrünen Chevy Nova Foresters in der Kenton Road entdeckte. Eisenheim schien es unbedenklich, entdeckt zu werden, wie ihm auch noch unbedenklich schien, heute an diesem ersten Abend,

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