EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
sich klarzumachen, welche Optionen ein Fluchtfahrzeug gehabt hatte. Er war schon lange nicht mehr im Franklin Park gewesen, fiel ihm dabei ein; zumindest nicht mit dem Wagen.
Von der Kenton Road fuhr er auf die Washington, bog dort nach einigen Blöcken rechts ab auf die Columbus Avenue, die dann zur Seaver Street wurde. Von ihr aus hatte man bereits den Franklin Park vor Augen. Erneut bog er rechts ab, auf die Bluehill Avenue, und fuhr nun parallel zum Franklin-Park-Zoo. Er nahm die erste Ausfahrt rechts, folgte der kurvigen Circuit Road in den Park hinein, die den Zoo vom gegenüberliegenden Golfplatz teilte, und befand sich mit seinem Wagen nach noch nicht einmal 10 minütiger Fahrt an der Stelle, an der das Drama seinen Lauf genommen hatte. Er hielt an der nächsten Kreuzung an. Hier gabelte sich die Straße. Rechts verließ man die Circuit Road und bog auf der Pierpont Road hinter dem Zoo ein. Dort befanden sich weitere Parkplätze, die aber zu den dort befindlichen Sportplätzen gehörten. Dazu gehörte eine offenes Baseballfeld, Tennisplätze sowie das White Stadium . Das Interessante an dieser Gabelung aber war, dass sich genau hier eine unmarkierte Parkbucht befand. Sie war zwar von einer einfachen Holzkonstruktion von der Straßengabelung abgegrenzt, genau dahinter aber befand sich der waldige Bereich des Parks, der sich The Wilderness nannte.
Laut Rebecca Cline hatte sie an diesem Morgen mit Hanaa in den Zoo gehen wollen, war aber von der langen Wartezeit vor der Kasse abgeschreckt worden und hatte sich kurzerhand dazu entschlossen, bei den Sportplätzen spazieren zu gehen. Also war Rebecca genau dieser Straße der Circuit Road gefolgt und dann hier nach rechts auf die Pierpont Road eingebogen.
Forester war sich sicher, dass Rebecca bis hierher verfolgt worden war. Und wer immer dies geplant hatte, hatte bereits gewusst, wozu sich Rebecca entschieden hatte, und sich dazu entschlossen, das Fluchtfahrzeug in dieser Parkbucht an der Straßengabelung abzustellen. Den Entführern war das Terrain vertraut gewesen.
Von hier aus war es dann ein Leichtes: Das Fluchtfahrzeug musste nur wieder zurück auf die Seaver Street, von dort aus Richtung Süden, und man landete kurzerhand auf dem Highway 93.
Forester ließ seinen Wagen langsam auf die Gabelung zurollen. Diese Stelle, dachte er, lag noch
nicht einmal fünf Gehminuten von seinem Zuhause entfernt. Er folgte nach rechts der Pierpont
Road wenige Meter zu den Parkplätzen und stellte seinen Wagen direkt vor dem Playstead Baseballfeld ab. Hinter ihm befanden sich nun weitere Gebäude, die Teil des Zoos waren, aber auch ein den Sportplätzen zugehöriges Gebäude, das Umkleidekabinen und ein Restaurant beherbergte.
Um zehn Uhr hatte Forester sich hier mit den Clines an den Parkplätzen verabredet.
Forester blieb noch eine Weile in seinem Wagen sitzen und sah nach links in das angrenzende Waldstück The Wilderness hinüber. Auf einer Anhöhe erkannte man den kleinen Aussichtspunkt Overlook Ruins . Dort, bei diese steinigen Fragmenten eines alten Gebäudes aus der Gründerzeit, hatten sich die beiden Männer – Jones und Edwards – befunden und waren dann den Weg wieder zurückgelaufen, den Forester aber von hier aus nicht sah. Dieser Weg hinab führte jedoch direkt zu der Straßengabelung. Der Wald an dieser Stelle war nicht so dicht bewachsen, als dass man von
diesem oben gelegenen Aussichtspunkt bis zur Pierpont Road nicht hinabblicken konnte.
Forester stellte sich vor, er würde bei den Overlook Ruins stehen und hinab zur Straßengabelung blicken. Die Parkbucht der Circuit Road befand sich dann rechts unten und entsprach auch der Skizze, die er auf Eisenheims Tisch gesehen hatte, und auch der Richtung, in die der Entführer mit Hanaa verschwunden war.
Forester sah auf seine Uhr: Er hatte noch eine halbe Stunde Zeit.
Er stieg aus und suchte ein Telefon. Sobald der Sichtkontakt zu den Clines hergestellt war, musste er ein Telefonat führen.
Die Clines fuhren einen nagelneuen hellblauen Ford LTD Crown Victoria. Sie parkten direkt neben Foresters grünem Chevy Nova. Forester befand sich in diesem Augenblick im Vorraum des Restaurants hinter den Parkplätzen. Er griff zum Hörer des öffentlichen Münzsprechers und wählte die Nummer seiner eigenen Wohnung. Jemand hob ab, ohne einen Ton zu sagen.
Forester sprach leise und deutlich in den Hörer hinein:
„Okay, sie sind da. Es kann losgehen. Du hast eine Stunde Zeit.“
Dann legte Forester auf,
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