EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
treiben.
Forester erzählte nun die Details über die Kleidung des Täters, die Jones angegeben hatte, die seiner Meinung nach aber keinen hohen Stellenwert mehr besaß. Und er äußerte sich zum ersten Mal zu seinem Verdacht, dass er fest davon überzeugt war, dass Edwin Jones Todd Kingfield einen Namen genannt haben musste. Einen Namen, den Kingfield schließlich für seine eigene heimliche Ermittlungsarbeit benutzt haben musste. Forester ging sogar soweit, daran zu glauben, dass Jones zuletzt auch einen Deal mit Kingfield gehabt haben könnte. Die Anzeichen für Forester waren darin zu finden, dass nichts Belastendes in Jones‘ protokollierter Aussage aufgezeichnet wurde. Also war der Name dieser Person, die Kingfield kannte, möglicherweise eine Name, den Kingfield noch inoffiziell bearbeiten wollte oder Jones dahingehend Druck aufgebaut hatte, diese Aussage niemals schriftlich zu bestätigen. Anscheinend war Jones auch wohl erst kurz vor seinem eigenen Tod soweit gewesen, dieses Detail, diesen Namen, dieses Wissen, das er bereits Kingfield mitgeteilt hatte, auch mit Forester zu teilen. Forester sah diesen Verdacht darin erhärtet, dass Edwin Jones ihm zuletzt noch auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte. Also hatte er Forester noch etwas erzählen wollen. Forester beendete seine Ausführung mit einer Frage:
„Sagt Ihnen der Name Natalia etwas?“
Eisenheim schüttelte nachdenklich den Kopf. Nein, diesen Namen hatte er noch nie im
Zusammenhang mit Hanaa oder Kingfield gehört.
Während der nächsten Minuten besannen sich Eisenheim und Forester wieder ganz auf Kingfields
Wohnung. Sie taten gemeinsam das, weswegen sie hier nach Chinatown gekommen waren. Sie durchsuchten Kingfields wenige Sachen. Keine Schublade der wenigen Möbel blieb ungeöffnet und auch in der Küche gingen die beiden Ermittler akribisch vor. Außer den Schubladen und Schränken öffneten sie dort auch Dosen und Behälter. Sogar im Eisfach klopften sie festgefrorene Eiskristalle von den Wänden. Kingfields Anzüge nahmen sie sich als Letztes vor, jede Tasche wurde von ihnen gründlich durchsucht – doch sie fanden nichts.
Als es ihrer Meinung nach nichts mehr zu durchsuchen gab, kontrollierten sie den alten Dielenboden nach losen Elementen, während Eisenheim Forester schließlich auf Kingfields Nomadendasein ansprach. Er vermutete, dass Kingfield möglicherweise noch irgendwo Kisten stehen haben musste, in denen er seine ganzen persönlichen Dinge aufbewahrte. Eisenheim und Forester verließen daraufhin die Wohnung und stiegen hinab in den Keller. Es gab fünf Türen; auf allen klebte aber das Firmenlogo des chinesischen Restaurants Gelber Drache , über dem Todd Kingfields Wohnung lag.
Daraufhin gingen sie zurück in den Eingangsbereich des Hauses. Sie fanden eine offen stehende Tür. Es war ein Nebeneingang, der zum Restaurant führte. Lärm von Geschirr und Töpfen, die aufeinander klapperten, drang ebenso satt aus der Küche wie der Geruch von Gebratenem. Durch diesen offenen stehenden Nebeneingang zog beides ungestört in das Treppenhaus ein. Forester und Eisenheim betraten das Restaurant und erkundigten sich bei den Mitarbeitern nach Lagerräumen, die zu den Wohnungen über dem Restaurant gehörten. Es wurde ihnen mitgeteilt, dass bereits Kollegen von ihnen dieselbe Frage gestellt hatten. Sie gaben auch dieses Mal an, dass sämtliche Lagerräume im Keller vom Restaurant Gelber Drache beansprucht wurden.
Forester und Eisenheim verließen das Restaurant. Für einen langen Moment wirkten beide ziellos.
Vor dem Restaurant erkundigte sich Forester bei Eisenheim, ob die Telefonverbindungen von
Kingfield überprüft worden waren. Eisenheim, wenn auch nicht direkt in diese Ermittlungen mit eingebunden, ging stark davon aus, da bei einem Mord alles überprüft wurde – so auch die Telefonverbindungen. Kingfield hatte sich für ihn, wie erwartet, als Sackgasse erwiesen. Er kam zurück zu dem Punkt, den Forester über die Clines erzählt hatte. Er wollte zu den Clines und er wollte, dass Forester ihn begleitete. Eisenheim wollte die Informationen von Forester überprüft wissen. Er ging zweifelsfrei davon aus, dass es auch für Forester von Interesse war, ob diese Informationen bezüglich der Wanzen zutrafen. Forester überdachte den Vorschlag; es sprach nichts dagegen. Er ging auf Eisenheims Vorschlag ein, herauszufinden, ob die Wohnung der Clines tatsächlich verwanzt war. Was sie Foresters Wissen nach natürlich war, wie Trevor
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