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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saul Peterson
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in Foresters Augen gewachsen. Sogar sein Verstand hatte sich weniger benebelt gezeigt als bei dem Eisenheim, der noch zwanghaft versucht hatte, nüchtern zu bleiben oder so zu erscheinen. Forester Erfahrungswerte mit Alkoholikern wurden Eisenheim vor Augen völlig außer Kraft gesetzt. Er konnte sich nur darüber wundern, inwieweit Eisenheim heute noch zu neuen Höhen gelangen würde.
    Eisenheim und Forester nahmen im Wohnzimmer Platz. Trevor saß auf dem Boden vor der Stereoanlage. Er hatte sich einen Kopfhörer aufgesetzt und drehte an der Radioeinstellung so lange herum, bis er einen Sender mit seiner Musik fand. Als er fündig wurde, schien all seine Besorgnis schnell aufgelöst. Sein Körper wippte zur Musik, während er summend die Musik begleitete, die er über die Kopfhörer empfing.
    Forester verwickelte daraufhin Eisenheim in das Gespräch, das sie am Vormittag noch in Kingfields Wohnung geführt hatten. Er wollte es weiterführen, denn es interessierte ihn, wann Eisenheim mit Drogen begonnen hatte.
    „Seit wann befinden Sie sich eigentlich in diesem Zustand?“, fragte Forester neugierig.
    Eisenheim rieb sich kurz seinen Nasenrücken und erklärte Forester schließlich: „Sie werden es nicht glauben, aber noch kurz vor der Entführung von Hanaa war ich weitgehend clean gewesen. Ab und zu ein Bier, mehr nicht. Mit der Entführung und dem damit verbundenen Stress ist bei mir aber wieder irgendeine Sicherung durchgebrannt.“ Er erklärte Forester mit wahrer Besorgnis weiter, dass sich sein Zustand von Tag zu Tag verschlechterte. Eisenheim schien sich sicher, dass nur die seelische Belastung dieses Falles an ihm nagte. Wäre Hanaa gefunden, stünden seiner Aussage nach die Chancen für einen weiteren Entzug sehr gut.
    „Wann haben Sie überhaupt mit Drogen angefangen?“, hakte Forester weiter nach.
    Wieder rieb sich Eisenheim den Nasenrücken, nahm einen großen Schluck von seinem Glas und blickte lange an Forester vorbei. Für Forester hatte Eisenheim wieder den leeren Blick an sich, den er an ihm im Wagen an der alten Hafenmeisterei zum ersten Mal bemerkt hatte. Eisenheim blickte in die Vergangenheit zurück. Er zupfte nachdenklich an seiner Lippe, dann sagte er: „Ich weiß es nicht mehr. Ich schätze vor drei Jahren. Der Drang, mich mit irgendetwas zu betäuben, war ganz plötzlich da gewesen.“ Eisenheim senkte kurz seinen Blick, dann sah er Forester an: „Es ist komisch. Bei Kathy hatte es mich bereits von Anfang an gewundert, wie sie von Drogen abhängig geworden war. Bei mir selber aber habe ich diesen Punkt weder bemerkt noch hinterfragt!“, sagte er und fügte an: „Ich kompensiere damit wohl irgendetwas Unbewusstes, das mit meiner Arbeit zu tun hat. Ängste, auf jeden Fall. In diesem Fall ganz sicher!“
    „Jeder hat Ängste!“, erwiderte Forester. Er hatte den Kaffee, der vor ihm auf dem Tisch stand, noch nicht angerührt. Auch Trevors Tasse schien unberührt zu erkalten. Am liebsten hätte sich Forester auch einen Whiskey genehmigt. Doch war ihm noch nicht klar, was an diesem Abend noch alles geschehen könnte. Er wollte auf jeden Fall noch nüchtern bleiben.Forester zog seinen Schlagring aus seiner Jackentasche, zeigte ihn kurz Eisenheim und schob ihn wieder zurück.
    „Hiermit bekämpfe ich meine!“, sagte er.
    Daraufhin zog Eisenheim eine Neunmillimeter-Patrone aus seiner Hosentasche.
    „Ja!“, erwiderte er lachend und spöttisch zugleich: „Hiermit erlöse ich mich irgendwann von meinen!“
    Er erzählte Forester von seinem Vorhaben, nicht als Junkie zu sterben, sondern sich – bei nächstbester Gelegenheit, sobald Hanaa in Sicherheit wäre – dieses Projektil durch den Schädel zu jagen. Eisenheim unterstrich diese skurrile Bemerkung weiter mit einem Lachen. Forester lachte kurz mit. An einem bestimmten Punkt begann er jedoch daran zu zweifeln, dass Eisenheim nur einen Scherz gemacht haben könnte.
    Irgendwann während ihres Gespräches fuhr Trevor erschrocken auf. Er hatte vergessen, sich für heute in Al‘s Bar abzumelden. Er fragte Eisenheim, ob er ein Telefongespräch führen durfte, und verschwand dazu in der Küche. Er begann lauthals mit Al am Apparat zu diskutieren.
    Eisenheim stellte nachdenklich sein Glas Whiskey vor sich auf dem Couchtisch ab.
    „Wieso erzählt mir die Frau, die ich so sehr liebe, nicht die Wahrheit? Und auch die Clines. Die hätten mich doch schon längst aufklären können!?“, fragte Eisenheim und blickte dabei mürrisch zu Boden. „Ich

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