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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ist unter ihrem Namen eingetragen, sonst wüssten wir nicht davon. Ich habe allerdings meine Zweifel, ob Frau Schumann in irgendeiner Weise mit den Morden zu tun hat, schließlich sind seit dem Tod ihres Mannes fast fünfundzwanzig Jahre vergangen. Außerdem, wo sehen Sie die Verbindung zu Bruhns? Sollte sie den Mord an ihrem Mann tatsächlich in Auftrag gegeben haben, so werden Sie das niemals beweisen können, nicht nach so einer langen Zeit...«
    »Frau Durant, es gibt eine Verbindung. Ich bin davon überzeugt, dass es sich bei Bruhns' Killer und dem ihres Mannes um ein und denselben handelt. Wenn Sie von Kinderhandel und -pornografie sprechen, so wird die Verbindung noch deutlicher.«
    »Sicher, ich kann Ihre Argumentation nachvollziehen, das Problem ist nur, dass Sie sich mit einer höchst einflussreichen Frau aus der High Society anlegen. Das allein kann gefährlich werden. Nehmen Sie es als freundschaftlich gemeinte Warnung, denn ich habe bittere Erfahrungen mit solchen Menschen gemacht. Mit denen ist nicht zu spaßen, auch wenn sie Ihnen freundlich ins Gesicht lächeln. Zudem gebe ich zu bedenken, weder Sie noch wir haben irgendwelche Beweise für eine Beteiligung von Frau Schumann an einem Verbrechen. Ich wüsste nicht, wie ich ein solches Gespräch beginnen sollte, deshalb überlegen Sie sich gut, wie Sie vorgehen. Wir hier in Frankfurt ermitteln fast ständig in der Grauzone der High Society und haben uns mittlerweile eine Menge Feinde dort geschaffen. Aber ich will Ihnen natürlich nicht in Ihren Job reinreden. Nur, seien Sie um Himmels willen vorsichtig, und sollten Sie unsere Hilfe benötigen, zögern Sie nicht, mich anzurufen. Wir finden einen Weg, nach Kiel zu kommen, wir sind höchst erfinderisch, was Ausreden angeht.« »Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich melde mich bei Ihnen.« »Und ich mich bei Ihnen, falls ich weitere Infos bekomme. Tschüs und schönen Gruß an Ihren Kollegen.« Santos hielt den Hörer noch einen Moment in der Hand, bis sie ihn ablegte.
    »Was glaubt die eigentlich, wer sie ist, dass sie uns sagt, wie wir ermitteln sollen? Klar, Kiel ist nicht Frankfurt, aber wir sind doch keine Dorftrottel! Ich pfeif auf die Hilfe von dieser arroganten ...«
    »Lisa, ohne diese arrogante Frau Durant hätten wir nicht mal einen Bruchteil der Infos, die sie uns freundlicherweise gegeben hat«, versuchte Henning, sie zu beschwichtigen. »Frankfurt ist anders als Kiel, laut Statistik ...« »Was interessiert mich die Statistik? Ich ...« »Sie war überaus freundlich und kooperativ, sie hat uns ihre Hilfe angeboten, sie ist sogar bereit, sich über Vorschriften hinwegzusetzen, um nach Kiel zu kommen, und du machst einen auf beleidigt. Warum? Wir sollten auf die Knie gehen und ihr dankbar sein. Oder ihr einen großen Strauß Blumen schicken.« »Mach doch.«
    »Sorry, Lisa, aber Sören hat recht«, mischte sich Noll ins Gespräch ein. »Mit dem Material könnt ihr doch eine ganze Menge anfangen. Hey, sie klang auch nicht so, als hättet ihr keine Ahnung von eurem Job oder als wollte sie euch belehren. Ich hab's zumindest nicht so empfunden. Das Gespräch habe ich übrigens mitgeschnitten.« Lisa Santos ließ sich auf den Stuhl fallen und schloss die Augen. »Entschuldigung, meine Nerven liegen blank. Wie gehen wir weiter vor?«
    »Nicht lange warten. Peter, such uns doch mal die Adresse dieser Sarah Schumann raus«, sagte Henning. »Wenn die so reich ist und in Kiel ein Haus hat, dann kommt doch eigentlich nur Düsternbrook in Frage.« »Wir haben auch noch ein paar andere schöne Ecken mit schönen Häusern«, entgegnete Noll und meinte nur kurz darauf: »Du hast gewonnen, Düsternbrook. Hier, gleich um die Ecke von das Hotel von die Stadt. Weißt du, Alder, is voll krass.«
    Henning konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Lisa und ich machen uns vom Acker. Mal sehen, ob Volker wieder in seinem Büro ist. Nochmals danke.« »Ich werd's mir schmecken lassen, der Burger und die Fritten warten schon.«
    »Wie lange bist du heute hier?«, wollte Henning wissen.
    »Kann Mitternacht werden. Warum?«
    »Nur so. Vielleicht sieht man sich noch mal.«
    »Muss nicht unbedingt sein, habe unheimlich viel zu tun, ihr habt mir etwa zwei Stunden geklaut.«
    »War für 'ne gute Sache«, erwiderte Henning und machte die Tür hinter sich zu.
    Schweigend gingen sie zurück zu ihrem Büro, am Getränkeautomaten machte Santos halt und holte für sich und Henning je einen Becher schwarzen Kaffee. »Ich brauch das

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