Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
er mit dieser Svenja. Er hatte es nicht anders verdient.« Es entstand eine Pause, bis Sarah Schumann sagte: »Du solltest aufhören und zurückfliegen nach Lissabon. Hier bist du nicht mehr sicher. Tu mir den Gefallen.« »Nein, ich bringe das zu Ende. Bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung, was wirklich gespielt wird. Doch dann hast du mir die Geschichte erzählt, und mir wurde klar, dass ich nur eine Marionette in einem absurden Theater bin. Gut, ich habe eine Menge Vorteile als Marionette dieser Theatertruppe, ich habe finanziell ausgesorgt, aber ich habe begriffen ... Nein, das klänge jetzt wie eine Rechtfertigung. Ich habe im Auftrag diverser Organisationen Menschen getötet. Bis auf zwei waren es alle Schwerstkriminelle, aber das Mädchen, das bei deinem Mann war, hätte nicht sterben müssen. Genauso wenig wie Julianne Cummings.« »Du denkst noch oft an sie?«
    »Zu oft. Wie du weißt, wollte ich danach alles hinschmeißen, aber ich konnte es nicht. Sarah, ich habe Pläne für die Zukunft, ich möchte mit Maria ein ruhiges und beschauliches Leben führen, wenn das alles hier vorüber ist. Mag auch sein, dass ich es nicht überlebe. Nur, ich muss es zu Ende bringen. Die sollen sehen, dass sie nicht unverwundbar sind.«
    »Du hast bis jetzt immer ihren Schutz genossen ...« Schmidt winkte ab. »Nein, nein, ich habe mich all die Jahre über selbst geschützt ...«
    »Und ich dich, ich habe stets für deine Anonymität gesorgt.«
    »Ja, schon. Trotzdem, wenn ich nicht will, dass sie mich finden, finden sie mich auch nicht. Und falls doch, dann nur, weil ich einen Fehler gemacht habe. Ich werde aber keinen Fehler machen, es ist alles bis ins kleinste Detail durchgeplant. Wie ist es eigentlich um deine Sicherheit bestellt?«
    Sarah Schumann lachte auf. Ihre Stimme klang wieder warm und weich, als sie antwortete: »Ich habe nichts zu befürchten. Ich pflege weiterhin den Kontakt zu bestimmten Personen, mein Einfluss reicht sehr, sehr weit... Nun, ich denke, ich stehe nicht auf ihrer Liste, denn sie brauchen mich, auch wenn sie's eigentlich gar nicht wissen. Das ist der einzige, aber entscheidende Unterschied zwischen dir und mir. Du bist entbehrlich, ich hingegen bin >nur< eine sehr vermögende und einflussreiche Frau, die es versteht, Kontakte zu pflegen und Informationen zu sammeln und zu streuen. Versteh das bitte nicht falsch, ich wollte ...«
    »Ich bin mir dieses Unterschieds sehr wohl bewusst. Du bist die Frau im Hintergrund, ich stehe an der Front. Nur eine Frage: Wirst du weiter zu mir halten?« »Lass es mich so ausdrücken - du wirst der Letzte sein, den ich fallenlasse. Ich werde sogar dafür sorgen, dass sie falschen Fährten nachjagen. Ich habe übrigens ebenfalls vor, mich allmählich zu verabschieden und meine Zelte in Deutschland abzubrechen. Ich kann und will nicht mehr mitmachen, auch wenn ich in den letzten Jahren kaum noch was gemacht habe. Die haben mich in Ruhe gelassen.«
    »Sarah, tu mir einen Gefallen, fahr wieder zurück nach Frankfurt. Kiel ist momentan kein gutes Pflaster für dich.«
    »Nein, ich werde noch mindestens zwei Wochen bleiben. Glaub mir, ich bin hier sicher.«
    »Wenn du meinst, ich habe dich aber gewarnt.« Schmidt sah auf die Uhr. »Ich muss leider los, ein wichtiger Termin. Dann sehen wir uns vielleicht schon morgen wieder.«
    »Aber ruf bitte vorher an, ich habe vor, mich mit einigen Freunden zu treffen. Du kannst mich jederzeit auf meinem Handy erreichen, auch nachts.« Schmidt erhob sich und reichte Sarah Schumann die Hand, die ebenfalls aufstand. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und gab ihm völlig unvermittelt einen Kuss, den er erwiderte, obwohl er es sich anders vorgenommen hatte.
    »Ich würde gerne mit dir schlafen. Ich bin mir bewusst, es ist vermessen, diese Bitte auszusprechen, aber ich wünsche es mir«, sagte sie und sah ihn an, als wäre er ein kostbares Juwel, das sie unbedingt besitzen wollte. »Du würdest Maria doch nicht betrügen. Ich hatte lange keinen Mann mehr, und keiner ist wie du. Überleg's dir, ich werde heute sehr lange wach sein.«
    »Mal sehen«, entgegnete Schmidt und löste sich vorsichtig aus der Umarmung.
    »Das hört sich wie ein Nein an. Ist es ein Nein?« »Es ist ein Vielleicht. Du verwirrst mich. Ciao, bella.« »Ciao, Liebster. Pass auf dich auf. Noch etwas: Ich werde versuchen herauszufinden, ob sie dir schon auf den Fersen sind oder ob sie dich mit den Morden noch gar nicht in Verbindung gebracht haben. Mein Kontaktmann ist

Weitere Kostenlose Bücher