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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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einen selbstbewussten Händedruck, ungewöhnlich für eine junge Dame.
    »Ja, okay, gehen wir rein«, sagte Bruhns und ging voran in den Wohnbereich. »Woher weißt du überhaupt von diesem Haus?«
    »Ich war schon mal hier, liegt allerdings schon einige Zeit zurück. Es ging um die Wallenstein-Handschrift.« Bruhns überlegte und nickte. »Doch, ich erinnere mich, ich dachte nur, das wäre in Kiel gewesen. Kerstin, würdest du uns bitte einen Moment allein lassen, kannst dich schon mal im Bad frisch machen. Und mach bitte die Tür hinter dir zu, Süße.«
    »Sie kann ruhig bleiben, ist doch kein Geheimnis«, sagte Schmidt.
    »Von mir aus. Also, dann setz dich zu mir.« Schmidt zog aus der Innenseite seines langen Mantels eine Flasche heraus. »Habe ich mitgebracht, ist aus meiner eigenen Kelterei. Ein besonders edler Tropfen, den es sonst nur in meinen Restaurants gibt. Ich weiß doch, dass du auf Rotwein stehst.«
    »Danke«, sagte Bruhns und warf ihm einen misstrauischen Blick zu. »Dann lass uns ein Glas trinken und keine Zeit verschwenden.«
    Er stand auf und holte drei Gläser und einen Korkenzieher.
    Schmidt öffnete die Flasche und schenkte erst Bruhns, danach Kerstin und schließlich sich selbst ein. »Ich muss zwar noch fahren, aber nur bis Kiel. Wird ja wohl nicht ausgerechnet heute eine Polizeikontrolle geben. Auf euch.« Schmidt hob das Glas und wartete, bis Bruhns und Kerstin getrunken hatten, und gab vor, ebenfalls zu trinken.
    »Du wirst doch sowieso durchgewinkt«, sagte Bruhns grinsend. »Ich bin in den letzten zehn Jahren nur ein einziges Mal angehalten worden, weil die Bullen mich erkannt hatten und ein Autogramm von mir wollten. Mein Führerschein hat die gar nicht interessiert.« »Ich bin aber nicht prominent, mich kennen die Bullen nicht. Aber lass uns zum Geschäftlichen kommen. Wir hatten vorhin Montagvormittag ausgemacht, das geht bei mir leider nicht. Ich muss an dem Tag nach Hamburg und werde nicht vor dem Abend zurück sein. Ginge es auch Dienstag oder vielleicht sogar heute Nachmittag?«
    Bruhns kratzte sich am Kinn. »Und deswegen bist du extra hergekommen? Du hättest mich doch auch auf dem Handy anrufen können ...«
    »Tja, das ist ja das Problem, ich habe deine Nummer aus Versehen gelöscht, als ich letztens mein Telefonbuch auf Vordermann gebracht habe. Tut mir leid, ich wollte eure traute Zweisamkeit wirklich nicht stören.« »Na ja, schon gut, schon gut. Dienstag bin ich im Studio, da kann ich nicht, die Aufnahmen müssen bis Ende der Woche im Kasten sein, sonst wird's zu teuer. Dann lieber heute Nachmittag. Wie lange wirst du brauchen?« »Zwei bis vier Stunden, auf keinen Fall länger. Du bestimmst die Uhrzeit, ich komme, wann es dir passt.« »Um drei?«
    »Um Punkt drei steh ich auf der Matte. Ich mache dir dafür auch einen Sonderpreis.«
    »Danke, nicht nötig. Ich will nur wissen, ob die Schwarte echt ist oder nicht. Falls ja, habe ich ein echtes Schnäppchen gemacht.«
    Allein für das Wort »Schwarte« hätte Schmidt Bruhns umbringen können, zeigte es doch seine Ignoranz. Handelte es sich tatsächlich um einen echten Machiavelli mit handschriftlichen Einträgen, war er unbezahlbar, da weltweit nur eine Handvoll Exemplare existierten. Aber das interessierte Bruhns nicht, er gab sich als Kunstkenner, in Wahrheit kannte er sich im Bereich der Kunst keinen Deut besser aus als der Großteil der Bevölkerung.
    Kerstin schenkte sich und Bruhns nach und sah Schmidt fragend an, doch der hielt die Hand über sein Glas und schüttelte den Kopf.
    »Ich verschwinde auch gleich wieder«, sagte er und sah auf die Uhr, sieben Minuten waren vergangen, seit Bruhns und Kerstin die ersten Schlucke zu sich genommen hatten. Nun waren sie bereits beim zweiten Glas. Die Wirkung müsste jeden Moment eintreten, dachte er und beobachtete das Paar. Bruhns hatte sein zweites Glas fast leergetrunken, als er sich zurückfallen ließ, den Reißverschluss seiner Hose öffnete und sich zwischen den Beinen kratzte. Ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht.
    »Hey, Alter, was is'n das für 'n Wein? Saugeil, hammermäßig, geht voll auf die Eier. Ich will jetzt ficken, ich hatt noch nie so 'n Steifen«, kam es lallend über seine Lippen.
    »Ein besonderer Tropfen aus meiner Kelterei, habe ich doch schon gesagt. Wenn du ficken willst, bitte, tu dir keinen Zwang an«, sagte Schmidt kalt. »Wenn ich dich aber so ansehe, fürchte ich, dass du kaum dazu in der Lage sein wirst.«
    »Was glaubst du, wozu ich

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