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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gewesen sein, denn die Steinbauer war ein ehrgeiziges und machtgeiles junges Ding, das für Geld alles getan hat. So jung und so verdorben ... Nun, wie auch immer, ich habe dem alten Sack und seinem Clan jetzt schon mächtig Schaden zugefügt. Ich schwöre dir, es wird noch mehr werden. Bald ist er fällig.«
    Schmidt fuhr sich über das Kinn. »Moment, irgendwo ist da ein Denkfehler. Albertz der Kopf? Traust du ihm das zu?«
    »Auf der einen Seite ja, auf der anderen Seite denke ich, es gibt immer noch welche, die mächtiger sind. Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.«
    »Ich werde es herausfinden«, sagte Schmidt und holte tief Luft. »Ich kenne Albertz und kann mir vorstellen, dass er ein Alphatier ist. Albertz als Chef-Logistiker, das glaube ich sofort. Aber als einer, der eine ganze Organisation nicht nur logistisch, sondern auch politisch führt... Nein, oder Albertz ist der beste Schauspieler der Welt. Ich werde ihn mir auf jeden Fall vorknöpfen.« »Wie willst du an ihn rankommen?« »Das lass mal meine Sorge sein. Wenn ich Albertz den Kopf abschlage, wird auf jeden Fall das ohnehin schon große Loch in der Organisation noch größer werden. Ich muss jetzt schnell handeln, damit die sich nicht absprechen können ... Sarah, ich bitte dich, verschwinde aus Kiel und tauche für eine Weile irgendwo unter. Geh am besten ins Ausland. Du bist hier nicht sicher. Albertz wird eher heute als morgen bei dir auf der Matte stehen, das habe ich im Urin.«
    »Nein«, sagte sie mit einem milden Lächeln, »ich werde hierbleiben, bis alles vorüber ist. Ich bin immer davongelaufen, wenn es kritisch wurde, diesmal nicht. Das bin ich nicht nur meinen Töchtern, sondern auch vielen Kindern und Frauen schuldig, vor allem aber meiner Nichte. Du bist wirklich nicht sauer auf mich?« »Nein, das Einzige, was ich dir ein wenig übelnehme, ist, dass du mir nicht schon längst von Albertz erzählt hast. Warum hast du das die ganze Zeit für dich behalten? Ich verstehe das nicht. Ich dachte, wir wären so«, sagte Schmidt und überkreuzte Zeige- und Mittelfinger. »Sind wir doch auch. Ich kann dir nicht sagen, warum ich es dir verschwiegen habe. Wahrscheinlich war es die Angst vor ihm. Ich habe Angst vor ihm, und ich habe Angst, dass er stärker und cleverer sein könnte als du. Ich möchte dich nicht verlieren, du bist mein bester Freund und in wenigen glücklichen Stunden auch mein Geliebter. Ich habe vieles in meinem Leben bereut, jedoch niemals, dich kennengelernt zu haben. Wie ist es bei dir?« »Hätte ich mit dir geschlafen, wenn ich es bereuen würde?«
    Sarah Schumann kämpfte wieder mit den Tränen und konnte sie diesmal nicht zurückhalten. Sie nahm ein Taschentuch vom Nachtschrank, wischte sich die Tränen ab und putzte sich die Nase. »Danke, das hat mir gutgetan. Ich möchte so gerne Maria kennenlernen, diese Frau von einem anderen Stern ... Komm wieder ins Bett, ich möchte in deinen Arm.«
    Schmidt legte sich hin, Sarah Schumann schmiegte sich wie eine Katze an ihn.
    »Sie ist nicht von einem anderen Stern, sie ist nur etwas ganz Besonderes. Wir werden heiraten, sobald das alles hier vorüber ist. Du bist herzlich eingeladen, uns schon vorher zu besuchen.«
    Sarah Schuman hörte sein Herz in ruhiger Gleichmäßigkeit schlagen und sagte leise: »Hör auf, lass es einfach gut sein. Du kannst nicht die ganze Organisation besiegen, du bist nicht Rambo oder irgendein Comic-Held, der alle Bösen der Welt besiegt, ohne selbst Schaden zu nehmen. Lass es sein.«
    »Sarah, hättest du mir nicht von deiner Nichte erzählt und was Klein ihr angetan hat, würde ich das alles nicht tun. Ich kann nicht mehr zurück, denn ich würde mich für den Rest meines Lebens als Feigling fühlen. Jemand muss denen die Stirn bieten und ihnen zeigen, dass sie nicht unverwundbar sind. Ich weiß, dass sie trotz allem weitermachen werden, aber ich kann sie zumindest für eine Weile außer Gefecht setzen. Noch zwei, nur noch zwei, dann gehe ich zurück nach Lissabon. Versprochen.« »Wie willst du das mit Albertz machen?« »Du hast doch selbst gesagt, er kennt meinen Namen nicht. Er weiß nicht, wie ich aussehe, wo ich wohne, er weiß nichts, es sei denn, du hast ihm doch von mir erzählt.«
    »Habe ich nicht, wie oft soll ich das noch sagen?«, fuhr Sarah Schumann ihn an.
    »Na also. Ich habe schon eine Idee. Simpel, aber sehr effektiv. Ich hoffe nur, ich komme ihm zuvor... Was machst du da?«, fragte er, als ihre Hand immer tiefer glitt. »Ich will

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