Eisige Naehe
ungemütlich werden, dagegen war das eben nur ein kleiner Klaps.«
»Willst du mich töten?«, spie sie ihm entgegen. »Okay, töte mich, dann hast du eine Hure weniger. Lieber tot als jeden Tag nur ficken, ficken, ficken!« »Meine Herren, es tut mir leid, dass Sie die Szene jetzt gleich miterleben werden, aber in diesem Geschäft zählt das Gesetz des Stärkeren. Und manche unserer Frauen müssen erst spüren, wer der Stärkere ist. Was ich jetzt tue, tue ich nicht gerne, das dürfen Sie mir glauben, aber es muss sein. Sie werden unter Umständen eines Tages auch in eine ähnliche Situation geraten, dann wissen Sie, wie Sie sie lösen können. Keiner von uns kann sich Probleme mit den Nutten leisten.«
Er zog langsam den Nietengürtel aus seiner Jeans und faltete ihn einmal, sein Blick war kalt, als er zuschlug. Wieder und wieder knallte der Gürtel wie eine Peitsche auf Svenjas Haut. Sie hielt sich die Hände schützend vors Gesicht und schrie ein paarmal auf, Haut löste sich von Armen, Rücken und Bauch, nach Minuten der Tortur fiel sie zu Boden. Sie blutete aus zahlreichen Wunden, undefinierbare Laute kamen aus ihrem Mund, sie versuchte, sich aufzurichten, doch es gelang ihr nicht. Sie wollte über den Boden kriechen, zur Wand hin, wo sie sich würde hochziehen können, doch auch das schaffte sie nicht. So blieb sie auf den Fliesen liegen, und keiner der Männer machte Anstalten, sich um sie zu kümmern. Der Auktionator hatte den Raum verlassen, kehrte jedoch bereits nach wenigen Minuten zurück. In seinen Augen brannte das Feuer der Hölle, es schien, als wäre der Teufel sein persönlicher Begleiter oder als wäre er selbst der Fürst der Hölle. In der unheimlichen Stille ging er zu Svenja, die kaum noch den Kopf heben konnte, alle Kraft und Energie, aller Stolz, der noch bis vor wenigen Minuten ihr Wesen ausgemacht hatte, der Mut und die Courage, mit der sie sich ihrem Peiniger entgegengestellt hatte, waren aus ihr gewichen, als er sie bei den langen braunen Haaren packte, den Kopf nach oben riss, ein Klappmesser aus der Hosentasche zog, es aufschnappen ließ und blitzschnell einen langen und tiefen Schnitt quer über Svenjas Hals zog. Danach ließ er Svenja wieder fallen, ihr Kopf schlug auf den Marmor, Blut pulsierte aus der langgezogenen Wunde, bis Svenja wenige Minuten später den letzten Atemzug tat und ihre Augen brachen. Die umstehenden Männer hatten die Szene aufmerksam verfolgt, ohne dass auch nur einer versucht hätte, einzugreifen und Svenja beizustehen. War es Angst, Gleichgültigkeit oder Sensationslust? Nur einer wusste es, der jedoch so tat, als wäre Gleichgültigkeit eine seiner Haupteigenschaften.
Die anderen Mädchen, von denen einige nach den ersten Schlägen aufgeschrien und Tränen in den Augen hatten, saßen oder standen zitternd vor Angst da, ein paar hielten sich bei den Händen.
»Schafft sie weg«, befahl der Auktionator den beiden Aufpassern, »wir haben noch einiges zu tun. Und danach wischt ihr das Blut auf, ich hasse Blut auf meinen teuren Fliesen.« Er schürzte die Lippen und wandte sich wieder an seine Gäste: »Meine Herren, ich entschuldige mich für diesen kleinen Zwischenfall, der sich aber leider nicht vermeiden ließ. Svenja gehörte zu den wenigen Ausnahmen, die sich nicht zähmen ließen. Sie hätte ihre Drohung wahr gemacht und Ihren Gästen ... Nun, Sie wissen schon, was ich meine.«
»Musste das wirklich sein?«, fragte einer zögernd. Der Angesprochene verzog den Mund zu einem beinahe milden Lächeln und entgegnete, während er die Hände hinter dem Rücken verschränkt hatte und ein paar Schritte im Kreis ging: »Musste das sein? Muss man sterben? Ja, jeder von uns stirbt irgendwann, irgendwie und irgendwo. Aber hier ging es darum, ein Exempel zu statuieren. Svenja hätte, und das haben Sie mit eigenen Augen miterlebt, die anderen Mädels nur aufmüpfig gemacht. Hätte einer von Ihnen sie gekauft, sie hätte Ihren Laden durcheinandergewirbelt, darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Sie war aufsässig und wohl unbelehrbar, wovon Sie sich selbst überzeugen konnten. Das Letzte, was wir in unserem Geschäft brauchen können, sind Frauen, die sich den Gästen gegenüber ungebührlich verhalten. Ich garantiere Ihnen, die anderen siebzehn werden wie Lämmer sein. Habe ich recht, meine Damen?«, fuhr er mit lauterer Stimme fort und fixierte jede Einzelne von ihnen für Sekunden, kaum eine war in der Lage, seinem durchdringenden, kalten Blick standzuhalten. Vier von
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