Eisige Naehe
traten ein, die jüngste etwa sechzehn Jahre alt, die älteste maximal fünfundzwanzig. Alle sehr hübsch, gut gebaut, doch in ihren Gesichtern stand die nackte Angst. Sie wurden von dem Mann, der sie hochgebracht hatte, aufgefordert, sich nebeneinander auf den Teppich zu stellen. Eine der Frauen wollte etwas sagen, doch der Mann fuhr sie barsch an: »Halt's Maul, du redest nur, wenn du gefragt wirst. Kapiert?«
Daraufhin wandte er sich den Männern zu, lächelte und sagte: »Meine Herren, ich freue mich, dass Sie gekommen sind, um an unserer Auktion teilzunehmen. Wie Sie unschwer erkennen können, habe ich nur allerbeste Ware anzubieten, jung, frisch, knackig, wie ein köstlicher Salat. Für das Dressing sind Sie verantwortlich, aber ich bin sicher, dass Sie das Richtige finden werden. Ich mache Sie allerdings darauf aufmerksam, dass einige der Damen noch etwas wild sind und wie Broncos zugeritten werden müssen. Aber auch das dürfte für keinen von Ihnen ein Problem darstellen, da Sie sich in dem Metier ja bestens auskennen, sonst wären Sie nicht hier. Wenn sie erst einmal gefügig gemacht sind, werden sie für Ihre Gäste das reinste Vergnügen darstellen und ihnen jeden noch so ausgefallenen Wunsch von den Augen ablesen. Ich weiß, wovon ich spreche, ich bin schließlich schon seit über zwanzig Jahren in dem Geschäft und kann mich nicht erinnern, dass sich je ein Käufer bei mir über schlechte Ware beschwert hätte. Ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren ... Nun zu Ihnen: Drei von Ihnen kenne ich von früheren Auktionen, drei nicht. Aber ich habe Auskünfte über Sie eingeholt und entsprechende Empfehlungen bekommen, weshalb ich Sie in diesem Kreis herzlich begrüße und hoffe, dass wir ins Geschäft kommen. Wie Sie bereits wissen, nennen wir grundsätzlich keine Namen, Sie dürfen jedoch Fragen stellen, schließlich wollen wir am Ende dieses Abends alle zufrieden nach Hause fahren. Wenn Sie mich ansprechen, dann bitte mit Auktionator, der ich ja auch bin ... Aber gehen wir nun in medias res. Die Damen, die Sie hier sehen, stammen aus Weißrussland, Russland, Moldawien, Lettland und der Ukraine. Jede von ihnen spricht ein wenig Deutsch, zwei sogar perfekt. Sie«, dabei deutete er auf eine etwa zwanzigjährige Frau mit langen blonden Haaren, einem vollen straffen Busen und einer traumhaften Figur mit endlos langen Beinen, »und sie«, er zeigte auf eine zierliche Brünette mit kleinen festen Brüsten, einer Wespentaille und großen unschuldigen Augen. »Tanja stammt aus Weißrussland, Svenja aus Lettland. Die anderen stelle ich gleich noch vor. Zum Procedere: Das Mindestgebot liegt bei zehntausend, ich gehe jedoch davon aus, dass jede der Damen ein Vielfaches davon wert ist, denn sie sind kerngesund, wie ein medizinischer Check ergeben hat, den Nachweis habe ich in meinem Büro, und sie bringen pro Tag beziehungsweise Nacht bis zu fünftausend Euro ein. Haben Sie Fragen?«
»Ja, eine«, meldete sich ein Mann zu Wort, der beste Referenzen vorzuweisen hatte. »Ich hatte bisher nur mit südeuropäischen und südamerikanischen Frauen zu tun«, sagte er mit französischem Akzent, doch grammatikalisch fast fehlerfrei. »Was muss ich bei diesen Frauen hier beachten?«
»Gar nichts. Es gibt keine besseren und gehorsameren Frauen als Osteuropäerinnen. Manche haben anfangs einige Eingewöhnungsprobleme, aber die lassen sich in der Regel leicht beheben. Diese Frauen sind hart im Nehmen, doch mit den entsprechenden Mitteln kann man diese Härte rasch in Weichheit und bedingungslosen Gehorsam umwandeln. Betrachten Sie es als Dressur, nur dass es nicht wie bei einem Hund oder Pferd Wochen oder Monate dauert, sondern höchstens zwei oder drei Tage.
Ist Ihre Frage damit zufriedenstellend beantwortet?«
»Danke, ja.«
»Sonst noch jemand?«
Kopfschütteln.
»Gut, dann lassen Sie uns beginnen. Fangen wir rechts außen an, dort haben wir Alissa, achtzehn Jahre alt, Studentin oder ehemalige Studentin, denn jetzt hat sie ja einen Job. Ihre Maße eins fünfundsechzig groß, neunzig -dreiundsechzig - zweiundneunzig, eine kleine Wildkatze, die aber gut zu zähmen ist. Nicht wahr, Alissa?« Keine Antwort, dafür ein angstvoller Blick aus den großen braunen Augen.
»Sie ist noch etwas schüchtern, das wird sich aber mit der Zeit legen. Ihr Gebot, meine Herren, für diese wunderhübsche junge Dame, an der Sie lange Freude haben werden.«
»Zehntausend«, sagte einer der Männer und hob die Hand.
»Zwölf«, meldete
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