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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Mörder?«
    »Unter anderem. Als sie weder in der Kirche erschien noch zum Sonntagsessen danach und auch nicht ans Telefon ging, hat Ivys Mutter ihren Schwiegersohn und ihren Enkel herübergeschickt, um nachzusehen, ob etwas passiert sei. Sie kamen durch die Hintertür, sagten, sie wären überall ausgerutscht, bevor sie begriffen, was los war. Wenn wir Glück haben, könnten wir einen Fußabdruck finden, der nicht zu ihren Schuhen passt.«
    Matt deutete auf ein blutiges Schlachtermesser auf dem Boden neben Ivys Leiche. »Damit erübrigt sich die Frage nach der Mordwaffe. Er hat einfach ein Messer aus der Messerbank gezogen.«
    »Gewaltsames Eindringen?«
    »Kein Anzeichen davon. Und ihre Verwandten sagen, sie hätte die Hintertür immer abgeschlossen, alle Türen, und dass sie darin fanatisch war.«
    »Also muss sie ihn hereingelassen haben?«
    »Sieht so aus.«
    Ben zog sich von der Tür zurück. »Dieser Gestank. Ich kann ihn nicht …«
    Matt folgte ihm, wich dem Blut vorsichtig aus und stellte sich zu ihm in den kleinen Vorraum der Küche. »Doc Munro ist unterwegs. Genau wie meine Spurensicherungsleute. Ich hab nur einen Blick darauf geworfen und dich als Ersten angerufen.«
    »Ihre Stellung, die Münze. Das war derselbe Mörder, Matt.«
    »Ja.« Matt atmete durch, sein Gesicht sehr grimmig. »Und er hat nur knapp drei Tage zwischen den Morden vergehen lassen, Ben. Schlimmer noch, Becky Smith und Ivy Jameson hatten bloß zwei Dinge gemeinsam. Sie waren beide weiß und beide weiblich. Darüber hinaus gibt es keine Gemeinsamkeiten zwischen ihnen.«
    »Ich weiß.«
    »Ist dir die Messerbank aufgefallen? Wir werden es erst genau wissen, wenn die Haushälterin nachgeschaut hat, aber es sieht so aus, als ob noch eines der großen Schlachtermesser fehlt.«
    Ben starrte seinen Freund schweigend an, nicht bereit, irgendeine der verstörenden Möglichkeiten auszusprechen, die ihm durch den Kopf schossen.
    Matt war weniger zögerlich. »Der Hurensohn hat seine nächste Tatwaffe vermutlich von diesem Opfer mitgenommen. Nett. Wirklich nett.«
    »Himmel«, murmelte Ben, frustriert von der Erkenntnis, dass der Mörder auch sein nächsten Opfer bereits ausgewählt haben könnte.
    »Und noch etwas.« Matts Stimme blieb flach. »Diesmal hat deine Übersinnliche es nicht kommen sehen.«
     
    Als Ben bei Cassies Haus eintraf, setzte die Dunkelheit bereits ein. Trotzdem sah er sie. Sie saß auf der Veranda, zusammengekauert auf einem der beiden großen Korbstühle, die rechts und links der Haustür standen.
    Beim Näherkommen sagte er: »Die Alarmanlage nützt nicht viel, wenn Sie draußen sitzen, Cassie.« Seine Stimme war schärfer, als er beabsichtigt hatte.
    Fast verloren in ihrem übergroßen Sweatshirt, die Beine in den blauen Jeans hochgezogen und die Arme darum geschlungen, blickte Cassie nicht auf. Sie sagte nur leise: »Ich musste das Haus verlassen. Es war … ich konnte nur noch Blut riechen. Hier draußen ist es nicht so schlimm.«
    Ben zog den anderen Stuhl direkt vor ihren, sodass er ihr buchstäblich die Sicht nahm. Trotzdem schaute sie an ihm vorbei. Keine warme Hand, die ihn berührte. »Sie wussten also, dass er wieder getötet hat.«
    »Ja.« Ihr Gesicht war so bleich, selbst aus ihren Lippen war alle Farbe gewichen.
    »Warum haben Sie mich nicht angerufen?«
    »Als ich das wieder konnte, war es zu spät. Niemand hätte noch etwas für sie tun können. Es tut mir leid. Es tut mir so leid.«
    »Haben Sie diesmal etwas gesehen? Etwas, das uns helfen könnte, den Schweinehund zu fassen?«
    Cassie schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Er … er trug eine Art Maske.«
    »Woher wissen Sie das? Hat er in einen Spiegel geschaut?«
    »Nein. Diesmal hatte ich … keine Verbindung mit ihm. Die Verbindung bestand mit ihr. Sie … sie weinte, aber ich konnte ihn sehen. Er trug eine Art Maske, eine grausige Maske. Wie etwas, das ein Kind an Halloween tragen würde.«
    Ben runzelte die Stirn. »Warum sollte er das tun? Er hatte nicht vor, eine Zeugin zu hinterlassen.«
    »Ich weiß es nicht. Außer dass … die Maske ihr noch mehr Angst eingejagt hat. Vielleicht war es das. Vielleicht will er ihnen Angst machen.«
    »Oder er weiß, dass Sie ihn beobachten.«
    »Nein.«
    »Wie können Sie da so sicher sein? Wenn Sie Verbindung zu ihr hatten?«
    »Ich bin mir sicher.«
    Ben schwieg einen Augenblick und sagte dann langsam: »Warum haben Sie mit ihr Verbindung aufgenommen?«
    »Vielleicht bin ich ihr kurz begegnet.« Cassies

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