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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sei vielleicht nicht nur schlecht.“
    „Diese Konditionierung lässt Psychopathen freie Hand.“ Die brutale Kälte in diesen Worten schnitt ihr ins Fleisch.
    Sie schauderte. „Das hat sich fast so angefühlt, als würdest du mich tatsächlich schneiden.“ Als würde ein Messer ihre Haut streifen. Das hatte sie entsetzt. Santano Enrique hatte sie so Stunde um Stunde gequält, manchmal war er mit dem Skalpell auch wirklich in ihre Haut gefahren.
    Judd erstarrte zu Stein. „Hör auf damit, mich zu berühren. Ich verliere die Kontrolle.“
    Ein bestimmter Ton in seiner Stimme brachte sie dazu, ihm zu gehorchen. Sie löste sich von ihm und trat ein paar Schritte zurück. Er drehte sich nicht um, während er sprach. „Ich kann telekinetisch Schäden hervorrufen, die wie Schnitte aussehen, kann buchstäblich meinen Willen in ein Messer verwandeln.“
    Sie musste bei der Vorstellung schlucken. „Ich habe verstanden.“
    „Ich wollte dich nicht verletzen“, sagte er, jeder Muskel stand unter Spannung.
    Ihre Angst verwandelte sich in zärtliche Zuneigung. O Gott, hatte dieser Mann einen harten Schädel, er wollte die Wahrheit einfach nicht sehen. Er würde sich eher selbst töten, als ihr etwas zu tun. Trotzdem glaubte er, er müsse es ihr beweisen. „Ich habe gesagt, dass es sich fast so angefühlt hat, als hättest du mich geschnitten. Du hast es nicht getan.“
    „Aber beinahe, Brenna, das war knapp. Du solltest fortlaufen und nicht versuchen, mich zu überreden, die Ketten meiner Konditionierung noch mehr zu strapazieren.“
    „Aber genau darum geht es“, sagte sie und ballte die Fäuste, um den Abstand zu wahren. Berührung war ein natürliches Bedürfnis für sie, fehlender Kontakt eine unerträgliche Qual. Besonders wenn es um Judd ging. „Vielleicht kannst du dir ja aussuchen, welche Teile von Silentium du behalten willst. Wo steht geschrieben, dass man die Konditionierung nur als Ganzes akzeptieren oder ablehnen kann? Faith hat gesagt, die Fertigkeiten von Silentium würden ihr helfen, sich nicht in den schlimmen Visionen zu verlieren.“
    „Und was ist mit Sascha?“
    Sie seufzte vor Erleichterung – er hörte ihr endlich zu. „Du kennst doch selbst die Antwort: Silentium war nur schlecht für sie, es war völlig gegen ihre Fähigkeiten gerichtet. Aber bei Faith –“
    Er drehte sich endlich um und sah sie an. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ sie mitten im Satz innehalten. „Da Sascha existiert, gibt es logischerweise auch mich.“
    „Das verstehe ich nicht.“ Instinktiv wollte sie ihn in den Arm nehmen. Es erforderte so viel Kraft, dieses Bedürfnis zu unterdrücken, dass sie kaum noch auf seine Worte achten konnte.
    „Ich bin ihr genaues Gegenteil.“ Judd verschränkte seine Arme über der schönen Brust, die sie gerne gestreichelt hätte. „Sie heilt. Ich töte. Das sind unsere Gaben.“
    Wut schoss in ihr hoch, steigerte aber paradoxerweise nur ihr Verlangen. Sie begehrte Judd Lauren wirklich sehr. „Warum bestehst du auf diesem Bild von dir? Hast du vergessen, dass du geholfen hast, mich zu heilen?“ Er hatte Sascha mit seiner geistigen Energie versorgt, war oft völlig erschöpft gewesen, aber am nächsten Tag dennoch wieder aufgetaucht.
    Er schüttelte die Erinnerung ab. „Das gehört zu meinen weniger ausgeprägten Fähigkeiten. Meine Hauptstärke liegt im Töten. Für mich ist Silentium notwendig – ich brauche Konditionierung für jede Einzelheit. Solange ich meine Gefühle kontrollieren kann, bringe ich niemanden um. So einfach ist das.“
    „Das kaufe ich dir nicht ab.“
    „Du hast vergessen, was mit Leuten wie mir passiert ist, bevor es Silentium gab.“
    „Nein, das habe ich nicht.“ Es war ein Albtraum für sie, dass ihr schöner, loyaler und starker Judd den Rest seines Lebens allein oder in einer Gefängniszelle zubringen musste. „Aber das war nur das andere Extrem – gar keine Kontrolle. Ich bitte dich doch nur zu überlegen, ob es nicht einen Mittelweg gibt.“
    Ein Klingeln ließ sie hochfahren. Judd holte ein schmales silbernes Handy aus seiner Tasche und sprach ein paar knappe Sätze. Brenna interessierte nur der letzte: „Ich komme, sobald ich kann.“
    Sie wartete, bis er die Verbindung unterbrochen hatte. „Wohin gehst du?“
    „Das war Indigo. Sie glauben, dass sie eine der Hyänen gefunden haben, die für die Explosion der Hütte verantwortlich sind.“ Judd hob sein Hemd vom Boden auf und zog es an. „Sie halten ihn dort fest.“
    „Und warum

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