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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Drew?“
    „Fantastisch, wenn man bedenkt, dass mir jemand die halbe Brust weggeschossen hat.“
    Sie umarmte ihn vorsichtig, denn die Wunde musste ihm Schmerzen bereiten. „Die Kugel war eigentlich für mich bestimmt.“ Es war alles so schnell gegangen, dass sie die Einzelheiten des Puzzles immer noch nicht ganz zusammenfügen konnte.
    Er lachte. „Ich wollte dich auch direkt hineinschubsen.“
    „Blödmann.“ Sie schniefte und löste sich von ihm. „Und dabei habe ich dich von ganzem Herzen lieb.“
    „Dazu sind kleine Schwestern ja da.“ Er öffnete seine Hand und zeigte ihr die Kugel, die in seiner Brust gesteckt hatte. „Weißt du, wie man dieses kleine Höllending nennt?“
    Ihre Eingeweide zogen sich bei dem Anblick des deformierten Metalls zusammen. „Nein.“
    „Schrapnell X. Scheißillegal.“ Blanke Wut erschien auf seinem Gesicht. „Beim Aufprall zerspringt der Kopf in fünf scharfkantige Stücke, die alles zerstören, was ihnen in den Weg kommt.“ Er steckte es wieder in die Tasche. „Damit bin ich jetzt ein Wunder auf zwei Beinen. Habe ich deinem neuen Freund zu verdanken, hat man mir gesagt.“
    „Dann ist er jetzt also mein Freund?“ Das war ein sehr wichtiges Zugeständnis.
    Andrew verzog das Gesicht. „Reib nicht noch Salz in meine Wunden. Lara hat gesagt, mir fehlt ein Stück Fleisch weiter unten im Brustkorb, mehr nicht – als hätte er es gebraucht, um die Löcher zu stopfen.“
    „Genau das hat er gemacht.“ Sie hatte es mit eigenen Augen gesehen. „Bist du jetzt schief?“ Sie musste sich zusammennehmen, um nicht zu weinen. Eine Welt, in der sie sich nicht mehr mit Drew streiten konnte, war kaum vorstellbar.
    Aber er nahm sie in den Arm. „Nee, das wächst wieder nach.“ Er zögerte. „Glaube ich jedenfalls.“ Sein Griff wurde fester. „Also, wo ist er?“
    „Er schläft“, sagte sie an Andrews Brust. „Und ich werde ihn nicht wecken – er ist viel zu erschöpft. Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“
    Er drückte sie noch fester an sich. „Werd den Teufel tun und weggehen. Muss doch aufpassen, dass er dich gut behandelt.“
    „Das wird er.“ Sie lächelte und lehnte sich zurück, um Andrew in die Augen zu schauen. „Du darfst ihn nicht nach seiner eisigen Maske beurteilen. Er ist ganz anders.“
    „Nein, ist er nicht, Süße“, sagte Andrew. „Ich glaube, er ist wie alle anderen Wölfe in der Höhle – nur kann er sein Tier, das Tier in sich, besser verstecken.“
    Es gab kein größeres Kompliment, als von einem Gestaltwandler ein Tier genannt zu werden.

 
    33
    Als Judd erwachte, schmiegte sich ein warmer, weiblicher Körper mit dem Rücken an seine Brust. Er hatte sich vor seinem Zusammenbruch nichts mehr angezogen und Brenna trug nur einen dünnen Unterrock, der sich im Schlaf hochgeschoben hatte. Einer seiner Arme diente ihr als Kissen und die Hand des anderen lag auf ihrem weichen Oberschenkel, ihre Beine waren miteinander verschlungen.
    So viel Hautkontakt. Aber keinerlei Anzeichen von Dissonanz.
    Er überprüfte seine Schilde, aber die funktionierten. Mit seiner geistigen Energie sah es allerdings ganz anders aus. Er war immer noch völlig ausgebrannt. Als er auf die grünen Ziffern der Laserzeitanzeige blickte, erkannte er auch den Grund dafür. Trotz der Dunkelheit war es gerade erst Mittag, Brenna hatte wahrscheinlich den Tageslichtmodus ausgeschaltet. Er hatte höchstens siebzehn Stunden geschlafen, und erst nach fast vierundzwanzig Stunden würden sich seine geistigen Fähigkeiten wieder vollständig regeneriert haben. Trotzdem fühlte er sich körperlich fit. Das ergab zwar keinen Sinn, störte ihn aber auch nicht weiter.
    Im Gegenteil, er fühlte sich sehr lebendig und strich mit der Hand über Brennas Oberschenkel. Sie murmelte etwas im Schlaf, und sein Körper stand in Flammen. Judd wartete auf den Schmerz, die Strafe für das Brechen von Silentium. Doch nichts geschah. Seine Hand griff fester zu.
    „Judd!“, beschwerte sie sich schlaftrunken.
    Er streichelte sie sanfter. „Tut mir leid.“ Er küsste sie auf den Nacken und wartete wieder auf den Schmerz. Nichts. „Es ist mit meinen Fähigkeiten verbunden.“ Natürlich. Darum war die Dissonanz so stark geworden, deshalb hatte er geblutet. Denn so funktionierten auch seine telekinetischen Fähigkeiten – indem er Druck ausübte.
    „Was ist.“ Sie lag immer noch halb im Schlaf.
    „Die Dissonanz.“ Sie hatten seine eigenen Fähigkeiten benutzt, um ihn zu bestrafen. Das schien

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