Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
schaffte, genauso schnell wie ein Gestaltwandler zu sein. „Die Scheißkerle sind abgehauen.“ Holz- und Glasstücke lagen verstreut im Schnee, in der Luft stand immer noch der stechende Geruch explosiver Chemikalien. Aber zu ihrem Erstaunen war die Hütte nicht völlig zerstört – nur ein Teil war in die Luft gegangen.
    Judd ging in die Hocke und streckte die Hand aus. „Haben Sie ein Taschentuch dabei?“
    „Sehe ich so aus, als würde ich immer Taschentücher bei mir tragen?“
    „Ein sauberes Tuch genügt auch.“
    „Warten Sie.“ Brenna stakste über den Schutt zu einem Fenster.
    „Gehen Sie nicht da rein“, sagte Judd warnend. „Wir haben noch nicht nach weiteren Bomben gesucht.“
    Sie sah ihn böse an, öffnete von außen ein Fenster – nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass es nicht verkabelt war – und zog eine Schublade auf. Kurz darauf hielt sie ihm ein kleines Küchenhandtuch vor die Nase. „Bitte.“
    „Vielen Dank.“ Er nahm damit etwas hoch, doch sie konnte nicht erkennen, was es war.
    „Was ist das?“
    „Ein Zünder. Leider ein sehr gebräuchlicher.“
    „Vielleicht finden die Techniker etwas.“ Die Wölfe hatten es sich zur Aufgabe gemacht, stets auf dem neusten Stand der Technik zu sein, um die Medialen mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Früher – vor Enrique – hatte sie diesen Leuten geholfen.
    „Nun ja“, murmelte Judd, „das werden sie bestimmt.“ Er stand auf und hielt den Zünder hoch.
    „Sie glauben, dass man es jemandem unterschieben will?“ Der Wind ließ sie auf einmal das Rudel wittern. „Meine Gefährten kommen – sie müssen in der Nähe gewesen sein, sonst wären sie noch längst nicht hier.“
    „Ich habe Hawke heute Morgen eine Nachricht geschickt, dass jemand unerlaubt eingedrungen ist und es vielleicht ratsam wäre, mit zusätzlichen Kräften die Grenze zu inspizieren.“
    Aus dem Wald kamen Wölfe auf sie zu. Brenna erkannte Andrew und Riley.

 
    16
    Brenna schlug die Augen nieder, sie hatte nicht das Bedürfnis, ihre Brüder nackt zu sehen.
    „Ich bring dich um“, waren Andrews erste Worte. „Was zum Teufel machst du hier mit meiner Schwester.“
    „Später!“ Das war Hawke.
    Brenna sah auf, Hawke stand vollständig angezogen vor Judd. Offensichtlich war er in menschlicher Gestalt gelaufen, während die anderen sich in Wölfe verwandelt hatten. Er war außergewöhnlich stark, unter anderem deswegen war er der Leitwolf des Rudels geworden.
    „Sie sind schnell gewesen“, sagte Judd zu Hawke und hielt ihm den Zünder hin. „Ich glaube, Sie werden interessante Spuren darauf finden.“
    „Wie diese hier, meinen Sie?“ Das war Rileys Stimme.
    „Was ist es?“, fragte Brenna, sah aber immer noch nicht hoch. Natürlich hatte sie auch schon andere Wölfe nackt gesehen, nachdem sie wieder menschliche Gestalt angenommen hatten – das war ganz normal. Aber diese beiden waren ihre Brüder.
    „Ein Sweatshirt“, sagte Judd.
    „Das nach Leopard riecht“, meldete sich Riley wieder. „In der ganzen Gegend stinkt es nach Katzen.“
    Eine unheilvolle Stille trat ein. Seit etwa zehn Jahren bestanden geschäftliche Beziehungen zwischen den DarkRiver-Leoparden und den SnowDancer-Wölfen, aber erst vor ein paar Monaten hatten sie sie mit Blut besiegelt. Vertrauen war eine komplizierte Sache.
    Hawke warf einen grimmigen Blick auf das belastende Kleidungsstück. „Wenn die Leute von Lucas dahinterstecken würden, hätten sie keine Spuren hinterlassen. Ich rieche noch etwas anderes.“
    Die anderen Wölfe runzelten die Stirn, und Brenna sah ihre erstaunten Blicke, als sie versuchten, herauszufinden, wem der vage „Schweißgeruch“ zuzuordnen war, der unter den verschiedenen Gerüchen lag.
    „Es war ein Rudel Hyänen“, sagte Brenna in die Stille hinein.
    Alle starrten sie an. Die meisten mit ungläubigem Staunen.
    „Diese Aasfresser?“, fragte Drew schließlich. „Bist du sicher?“
    Mit finsterem Gesicht ging sie um ihn herum, die Augen fest auf seinen Kopf gerichtet. Wie den meisten Gestaltwandlern machte es ihrem Bruder nichts aus, nackt zu sein. Sie war es, die nicht normal reagierte, das war ihr klar. Sie wollte den Grund dafür gar nicht wissen … fürchtete sich davor, herauszufinden, dass Enrique noch mehr in ihr manipuliert hatte. „Ich habe durch den Missbrauch nicht meinen Geruchssinn verloren, es hat mich nur halb um den Verstand gebracht.“
    Andrew zuckte zusammen. „Mein Gott, kannst du gemein sein, wenn du dich

Weitere Kostenlose Bücher