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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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Küche, gefolgt von der Katze. Sie hörten ihn den Kühlschrank öffnen.
    »Das kalte Huhn ist nicht für Katzen gedacht!«, rief Frieda ihm nach. Dann wandte sie sich wieder Reuben zu. »Hast du wirklich eine Katzenallergie?«
    »Ich fange an zu niesen und bekomme einen Nesselausschlag.«
    »Dann werde ich das Katerchen wohl behalten müssen.«
    »Nicht zu fassen. Frieda Klein mit Haustier?«
    »Er ist kein Haustier, sondern eine Heimsuchung«, entgegnete sie, »eine Strafe des Himmels. Und für dich ist es jetzt Zeit zu gehen.«
    Sie schob die beiden fast hinaus, und nachdem sie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, lehnte sie sich dagegen, als wollte sie auf diese Weise dafür sorgen, dass sie wirklich geschlossen blieb. Plötzlich hörte sie ein Geräusch, das sie nicht recht einordnen konnte. Kam es von drinnen oder von draußen? Von weit weg oder ganz aus der Nähe? Sie machte die Tür wieder auf und entdeckte nur wenige Meter entfernt ein Knäuel aus Körpern. Im ersten Moment wusste sie überhaupt nicht, wie ihr geschah. Es waren zu viele Eindrücke auf einmal: Schreie, Flüche, der Anblick einer hochgereckten Faust, das dumpfe Geräusch von Schlägen. Als sie schließlich zögernd ein paar Schritte auf die ineinander verschlungenen Gestalten zu machte, stellte sie
fest, dass es sich um Reuben, Josef und einen dritten Mann handelte, von dem sie nicht viel erkennen konnte. Die drei schlugen und traten aufeinander ein, während sie wild auf dem Boden herumrollten. Frieda rief irgendetwas Zusammenhangloses und versuchte einen der Kampfhähne zu fassen zu bekommen – wobei sie einen Zipfel von Reubens Moleskinjacke erwischte –, doch plötzlich traf sie ein Arm, und sie landete unsanft auf dem Hintern. Trotzdem hatte ihr Eingreifen den Bann gebrochen. Die Männer ließen voneinander ab, und Josef beugte sich erschrocken über Frieda.
    »Bist du verletzt?«
    Frieda blickte an ihm vorbei zu Reuben, der heftig keuchte und ein gefährliches Funkeln in den Augen hatte, das ihr Sorgen bereitete. Der Dritte im Bunde, ein junger, dunkelhaariger Mann, der einen Anorak trug und eine Kamera um den Hals hängen hatte, rappelte sich auf und trat den Rückzug an. Dabei fasste er sich vorsichtig mit einer Hand an die Nase. »Ihr Mistkerle!«, brüllte er. »Gleich rufe ich die verdammten Bullen!«
    »Nur zu, hol doch die verdammten Bullen!«, konterte Reuben, immer noch heftig keuchend. »Du verdammter Parasit! Wir sehen uns vor Gericht. Dann können dir die verdammten Geschworenen die verdammten Leviten lesen!«
    Frieda richtete sich auf. »Schluss jetzt«, sagte sie. »Hört auf mit diesem Unsinn, und zwar alle drei!« Sie sah den Fotografen an. »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
    »Sie können mich auch mal!« Er deutete mit dem Finger auf sie. »Ich rufe jetzt die Polizei.«
    »Ja, ruf endlich die verdammte Polizei«, mischte Reuben sich wieder ein. »Da bin ich auch dafür. Ich bestehe sogar darauf!«
    Der Fotograf nickte auf eine seltsame, verkrampfte Weise und entfernte sich dann rasch. Reuben, Frieda und Josef schauten ihm nach, bis er den Bereich der ehemaligen Stallungen hinter sich gelassen hatte und um die Ecke gebogen war. Reuben strich gedankenverloren über die Knöchel seiner rechten Hand und zuckte vor Schmerz zusammen. Josef war mittlerweile die Schamesröte ins Gesicht gestiegen.
    »Frieda …«, begann er.
    »Nein«, fiel sie ihm ins Wort, »halt einfach den Mund. Und jetzt geht, alle beide.«
    »Wir haben doch nur auf dich aufgepasst«, erklärte Reuben.
    Sie sparte sich eine Antwort. Ohne die beiden eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte sie sich um, stürmte ins Haus und knallte die Tür hinter sich zu.

36
    F rieda erwachte im trüben Licht des frühen Morgens. Der Kater saß auf dem Fußende des Bettes und starrte sie mit seinen gelben Augen an, ohne zu blinzeln. Sie setzte sich auf. Nach der Schlägerei draußen auf der Straße hatte sie lange nicht einschlafen können. Der Vorfall hatte sie bis in ihre Träume verfolgt, in denen ihr außerdem – daran erinnerte sie sich deutlich – immer wieder Dean Reeves Gesicht aus irgendwelchen dunklen Winkeln entgegengelächelt hatte. Warum machte ihr die Sache so zu schaffen? Reuben und Josef wollten sie schließlich nur beschützen. Außerdem wusste sie doch selbst, wie es war, wenn man einfach impulsiv handelte. Sie zwang sich, die Gedanken daran aus ihrem Kopf zu verbannen.
    »Was weißt du?«, wandte sie sich an den Kater. »Was hat er dir

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