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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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Volksfestplatz mit der hölzernen Achterbahn, aber auch die Muschelgrotte und die Arkaden. Dean und seine Mutter waren beide Naschkatzen: Frieda erinnerte sich an die fettige braune Papiertüte mit den Doughnuts, die er June Reeve regelmäßig ins Pflegeheim gebracht hatte.
    Als sie in dem Küstenort ankam, war es dort windig und feucht, auf den Straßen kaum jemand unterwegs und der Strand so gut wie leer – mal abgesehen von den Papier- und Plastikfetzen, die der Wind vor sich hertrieb. Frieda wickelte sich fest in ihre Jacke, zog den Kopf ein und marschierte schnellen Schrittes zu der Frühstückspension, die Joanna erwähnt hatte. Sie lag ein Stück vom Strand zurückgesetzt, so dass man laut Joanna nur vom oberen Stock aus aufs Meer sehen konnte.
    Der Mann, der an die Tür kam, hatte ein auffallendes Muttermal, das fast die Hälfte seines Gesichts bedeckte, und trug über seiner Kleidung noch einen Bademantel. Nebenan hörte Frieda den Fernseher laufen, und die Luft roch nach brutzelndem Fleisch.
    »Wir vermieten im Moment nicht, erst wieder, wenn die Saison beginnt.«
    »Ich hatte gehofft, Sie könnten mir helfen.« Frieda hatte schon überlegt, was sie sagen sollte, und war zu dem Schluss gelangt, dass sie am besten mit der Tür ins Haus fiel. »Ich wollte Sie wegen Dean Reeve etwas fragen.«
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über das zweigeteilte Gesicht des Mannes. Einen Moment wirkte seine Miene halb argwöhnisch, halb abschätzend.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Doktor Klein«, antwortete Frieda in der Hoffnung, dass der Doktortitel ausreichen würde, um ihn zum Reden zu bringen. »Stimmt es, dass Dean Reeve immer hier gewohnt hat?«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich möchte, dass sich das herumspricht. Womöglich schreckt es die Leute ab. Andererseits könnte es natürlich auch Schaulustige herlocken.«
    »Wie oft war er hier?«
    »Zehn Jahre«, antwortete er wie aus der Pistole geschossen, »Immer im Juli. Er, seine Frau und seine alte Mutter.«
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Das muss im Juli davor gewesen sein … bevor er starb.«
    »Nicht danach?«
    »Wie hätte das gehen sollen?«
    »Die Frage mag Ihnen jetzt seltsam erscheinen, aber Sie haben nicht zufällig auch seinen Bruder kennengelernt, oder? Die beiden sehen – besser gesagt, sahen – völlig gleich aus.«
    Der Mann musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Wo hätte ich seinen Bruder denn kennenlernen sollen?«
    »Hätte ja sein können, dass er auch mal hier war. Nur so aus Interesse. Sein Name ist Alan Dekker.«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Sie haben hier nie jemanden gesehen, der Sie an Dean erinnert hat?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Das Seltsame ist, dass er sich mir gegenüber immer anständig benommen hat. Er hat mir sogar geholfen, die Dusche zu reparieren. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, dass mit ihr etwas nicht stimmt.«
    »Mit ihr?«
    »Der alten Frau.«
    »Aber sein Bruder war nie hier?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.«
    Frieda ging durch den Ort zu der Muschelgrotte, von der Joanna so enthusiastisch berichtet hatte: ein unterirdisches Labyrinth, in dem jeder Zentimeter mit Muscheln ausgekleidet war – angeordnet zu Mustern und Streifen und dicht besetzten Spiralen. Ihr selbst sei bei dem Anblick fast ein wenig schwindlig geworden, hatte Joanna geschrieben, aber Dean sei begeistert davon gewesen, fast schon besessen. Deswegen stellte Frieda der Frau, die im Eingangsbereich kleine Schatullen aus Muscheln und Postkarten mit Fotos von Muscheln verkaufte, die gleichen Fragen, die sie dem Mann in der Frühstückspension gestellt hatte.
    »Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon Sie sprechen«, erwiderte die junge Frau mit einem australischen Akzent.
    Frieda zog einen Zeitungsausschnitt aus der Tasche und faltete ihn auseinander. »Das ist der Mann, den ich meine.«
    Das Mädchen strich den Ausschnitt glatt und hielt ihn sich erst ganz dicht vors Gesicht und dann ein Stück weiter weg. Sie runzelte kurz die Stirn. »Nein«, sagte sie.
    »Sind Sie sicher?«
    »Nein, natürlich nicht. Hunderte von Leuten kommen hier durch. Schon möglich, dass er darunter war, aber selbst wenn, könnte ich mich nicht an ihn erinnern.«
    Frieda kehrte zum Strand zurück. Es war gerade Flut. Kleine Wellen klatschten an das Ufer. Der einzige andere Mensch, den sie entdecken konnte, war ein alter Mann. Ein kleiner, zotteliger Hund tollte um ihn herum und versuchte ihn zum Spielen zu animieren. Hin und wieder

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