Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)
durch die Luft, suchte nach dem richtigen Wort, »… Filz, aber nichts weiter. Es geht immer noch nass ein.« Er tippte an seinen Kopf. »Vielleicht ist sie …«
»Schon gut«, fiel Frieda ihm ins Wort. »Am besten, du machst dich gleich an die Arbeit und dichtest das Dach ab.« Sie berührte ihn an der Schulter. »Danke, Josef.«
Achselzuckend ging er zum Auto hinaus. Frieda dachte ein paar Minuten lang angestrengt nach, ehe sie in die Küche zurückkehrte. Nachdem sie sich neben Mary Orton am Tisch niedergelassen hatte, rückte sie ihren Stuhl noch näher heran, damit sie sich ganz leise unterhalten konnten.
»Mary, ich möchte Sie etwas fragen. Können Sie mir sagen, wie viel Sie Robert Poole bezahlt haben?«
Mary Orton lief rot an. »Das weiß ich nicht so genau«, antwortete sie. »Ich habe nicht alles auf einmal bezahlt, sondern immer mal wieder einen Teil. Die Gesamtsumme kann ich Ihnen wirklich nicht nennen.«
Frieda lehnte sich zu ihr hinüber und legte eine Hand auf den Unterarm der alten Dame. »Ich würde Sie nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre, aber können Sie mir vielleicht Ihre Kontoauszüge zeigen?«
»Also, eigentlich …«
»Sie müssen sie mir nicht zeigen«, meinte Frieda, »aber ich fürchte, wenn Sie es nicht tun, wird die Polizei kommen und sie sich sowieso ansehen.«
»Also gut.« Mary Orton nickte. »Auch wenn mir das ein bisschen seltsam vorkommt.«
Sie verließ den Raum. Frieda hörte sie die Treppe hinaufgehen und wieder herunterkommen. Als Mary Orton schließlich in die Küche zurückkehrte, legte sie einen Stapel Papiere auf den Tisch. »Sie sind völlig durcheinander«, erklärte sie. »Das hat früher alles mein Mann gemacht.«
Nachdem Frieda die aktuellen Auszüge herausgesucht und nach dem Datum geordnet hatte, überflog sie die Beträge. Schon nach ein paar Sekunden beschleunigte sich ihr Herzschlag. Sie spürte das Pulsieren bis hinauf in den Hals. Langsam legte sie den letzten Auszug zurück auf den Stapel und wandte sich wieder Mary Orton zu.
»Ich habe es nur grob überschlagen. Vielleicht habe ich auch ein paar Auszüge übersehen, aber insgesamt komme ich auf rund hundertsechzigtausend Pfund. Kann es sein, dass Sie ihm so viel bezahlt haben?«
Mary Orton zündete sich eine weitere Zigarette an. Dabei zitterten ihre Hände derart, dass sie zwei Zündhölzer brauchte. »Ja, schon möglich. So ein Dach ist nun mal schrecklich teuer, nicht wahr?«
»Ja«, pflichtete Frieda ihr bei, »das habe ich auch gehört.«
23
R obert Pooles Notizbuch enthielt acht Namen beziehungsweise Namenspaare. Yvette las sie laut vor. »Erstens: Misses Mary Orton.«
»Mit ihr haben wir schon gesprochen«, erklärte Chris Munster an Karlsson gewandt. »Sie hat Robert Poole definitiv gekannt – und zwar wahrscheinlich am besten von allen, auf die wir bis jetzt gestoßen sind.«
»Zweitens: Frank und Aisling Wyatt«, fuhr Yvette fort.
»Die ihn ebenfalls kannten, wenn auch nicht so gut«, meldete sich wieder Chris Munster zu Wort.
»Drittens: Caroline Mallory und David Lewis, das Paar in Brixton, unsere erste Spur. Die beiden geben an, ihn nur das eine Mal getroffen zu haben. Den vierten Namen auf der Liste werden Sie wahrscheinlich kennen: Jasmine Shreeve.« Yvette schwieg einen Moment, als erwartete sie von Karlsson eine Reaktion.
»Müsste ich wissen, wer sie ist?«, fragte er.
»Sie hat vor ein paar Jahren mal eine von diesen Fernsehshows moderiert, bei denen die Wohnungen der Leute umgestaltet werden. Ich glaube allerdings, die Sendung wurde hauptsächlich tagsüber ausgestrahlt.«
»Seit wann haben Sie tagsüber Zeit zum Fernsehen?«
»Ich habe die Sendung nie selbst gesehen. Jasmine Shreeve hat mir davon erzählt. Sie hat bestätigt, dass sie Poole kannte, kann sich aber nicht vorstellen, warum jemand den Wunsch gehabt haben sollte, ihn umzubringen.«
»Wir müssen diese Leute noch genauer befragen«, erklärte Karlsson. »Was ist mit dem Rest?«
»Die Genannten sind diejenigen, die ihn persönlich kannten.« Yvette warf einen Blick auf ihre Notizen. »Dann wären da noch die Coles, ein pensioniertes Paar draußen in Haywards Heath. Die beiden haben keine Ahnung, wer er ist. Jedenfalls können sie sich nicht erinnern, ihm jemals begegnet zu sein. Des Weiteren Graham Rudge, alleinstehend, Direktor einer Privatschule. Er lebt in der Nähe von Notting Hill und gibt ebenfalls an, niemals einem Mann namens Robert Poole begegnet zu sein, auch wenn er sich nicht
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