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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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nirgendwo richtig einfügte, egal, wie die Umgebung war, er wirkte immer ein wenig distanziert.
    »Aisling hat ja schon mit Ihren Kollegen gesprochen, deshalb weiß ich nicht so recht, was dem noch hinzuzufügen wäre«, erklärte der Hausherr gerade.
    »Wir möchten nur noch ein paar Einzelheiten klären. Wie Sie wissen, wurde Robert Poole ermordet.«
    »Ja, schrecklich«, murmelte Aisling. Frieda fiel auf, dass die Haut unter ihren Augen leicht gerötet war, wohingegen ihre Lippen extrem blutleer wirkten.
    »Wir versuchen uns ein Bild von ihm zu machen«, fuhr Karlsson fort. »Können Sie uns sagen, wie Sie ihn kennengelernt haben?«
    »Da müssen Sie meine Frau fragen.« Frank nickte zu ihr hinüber.
    »Mrs. Wyatt?«
    »Wegen des Gartens«, antwortete Aisling.
    »Wir haben ihn von draußen gesehen«, erklärte Frieda, »er ist sehr schön.«
    »Ich liebe meinen Garten.« Aisling wandte sich ihr zu und lächelte, wodurch ihr Gesicht seinen müden, leicht verächtlichen Ausdruck verlor und plötzlich gar nicht mehr hochmütig wirkte. »Er ist meine große Leidenschaft. Frank arbeitet sehr viel, und wenn die Kinder in der Schule sind, werkle ich gerne dort draußen. Ich habe zwar auch so etwas wie einen Beruf, aber ehrlich gesagt sind die Leute im Moment nicht bereit, ihr Geld für Innenarchitektur auszugeben.«
    »Es sind harte Zeiten für alle, sogar die besser Situierten«, bemerkte Frank, der gerade auf einen Sessel zusteuerte und ihn einen Moment unentschlossen betrachtete, als überlegte er, ob es sich überhaupt lohnte, sich zu setzen.
    Frieda richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf Aisling. »Demnach haben Sie Robert Poole also durch Ihr Interesse für Gärten kennengelernt?«
    »Es kommt mir so seltsam vor, wenn Sie ihn Robert nennen. Wir kannten ihn als Bertie«, erklärte Aisling. »Eines Tages ging er draußen vorbei und sah mich eine besondere Rose pflanzen, die ich sehr liebe. Ich habe sie an der Mauer entlanggezogen, von wo sie dann mehr oder weniger auf die andere Seite hinüberwachsen kann. Er blieb stehen, und wir kamen ins Gespräch. Dabei erzählte er mir, er habe beruflich viel mit Gartenplanung zu tun. Deswegen fand er es interessant, was ich auf so begrenztem Raum alles zuwege gebracht hatte. Er registrierte jede Kleinigkeit.« Ihr Blick wanderte zu Frank, der inzwischen ihr gegenüber Platz genommen hatte, wenn auch nur vorne auf der Kante, als wollte er dadurch demonstrieren, wie eilig er es hatte, endlich an seinen Arbeitsplatz zu kommen.
    »Ein, zwei Tage später kam er erneut vorbei«, fuhr Aisling fort. »Er sagte, er gehe oft diesen Weg, wenn er unterwegs zu Kunden hier in der Gegend sei. Aber er hatte trotzdem Zeit für einen kurzen Plausch. Danach haben wir uns des Öfteren unterhalten. Er kam ein paarmal auf einen Kaffee herein und zeigte mir Pflanzenkataloge. Er war gerade dabei, sich selbstständig zu machen, und meinte, wir sollten uns doch zusammentun, dann könnte ich den Innen- und er den Außenbereich gestalten. Das war natürlich nur ein Scherz. Trotzdem war es schön, mal mit jemandem zu reden, der mich ernst nahm.«
    »Haben Sie ebenfalls mit ihm gesprochen?«, wandte sich Karlsson an Frank.
    »Ja, ein paarmal«, antwortete Frank. »Ein netter Kerl.«
    »Worüber haben Sie geredet?«
    »Ach, nichts Wichtiges.«
    »Erzählen Sie es uns trotzdem.«
    Frank wirkte plötzlich verlegen. »Das einzige Mal, als ich wirklich mit ihm allein war, haben wir uns darüber unterhalten, dass wir beide schon in sehr jungen Jahren ein Internat besucht haben. Ich habe diese Zeit weit hinter mir gelassen, weshalb ich sonst auch nie darüber rede. Er wusste, wie das ist, weil er selbst die Erfahrung gemacht hatte. Allerdings weiß ich nicht, auf welchem Internat er war.«
    »Demnach konnte man sich gut mit ihm unterhalten«, stellte Frieda fest.
    »Ja, ich schätze schon.«
    »Hat er über seine Arbeit gesprochen?«
    »Nein«, antwortete Frank.
    Aisling schüttelte den Kopf. »Nicht konkret.«
    »Sie waren also beide mit ihm befreundet.«
    » Befreundet wäre zu viel gesagt«, entgegnete Frank.
    »Mrs. Wyatt?«
    »Hmm.« Sie zog den Laut in die Länge, so dass er fast wie ein müder Seufzer klang. »Nein, ein Freund war er nicht. Eher ein guter Bekannter.«
    »Wie oft haben Sie sich mit ihm unterhalten?«
    »Warum wollen Sie das alles so genau wissen?«, fragte Frank plötzlich in barschem Ton. Seine Nasenflügel bebten. »Der Mann ist tot. Wir sind geschockt, und es tut uns natürlich auch leid

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