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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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persönlich sagen.« Jacks Gesicht war vor Aufregung rot angelaufen.
    »Bevor du es von jemand anderem erfährst«, fügte Reuben hinzu.
    »Was denn?«, fragte Frieda.
    Reuben hielt eine Boulevardzeitung hoch. »Die Neuigkeiten über Terry Reeve, oder wie auch immer ihr richtiger Name lautet«, erklärte er. »Es ist lauter Mist, diese Zeitung taugt sowieso nur zum Einwickeln von Fisch und Pommes. Aber sie bringen ihre Geschichte, in der mehrfach von dir die Rede ist, wenn auch – daran führt nun mal kein Weg vorbei – auf wenig schmeichelhafte Weise. Sogar ein Foto von dir haben sie irgendwo ausgegraben. Auf dem du eigentlich recht gut aussiehst.«
    Frieda holte tief Luft. »Ist das alles?«, fragte sie.
    Josef hielt eine Papiertüte hoch. »Wir haben Gebäck und Brötchen dabei. Wir kommen rein und kochen dir starken Kaffee.«
    Frieda ging wieder nach oben und duschte. Anschließend zog sie eine Jeans und einen schwarzen Pulli an und schlüpfte barfuß in Turnschuhe. Unten hörte sie bereits Teller und Pfannen klappern. Als sie kurz darauf ins Wohnzimmer trat, waren ihre Besucher gerade dabei, eine bunt gemischte Auswahl aus Tassen und Tellern auf dem Tisch zu verteilen. Josef hatte den Kamin angeheizt. Reuben schenkte Kaffee aus. Jack kam mit ein paar Gläsern und einem Päckchen Butter aus der Küche herüber – einem noch ungeöffneten Päckchen, obwohl Frieda genau wusste, dass in der Kühlschranktür ein offenes lag. Aber was spielte das für eine Rolle? Josef reichte ihr eine Tasse. Genau in dem Moment, als sie den ersten Schluck trinken wollte, klingelte es wieder. Als sie öffnete, stand Sasha vor der Tür.
    »Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast«, begann Sasha. »Ich habe mir gedacht, ich komme lieber gleich vorbei und …« Als Frieda die Tür aufschob und den Blick auf die drinnen versammelten Männer freigab, verstummte sie.
    »Wir frühstücken gerade«, sagte Frieda.
    Sasha hielt ihre eigene Tüte hoch. »Ich habe Croissants aus der Nummer 9 mitgebracht«, verkündete sie. »Die sind noch ganz warm.«
    Sasha bekam ebenfalls einen Kaffee eingeschenkt, und sofort ertönte ein ganzer Chor aus Stimmen, die Frieda alle versicherten, das Ganze sei nicht so schlimm, und niemand, der sie kenne – und bestimmt auch sonst niemand – werde diesen Mist ernst nehmen. Wahrscheinlich könne sie sogar gerichtlich dagegen vorgehen, falls sie das wolle. Frieda hielt eine Hand hoch. »Stopp!«, sagte sie. »Ich möchte es gar nicht sehen. Sagt mir einfach in zwei Sätzen, was drinsteht.«
    Eine Weile herrschte Schweigen.
    »Letztendlich betrachtet sie sich als Opfer«, begann Reuben.
    »Und die Schuld liegt bei allen anderen«, fügte Jack hinzu.
    »Einschließlich dir«, sagte Sasha. »Aber das Foto wirkt eigentlich recht glamourös. Wobei die Bildunterschrift nicht sehr nett ist.«
    »Es ist ein Haufen Mist, sonst nichts«, erklärte Josef mit Nachdruck.
    Sie waren alle ihre Freunde. Ihr Besuch war gut gemeint, aber Frieda fühlte sich durch die vier auf sie gerichteten Augenpaare stark unter Druck gesetzt, als wollten sie jetzt alle sehen, wie sie reagierte.
    »Also gut, also gut«, sagte sie, »was schreibt sie über mich?«
    Die anderen wechselten verlegene Blicke.
    »Raus damit!«
    »Sie schreibt, du hättest sie ausgenutzt.« Sasha sprach vor lauter Nervosität sehr schnell. »Was natürlich lächerlich ist, weil du die Lorbeeren ja gar nicht einheimsen wolltest. Außerdem hast du sie schließlich gerettet.«
    »Für sie fühlt sich das nicht so an«, widersprach Frieda. »Sie hatte sich eine Art sicheren Hafen geschaffen. Ich war diejenige, die sie in die große, böse Welt hinausgestoßen hat.«
    »Sie behauptet, du wolltest durch sie berühmt werden«, meldete Reuben sich wieder zu Wort.
    »Sonst noch was?«, fragte Frieda.
    Jack räusperte sich, als hätte er einen trockenen Mund. »Sie erwähnen das Opfer, Kathy Ripon, und erwecken den Eindruck, als wärst du … du weißt schon.« Er brachte es nicht übers Herz, den Satz zu Ende zu sprechen.
    »Das ist total unfair«, erklärte Reuben, »und das wissen auch alle – zumindest alle, die damit zu tun hatten. Alle, auf die es ankommt.«
    Beim Gedanken an Kathy Ripons Familie und die vielen Leute auf der Beerdigung musste Frieda schlucken. »Wenigstens wurde ich nicht ermordet«, murmelte sie. »Nur mein Ruf ist ruiniert.« Sie richtete den Zeigefinger auf Reuben. »Zitiere jetzt ja nicht Shakespeare!«, warnte sie ihn in scharfem

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