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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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nicht beeinträchtigen.
    Ihr Vorhaben. Was war das noch mal? Ach ja, ihre Haare. Sie machte sie nass und kämmte sie glatt. Dann stellte sie sich vor den Spiegel in der kleinen Kammer, die einmal der Duschraum des Boots gewesen war, und versuchte sich einen Haarschnitt zu verpassen, indem sie mit der Schere an den gespaltenen Spitzen herumschnippelte. Früher, als sie noch in die Stadt zum Friseur ging, schloss sie immer die Augen, sobald sie vor dem großen Spiegel saß, und ließ sich von André verwöhnen: Zuerst massierte er Limonenöl in ihre Kopfhaut ein, dann kam das Shampoo und zum Schluss die Spülung. Erst dann schnitt er ihr ganz langsam und zärtlich die Haare, und anschließend fönte er sie wieder in Form.
    Das hier war etwas ganz anderes – nur ein Mittel zum Zweck, um gut vorbereitet zu sein. Allerdings war es in diesem schwachen Licht schwer, den Schnitt gleichmäßig hinzubekommen. Außerdem schien ihr Gesicht einen Moment zu schrumpfen und dann plötzlich übergroß zu werden, so dass sie das schreckliche Gefühl hatte, eine Fremde vor sich zu sehen – mit einer Haut, welche die Farbe von Pilzen hatte, viel zu großen Augen und viel zu markanten Wangenknochen. Das Einzige, was sich gut anfühlte, war die Art, wie die Klingen der Schere durch ihre nassen Locken glitten.
    Hinterher wusch sie das, was von ihrem Haar noch übrig war, in dem undichten Waschbecken, indem sie tassenweise Wasser darüber goss und den Rest ihres Shampoos einmassierte. Ihr Gesicht fühlte sich vor Kälte wie Gummi an, aber gleichzeitig war ihr heiß – innerlich. Sie klammerte sich mit beiden Händen an den Rand des Spülbeckens. Die Oberfläche war glitschig, so dass es ihr schwerfiel, sich daran festzuhalten. Das Boot schien sich auf eine Seite zu neigen.
    Sie wusste, dass sie etwas essen musste, aber ihr war übel. Auf keinen Fall konnte sie jetzt den stark riechenden Thunfisch unter ihre letzten Kartoffeln rühren. Dosenpfirsiche – ja, das würde gehen. Sie fand den Dosenöffner nicht. Bestimmt hatte sie ihn irgendwo fallen lassen, aber die Beleuchtung im Boot war schwach, und die Batterie ihrer Taschenlampe leer. Wo waren die Streichhölzer?
    Alles schien ihr zu entgleiten. Das durfte sie nicht zulassen. Sie war eine Soldatin. Kinn hoch. Schließlich fand sie das Küchenmesser. Auf den Boden gekauert, begann sie damit auf den Deckel der Dose einzustechen. Zunächst hinterließ das Messer nur kleine Dellen, die aber nach und nach größer wurden, bis das Blech endlich nachgab und eine Pfirsichsaftträne hervorquoll. Gierig leckte sie den Saft mit der Zungenspitze auf. Er schmeckte süß, nach Lebenskraft. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Entschlossen rammte sie das Messer in das Loch und bewegte es hin und her, wodurch die Öffnung immer größer wurde. Dann aber hielt sie es plötzlich nicht mehr aus. Sie hob die aufgerissene Dose an ihren Mund und saugte Saft und Früchte heraus.
    Erst hinterher, als sie immer noch Metall schmeckte, stellte sie fest, dass ihre Unterlippe aufgeschnitten war und ihr Mund voller Blut. Sie versuchte sich hochzurappeln, aber der Boden gab nach, und die Decke neigte sich ihr entgegen. Erschöpft legte sie den Kopf auf den nassen Holzdielen ab und starrte hinauf zur Luke, durch die er bald kommen würde.

25
    A m Sonntagmorgen erwachte Frieda mit einem Ruck. Schweißtropfen standen ihr auf der Stirn, und ihr Herz hämmerte. Ein paar Augenblicke lang wollte das Bild aus ihrem Traum nicht weichen: ein Mann mit einem runden, von Sommersprossen gesprenkelten Gesicht, auf dem ein leichtes, freudloses Lächeln lag. Er beobachtete sie, immer beobachtete er sie. Dean Reeve. Sie setzte sich im Bett auf und zwang sich, ruhig durchzuatmen. Dann warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. Zehn vor neun. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so schwer und lang geschlafen hatte. Es klingelte an der Tür, vermutlich hatte das Läuten sie geweckt. Sie hüllte sich in ihren Morgenmantel, ging die Treppe hinunter und öffnete die Tür.
    Dicht davor standen Reuben, Josef und Jack. Sie füllten den ganzen Rahmen aus, so dass kaum noch Licht in die Diele fiel. Als Frieda ihre leicht betretenen Mienen sah, verkrampfte sich ihr Magen. Irgendetwas Schreckliches war geschehen. Jemand war gestorben. Gleich würden sie ihr eine schlimme Nachricht unterbreiten. Sie wappnete sich für den Schlag.
    »Was ist passiert?«, fragte sie. »Los, raus damit!«
    »Wir wollten es dir lieber

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