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Eisiges Blut

Eisiges Blut

Titel: Eisiges Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Blick auf die Karte werfen konnte.
    Und dann … würde er die Ketten abschütteln und seine gestohlene Braut zurückholen.
     
    »Morgen«, wiederholte Murphy und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. »Das Versorgungsflugzeug kommt morgen um acht Uhr in der Frühe.« Erneut strich er sich nervös durchs Haar. Mit der anderen Hand hielt er einen roten Textmarker, mit dem er gerade das Datum des nächsten Tages auf dem Kalender an der Wand hinter sich markiert hatte. »Und du wirst damit zurückfliegen«, sagte er zu Michael.
    »Was redest du da?«, protestierte dieser. »Meine Aufenthaltsgenehmigung ist noch bis Ende des Monats gültig.«
    »Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet kommt auf uns zu, und wenn es vorbeigezogen ist, wird es mit den Gletscherspalten noch schlimmer sein als jetzt schon. Das Flugzeug wird nicht landen können.«
    »Dann nehme ich eben das nächste.«
    »Was glaubst du, wo du hier bist?«, fuhr Murphy ihn an. »Es wird kein nächstes Flugzeug geben, nicht vor Februar.«
    Michaels Gedanken überschlugen sich. Wie sollte er am nächsten Tag schon abreisen können? Er hatte Eleanor ein Versprechen gegeben, und er hatte nicht vor, es zu brechen. Er schaute zu Darryl hinüber, der neben ihm saß, doch der konnte ihm auch nicht helfen und warf ihm nur einen teilnahmsvollen Blick zu.
    »Was willst du mit Eleanor machen – und mit Sinclair?«, fragte Michael. »Ich bin schließlich derjenige, der sie zuerst gefunden hat.«
    »Ich wünschte, du hättest es nicht getan. Ich wünschte, ich wäre die beiden los.«
    »Sie vertrauen niemandem so sehr wie mir.«
    »Ach wirklich?«, erwiderte Murphy. »Ich meine mich zu erinnern, dass du bei deinem letzen Besuch bei Sinclair Verstärkung angefordert hast. Was war los? Eine kleine Vertrauenskrise?«
    Michael bedauerte den Vorfall noch immer, aber als Darryl sich einmischte und etwas von der vielversprechenden Arbeit mit den Blutproben in seinem Labor erzählte, überschlugen sich seine Gedanken. War das der richtige Zeitpunkt, um seine Idee auf den Tisch zu bringen? Würde er noch einmal die Gelegenheit dazu bekommen? Er unterbrach Darryls Monolog und platzte heraus: »Die beiden sollten mit mir kommen.«
    Darryl hörte auf zu reden und wandte sich zu ihm um, während Murphy verzweifelt den Kopf schüttelte. »Und was schlägst du vor, wie wir das arrangieren sollen?«, sagte er und hob beide Hände. »Das hier ist kein Busbahnhof. Das Flugzeug wird nicht hier am Pol landen und drei Leute mitnehmen, wenn nur einer auf der Passagierliste steht.«
    »Das weiß ich«, sagte Michael, »aber hör mir zu.« Erst in diesem Augenblick fügte er die einzelnen Bestandteile seines Planes zusammen. »Danzigs Frau weiß, dass Eric gestorben ist, aber sie weiß nicht, wann der Leichnam überführt wird, richtig?«
    »Stimmt. Ich habe es noch nicht über mich gebracht, sie anzurufen und ihr zu erzählen, dass er sich in einen Zombie verwandelt hat und irgendwo unter der Eiskappe herumtreibt. Schwierig, so etwas am Telefon zu erklären, meinst du nicht?«
    »Und was ist mit Ackerley?«, bohrte Michael. »Weiß seine Mutter, wann sein Leichnam in die Staaten überführt wird?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt weiß, dass er zurückgebracht wird«, sagte Murphy. Langsam wurde er doch neugierig. »Ich habe dir doch erzählt, dass sie nicht mehr ganz beisammen ist.«
    »Lass mich kurz nachdenken«, sagte Michael. Er senkte den Kopf und konzentrierte sich, »lass mich überlegen.« Es war haarsträubend, aber theoretisch fügte sich alles zusammen. Es könnte funktionieren. »Danzigs Frau … «
    »Maria«, warf Murphy ein. »Maria Ramirez.«
    »Sie arbeitet doch in der Gerichtsmedizin in Miami Beach.«
    »Genau. Dort hat sie Erik kennengelernt. Er war damals Leichenwagenfahrer. Einmal hat er mir erzählt … «
    »Sag Maria, dass ich den Leichnam ihres Mannes und Ackerleys dazu nach Miami Beach bringe.«
    »Aber das tust du doch gar nicht«, sagte Darryl verwirrt. »Danzig wird nie wieder auftauchen, außer vielleicht in meinen Alpträumen.«
    »Und außerdem würde sie es auch nicht wollen«, erwiderte Michael. »Vergiss nicht, sie hat gesagt, dass er nirgendwo glücklicher war als hier unten. Und dass er, wenn es nach ihm ginge, hier unten beerdigt werden wollte.«
    »Stimmt. Aber ich habe ihr gesagt, dass es gesetzlich verboten ist, jemanden in der Antarktis zu bestatten«, sagte Murphy.
    »Und was ist mit Ackerley? Du wirst seine Überreste hier

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