Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalt Entflammt

Eiskalt Entflammt

Titel: Eiskalt Entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gibbs
Vom Netzwerk:
ein altes Herrenhaus gemietet. Dort würde das Team nach diesem Einsatz erst mal Unterschlupf finden. Auf der zweistündigen Fahrt nach Connecticut erzählten Lou und Jules, was im Labor vorgefallen war, bis Emmet sie unterbrach.
    „Sie hat mich gesehen.“ Alle starrten ihn an. „Zoe. Sie hat mich gesehen. Ich habe zwar den Bildschirm von Greys Rechner ausgeschaltet, aber der Computer lief noch. Das muss ihr aufgefallen sein. Als sie an dem Schreibtisch vorbeiging, hat sie direkt zu mir gesehen. Ich habe meine Waffe auf sie gerichtet, sie ist zum Safe gegangen und hat ihn geöffnet. Obwohl sie mich erkannt hat, hat sie keinen Alarm geschlagen. Entweder unsere Miss Parett ist doch nicht durch und durch verdorben oder das Ganze ist wieder nur ein krankes Spiel.“
    Die restliche Fahrt schwiegen sie. Es war seltsam, wie diese Dokumente schon allein durch ihre pure Anwesenheit eine bedrückende Wirkung hatten. Ja, es war ein krankes Spiel und Grey spielte es schon viel zu lange. Jeder E inzelne im Team sah sich mit der Bedrohung konfrontiert, dass ein Schriftstück sein komplettes Leben verändern konnte.
    Als sie in dem alten Herrenhaus ankamen, verteilte Emmet die Akten auf dem Boden. „Sechzehn.“ Er schüttelte den Kopf. „Es sind sechzehn Stück, verdammt noch mal.“ Lou betrachtete die Aktendeckel, sechzehn Nummern bedeuteten sechzehn manipulierte Schicksale. Menschen, die noch nicht einmal wussten, dass ihr bisheriges Leben auf einer Lüge aufgebaut war.
     
    Gemeins am beschlossen sie, dass jeder seine eigene Akte bekommen sollte. Das war nur fair. Als Lou ihre e igene in ihrer Hand hielt, strich sie fast ehrwürdig über die eingeprägte Zahl.
    Zwölf. Sie war Testobjekt Nummer zwölf.
    Kein Eindruck ging von der Akte aus, als wäre sie nur mit Handschuhen angefasst worden, oder nur von Menschen, die starke innere Barrieren hatten. Sie schob den Gedanken bei s eite, als E rstes musste sie wissen, was Grey über sie geschrieben hatte.
    Draußen auf der Veranda fand sie die nötige Ruhe , um ihre Akte zu öffnen. Sie musste es allein tun.
    Als E rstes fielen ihr die Fotos auf. Momentaufnahmen der verschiedenen Heime, in denen sie untergebracht gewesen war. Ihr eigenes Gesicht starrte sie von den Aufnahmeformularen traurig an.
    Sie blätterte hastig nach vorn und fand, wonach sie gesucht hatte. Richard und Martha Miller, ihre Eltern. O Gott. Tränen rannen über ihre Wangen. Ihr Vater war Pilot bei der Army gewesen und hatte eine bemerkenswerte Karriere hingelegt.
    Nie hatte sie Bilder von ihren Eltern gesehen. Doch die Ähnlichkeit war bezeichnend. Ihr Vater fiel durch mehrere Eignungstests auf. Soweit sie die Aufzeichnungen deuten konnte, hatten sie ihn zusätzlich zu der gängigen Einstellungsprozedur noch diversen psychologischen und mentalen Tests unterzogen. „Hochbegabt“ aber auch „psychologisch auffällig“ stand bei den Aufzeichnungen über ihn.
    Es folgten Tabellen und diverse Codes , in medizinischem Fachchinesisch verfasst, am Ende stand „Eignung parapsychologische Tests positiv.“
    O nein. Das konnte nicht wahr sein. Sie hatte es von ihrem Vater.
    Liebevoll strich sie über das Foto ihrer Eltern. Weitere Blutuntersuchungen und Genproben folgten. „Gabe von Teststoff A negativ. Stimulation der interneuronalen Ebene des vorderen Hippocampus durch Setanin positiv.“
    Was hatte Grey ihm für Stoffe verabreicht? Hastig überblätterte sie die Seiten der medizinischen Aufzeichnungen, bis sie bei ihrer Geburt angekommen war. Grey hatte ihre DNA schon entschlüsselt, als sie ein Säugling gewesen war.
    „Genetische Untersuchung: Positiv.“ O Gott. „Testobjekt zwölf zeigt mar kante Eigenschaften der Genmutation, genomische Prägung des Erzeugers stark.“
    Tränen tropften auf das alte Papier ihrer Akte. Sie hatten sie erschaffen, ihren Vater auf besondere Fähigkeiten getestet und ihn so genetisch mani puliert, dass sie das Resultat war.
    Sie las weiter, „Erzeuger nicht kooperativ, stimmen einer weiteren molekular genetischen Optimierung nicht zu. Mutation der Gene bislang erfolgreich, Merkmalsausprägung intensiv. Verdacht auf hypersensible subjektive Wahrnehmung durch äußere Reize.“
    Beim Anblick der nächsten Seite fühlte es sich so an, als würde ihr leib haftig das Herz aus der Brust gerissen.
    Es war ein Zeitungsartikel. Ein Autounfall, beide Insassen waren ums Leben gekommen. „Erzeuger Testobjekt zwölf eliminiert.“
    Sie hatten ihre Eltern getötet. Sie schluchzte

Weitere Kostenlose Bücher