Eiskalt Entflammt
haben Sie uns denn da in unsere bescheidenen Hallen geführt? Frischfleisch, und noch dazu so attraktiv.“
Ohne Zweifel, das war Lukas Maska. Er lehnte mit einem breiten Grinsen und verschränkten Armen locker an der Wand hinter der Tür. Hätte er nicht dieses verschmitzte Lächeln auf seinem Gesicht gehabt, wäre sie in Alarmbereitschaft gewesen . E r war groß und muskulös gebaut. Keiner , mit dem man sich gern in dunklen Lagerhallen trifft.
„Nette Maschine, Süße. Damit musst du mich bei Gelegenheit mal fahren lassen.“ Seine Stimme hatte einen entwaffnenden Unterton , und er musterte sie in einer Weise, die sie verunsicherte. Sein wacher Blick schien sie zu durchleuchten.
„Diese Gelegenheit wird es nicht geben, und wenn du mich noch mal Süße nennst, wirst du dich nicht länger auf irgendein Gefährt setzen können.“
Lukas lachte auf und schlenderte galant an ihr vorbei.
„Gut gekontert, lass dich von seinem Lächeln bloß nicht einwickeln.“ Das musste Jules Pelting sein. Ihre Stimme klang angenehm ruhig, freundlich und hörte sich so an, als wäre sie noch mindestens hundert Meter entfernt, doch plötzlich kam die junge Frau direkt auf Lou zu und griff nach ihrer Hand.
Mit einer so schnellen Bewegung hatte sie nicht gerechnet. Wie hatte sie das gemacht? Sie trug zwar Handschuhe, zog es aber vor, erstmal körperliche Distanz zu wahren, bis sie ihr Gegenüber einschätzen konnte. Die zierliche Blondine nahm sofort ein wenig Abstand, als hätte sie Lous kleine Unsicherheit augenblicklich bemerkt , und lächelte sie an, als wäre nichts gewesen.
„Hey, ich bin Jules, schön , dich kennenzulernen. Endlich bin ich nicht mehr die Einzige, die sich mit den Testosteronmonstern rumschlagen muss.“
Es war ein ehrliches Lächeln, das ihre großen blauen Augen erreichte und Lou etwas Nervosität nahm. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, drehte sich Jules zu Lexington und begrüßte ihn freundlich. Dabei bewegte sie sich fast tänzerisch und äußerst schnell. Das konnte kein natürliches Training hervorrufen. Ihr ganzer Organismus schien auf jeden Reiz von außen zu reagieren und dann in einer eindeutigen Körpersprache zu spiegeln, trotzdem waren die Bewegungen fließend und geschmeidig. Wie bei einer Katze. Unfassbar, obwohl ihre Bewegungen ungewohnt waren, fühlte sich ihre Nähe angenehm an. Gerade stand sie noch da, doch schon verhallte ihre Stimme an diesem Ort. Sie war gegenwärtig und doch suchte man sie, als wäre man von Sinneswellen umgeben.
„Emmet und Scar ist euer Kommen nicht entgangen, sie warten im Studio.“
Okay, Konzentration. Es war schwierig , die Faszination für Jules ’ Bewegungsabläufe abzuschütteln, aber da fehlten noch zwei Kandidaten der SGU , und es war besser , auf der Hut zu bleiben.
Lukas und Jules gingen vor , und Lexington bildete hinter Lou die Nachhut. Jetzt also doch die gute alte Schule. So war ihr ein möglicher Fluchtweg versperrt. Der Raum, den Jules als Studio bezeichnet hatte, war ein kleiner Hinterraum des Lagers, der mit diversen Computern und ein paar anderen technischen Spielereien ausgestattet war. Ein blonder Mann saß an einem Computer und drehte sich auf dem Stuhl um, als die Gruppe den Raum betrat.
„Hallo, ich bin Emmet Carter, Jules und Lukas hast du ja schon kennengelernt. Wir hätten dir gern einen schöneren Empfang bereitet, aber Lexington hatte es eilig.“
Sie hatte sich den ehemaligen SEAL kleiner vorgestellt. Als er vom Stuhl aufstand , wurde ihr bewusst, wie riesig und muskulös er war. Schon rein körperlich hatte Lou Respekt. Dazu kam noch, dass er eine extrem ruhige Ausstrahlung hatte. Wie ein Fels in der Brandung. Er wirkte aufgeschlossen und war sogar aufgestanden, um sie zu begrüßen . D as war nicht nur höflich, sondern zeigte auch, dass er sie mit Wertschätzung behandelte. Angenehm, sie fühlte sich, obwohl sie es nicht wollte, immer wohler. Das Team schien eine perfekte Mischung zu sein. Wie beim Sprengstoff. Alle Komponenten wirkten perfekt aufeinander abgestimmt. Nur der Funke fehlte.
„Es tut mir leid, dass ihr nicht mehr Zeit habt , euch kennenzulernen, aber morgen früh steht eine Maschine bereit, wir brauchen euch möglichst schnell am Zielort.“
Lexington wirkte zum ersten Mal unsicher. Neben diesen Agenten ging er ein wenig unter und wirkte wie ein wohlwollender Großvater.
Auch wenn sie alle Anwesenden spannend fand, gefiel ihr die Vorstellung nicht, am nächsten Morgen mit einem fremden Team in eine
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