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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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ist Gegenstand unserer Ermittlungen, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Gibt es denn jemanden bei Ihnen, der mit weiterhelfen könnte?“
    „Ich verbinde Sie mal in die Werkstatt zu Herrn Übermeier. Der wird Ihnen sicher helfen können“, klickte sie sich aus der Leitung, und Westhoven hörte ein Tuten im Hörer.
    „Übermeier“, meldete sich eine ältere, männliche Stimme mit auffallend fränkischer R-Betonung.
    „Guten Tag, Herr Übermeier. Mein Name ist Westhoven, Kripo Köln, Mordkommission. Ich brauche Informationen zu einer Gefriertruhe.“
    „Oh, Mord, ich hoffe, ich habe nichts angestellt“, kam es aus dem Hörer.
    „Das können nur Sie wissen, Herr Übermeier, jedenfalls weiß ich nichts darüber“, schloss Westhoven direkt zu seinem Anliegen an. „Die Truhe hat vier Sterne obenauf, ist weiß lackiert mit grauem Deckel, 90cm breit, 86 cm hoch, 68 cm tief, ca. 300 Liter.“
    „Haben Sie auch noch eine Seriennummer?“
    „Nein, da war keine mehr.“
    „Egal, Herr Westhoven. Ich gebe mal eben die Daten in unser internes System ein. Moment bitte“, hörte Westhoven am anderen Ende der Leitung die Tastaturschläge. Einen Augenblick später kam die Antwort: „Also, da kommen nur zwei Modelle in Frage, Herr Westhoven. Beide werden seit 20 Jahren nicht mehr hergestellt.“
    „Na, das ist doch mal eine interessante Information. Können Sie Ihren schlauen Computer auch befragen, ob zufällig eine Lieferung in die Viersener Straße in Köln-Nippes registriert ist?“
    „Na, wir hier vom Zentralwerk liefern nur an Großhändler, und die meisten Truhen sind über Otto-Versand und Quelle verkauft worden.“
    „Herr Übermeier, vielen Dank. Wenn ich eine Auflistung der Großhändler benötigen sollte, rufe ich Sie wieder an, okay?“, wollte Westhoven das Gespräch beenden.
    „Überhaupt kein Problem, Herr Kommissar. Machen Sie das. Und viel Erfolg bei der Mördersuche, ich gucke für mein Leben gern Krimis“, antwortete Übermeier.
    „Danke“, antwortete Westhoven und dachte sich seinen Teil. Als wenn in den Sendungen irgendetwas mit der Wirklichkeit zu tun hätte. Na ja, vielleicht ein minimaler Anteil.

SECHS
    Um 14.30 Uhr machten sich Westhoven und Gerber auf den Weg zur Gerichtmedizin. Sie trafen kurz vor 15 Uhr ein. Als sie aus dem Pkw stiegen, bog Staatsanwalt Asmus gerade vom Melatengürtel auf den zur Gerichtsmedizin gehörenden Parkplatz.
    Auf ihr Klingeln öffnete Dr. Doris Weber die Tür des Lieferanteneingangs. Westhoven und Asmus betraten den gekachelten Gang. Der typische Geruch der Gerichtsmedizin war schon hier zu spüren. Dember war unbewusst einige Schritte zurückgeblieben. Seine Gefühle spielten wieder verrückt. Gerne hätte er Doris im Vorbeigehen einen Kuss gegeben. Aber die Eiszeit zwischen den beiden war noch nicht vorbei. Siegrüßte ihn mit einem kurzen Nicken, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Es gab ihm einen Stich ins Herz.
    Der männliche Leichnam lag ausgestreckt auf dem Obduktionstisch. Der Präparator Pahl hatte zusammen mit einem weiteren Gehilfen den Toten aus der Kühltruhe gehoben. Die Leiche war in den letzten Stunden genügend getaut. Die eisige Starre hatte sich weitgehend gelöst. Vorsichtig hatten sie die Gliedmaßen gestreckt. Der Kopf lag aufgebockt auf einer Nackenstütze.
    Auf der Tafel an der Wand waren die Rubriken für die Maße und Gewichte der Leiche noch leer. Im weiteren Verlauf der Obduktion würden hier Körperlänge, Körpermasse, Hirn- und Herzgewicht und der Mageninhalt noch eingetragen werden.
    Ohne die Eisschicht auf Gesicht und Körper wirkte der nackte Tote nicht mehr bedrohlich, sondern sah fast wie eine sogenannte frische Leiche aus.
    Dr. Doris Weber setzte zum Schnitt im Brustbereich an und diktierte laufend ihre Befunde in das über dem Tisch baumelnde Mikrofon:
    „Die Lage der Brust- und Bauchorgange ist regelgerecht. In den Körperhöhlen findet sich Flüssigkeit, die einen penetrant aromatischen Duft verströmt. Die Fäulnis setzt ein.….“
    Nach gut eineinhalb Stunden Sektion fasste Dr. Weber kurz für den Staatsanwalt und die Ermittler ihr vorläufiges Ergebnis zusammen:
    „So wie es aussieht, ist das Opfer an den massiven Kopfverletzungen verstorben. Die Kopfschwarte ist entsprechend dem äußeren Befund stark eingeblutet, und das Schädeldach ist defekt und abnorm beweglich. Hat sich wohl richtig eine eingefangen“, erklärte sie kühl.
    „Heißt das, unser Opfer ist erschlagen worden?“, wollte Asmus wissen.
    Doris

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