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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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hielt ihm Dember die Titelseite der aktuellen Ausgabe des Express entgegen:
    Eiskalter Leichenfund in Nippes
    In den Morgenstunden fand ein Handwerker eine tiefgefrorene Leiche im Keller eines Wohnhauses. Die Mordkommission schweigt. Hält Hauptkommissar Westhoven Erkenntnisse zurück oder weiß er selbst nicht weiter?
    Unter der Schlagzeile stand ein großes Foto, darunter sein Name und daneben ein Bild der Tiefkühltruhe, als sie von den beiden Angestellten des Bestattungsunternehmens aus dem Haus gebracht wurde.
    „Dieser Holm kann es einfach nicht lassen“, sagte Westhoven gereizt. „Nur gut, dass man nicht in die Truhe rein fotografieren konnte. Ich denke, ich werde mit Holm mal ein ernstes Wort reden müssen. Der geht mir - gelinde gesagt - langsam ziemlich auf die Nerven, Pressefreiheit hin oder her.“
    Die Beamten der MK 6 besprachen bei einer Tasse Kaffee noch ihr weiteres Vorgehen für den Tag, als Arndt Siebert, Leiter des KK 11, im Türrahmen stand.
    Er kam ohne Umschweife zur nicht nur für ihn wichtigsten Frage:
    „Und? Wann wird obduziert?“
    „Planmäßig um 15.00 Uhr, falls Frau Dr. Weber nicht anruft und noch weiter nach hinten verschiebt“, antwortete Westhoven.
    „Habt ihr schon mal bei der Vermisstenstelle nachgefragt?“
    „Chef, wir besprechen gerade das weitere Vorgehen. Aber danke für diesen überaus wertvollen Hinweis“, wurde Westhoven ein wenig patzig.
    „Bis später“, Siebert drehte sich herum und ging kommentarlos in sein Büro.
    „Jochen, du besorgst dir schon mal die Lichtbilder vom Tatort. Schau sie dir bitte intensiv an. Ich spreche gleich mit Asmus und Walter Schmitz von der Pressestelle. Wenn die Vermisstenstelle nichts über unseren Toten hat, müssen wir ein Bild von ihm veröffentlichen. Such also schon mal ein
schönes
Foto heraus. Und versuch mal bei Privileg was über die Gefriertruhe zu erfahren“, verteilte Westhoven den ersten Auftrag.
    Gerber winkte ab: „Paul, kannst du das mit der Truhe übernehmen? Ich muss auch noch ein paar Telefonate wegen Hamburg führen.“
    „Na klar, Jochen. Kein Problem. Mach ich“, sagte er, schob sich noch einen Schokoladenriegel in den Mund, ging in sein Büro nebenan und wählte die Durchwahl der Vermisstenstelle.
    „Thies, Vermisstenstelle, hallo Paul. Ihr habt einen neuen Fall, habe ich eben im Intranet gelesen.“
    „Umso besser, dann brauch ich dir nicht alles zu erklären. Habt ihr schon nachgeschaut, ob Ende der 80er, Anfang der 90er ein ca. 35 – 40 jähriger Mann als vermisst gemeldet wurde?“, wollte Paul Westhoven wissen.
    „Tut mir leid, wir haben leider niemanden, der passen könnte, nicht mal ansatzweise.“
    „Wäre ja auch zu schön gewesen. Und zu einfach. Trotzdem danke. Schreibst du mir bitte darüber ein paar Zeilen. Ist nicht eilig, nur der Vollständigkeit halber. Bis später“, beendete Westhoven das Telefonat.

    Paul Westhoven zog die Tastatur seines Computers zu sich heran und rief die Seite von Google auf.
    Mit Anführungszeichen am Anfang und am Ende gab er den Suchbegriff„Privileg“ in die Zeile ein. Nachdem er die Enter-Taste gedrückt hatte, erschien das Suchergebnis mit über 3.000.000 Einträgen. Gleich auf der ersten Seite stand ein Eintrag des Reparatur-Kundendienstes und so klickte er sich weiter durch, bis er die Rufnummer der Hotline fand, welche wie üblich mit einer 0180er Nummer begann.
    Westhoven landete in der Warteschleife. Mit nervtötendem Gedudel im Hintergrund und einer wiederkehrenden weiblichen Ansage, dass zurzeit alle Plätze belegt seien, man aber an den nächsten freien Platz vermittelt würde, wurde seine Geduld auf die Probe gestellt.
    Wie von selbst kritzelte sein Kugelschreiber seltsame Bildchen auf seine Schreibtischunterlage, die er letztes Jahr wie immer vom Bezirksverband Köln des Bundes Deutscher Kriminalbeamter bekommen hatte.
    Endlich meldete sich jemand am anderen Ende der Leitung.
    „Schönen guten Tag, Privileg-Kundendienst. Sie sprechen mit Sibylla Boganski. Was kann ich für Sie tun?“, hörte Westhoven eine freundliche, weibliche Stimme mit einwandfrei osteuropäischem Akzent.
    „Guten Morgen, mein Name ist Westhoven von der Kölner Mordkommission. Ich brauche Informationen zu einer Tiefkühltruhe“, versuchte er nach einer gefühlten halben Stunde in der Warteschleife nicht genervt zu wirken.
    „Ja, gern. Um welches Modell geht es denn bitte? Und ist die kaputt oder haben Sie eine Reklamation?“
    „Weder noch, Frau Boganski. Die Truhe

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