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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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im Schlaf wälzte und um sich schlug. Sein flehendes „Nein, bitte. Bitte nicht“, hatte sie aus ihrem Schlaf gerissen.
    Als Paul Westhoven die Augen aufschlug, wirkte er orientierungslos und erleichtert zugleich. Er nahm Anne in den Arm und flüsterte ihr „Ich liebe dich so sehr“ ins Ohr.
    „Was hast du geträumt?“
    „Ach nichts, irgendeinen Scheiß.“ Anne sollte nicht wissen, dass sie in seinem Albtraum soeben ein weiteres Opfer eines Serienmörders geworden war. Die von diesem Psycho begangenen bestialischen Morde hatten sein Unterbewusstsein mehr beschäftigt, als er sich selbst, geschweige jemand anderem, jemals eingestehen würde.
    Immer wieder musste Paul Westhoven daran denken, dass seine Anne nur durch Zufall dem Tod entronnen war und Lisa Düster anstatt ihrer sterben musste. Zum Glück war es nur ein Traum, denn der Mörder saß gut verwahrt in einer psychiatrischen Klinik, weit weg von der Toskana.
    Paul Westhoven rieb sich die Augen und griff nach seiner Armbanduhr. „Halb fünf. Lass uns noch versuchen, ein paar Stunden zu schlafen“, schlug er vor, gab Anne einen Kuss und nahm sie zärtlich in den Arm. „Wir fliegen doch erst um 12.00 Uhr.“ Anne legte ihren Kopf auf seine Brust und streichelte sein bartstoppeliges Gesicht. „Schlaf noch gut.“
    Beim Frühstück im Hotelrestaurant schaute Anne ihn an. „Jetzt sag schon, Paul. Was hast du so Schlimmes geträumt, dass du sogar um dich schlägst und um Hilfe rufst?“ Es ließ ihr keine Ruhe.
    Paul Westhoven schluckte seinen Bissen Croissant herunter und trank einen Schluck seines Caffè Latte. „Ach, das war so wirr, ich weiß es nicht mehr genau“, versuchte er sich der Frage zu entziehen. „Sternchen, wann müssen wir am Flughafen sein?“, lenkte er vom Thema ab.
    „Spätestens um 10.30 Uhr sollten wir eingecheckt haben. Außerdem möchte ich noch im Duty-Free-Shop einkaufen.“
    Um kurz nach Zwölf schaute Paul Westhoven aus dem kleinen Bordfenster der Maschine von Germanwings. Zusammen mit Anne saß er in Reihe 7 auf dem Flug nach Köln. Er sah den immer kleiner werdenden Flughafen von Florenz, benannt nach dem italienischen Kaufmann und Kartographen Amerigo Vespucci.
    „Wenn ich daran denke, dass ich ab morgen wieder zurück ins Büro der Debeka muss, dreht sich mir echt der Magen um. Bestimmt habe ich wieder so viele Akten auf meinem Tisch, dass dieser sich fast durchbiegt“, mutmaßte Anne.
    „Das wird schon nicht so schlimm werden, deine Kolleginnen haben dich bestimmt gut vertreten“, versuchte Paul Westhoven Anne zu trösten.
    „Hoffentlich hast du recht. Ich wünschte, ich hätte es so gut wie du und müsste erst am Dienstag ins Büro“, seufzte sie.

DREI
    Das übliche Procedere lief jetzt an. Der Leitstellenbeamte informierte den Leiter des Kriminalkommissariates 11 (KK 11) und die Pressestelle. Arndt Siebert, Leiter des KK 11, entsandte Jochen Gerber und Heinz Dember zum Einsatzort.
    Paul Westhoven, Leiter der Mordkommission 6 (MK 6), hatte an sich seinen letzten Urlaubstag, aber Arndt Siebert wusste, dass er schon gestern aus der Toskana zurückgekommen war. Er würde ihn gleich nach dem Anruf beim Erkennungsdienst und dem Kriminalinspektionsleiter (KIL) alarmieren und ihn ins Büro beordern. Auf den Urlaubstag konnte jetzt keine Rücksicht genommen werde. Der Leiter der MK 6 wurde auf der Dienststelle gebraucht.

    Paul Westhoven hatte ausgiebig mit seiner Frau Anne gefrühstückt. Sie hatte das Haus schon verlassen. Auf sie wartete eine Menge Arbeit als Sachbearbeiterin für Lebensversicherungen in Köln am Neumarkt.
    Westhovens Handy klingelte und brummte. Anonymer Anrufer standim Display. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es um diese Uhrzeit nur die Dienststelle sein konnte. Und zu 99% lag er damit immer richtig. Deshalb meldete er sich süffisant mit: „Sie haben richtig gewählt, guten Morgen KK 11, was kann ich für Sie tun?“
    „Hallo Paul, Arndt hier. Ich mache es kurz: Wir brauchen dich hier – dringend und sofort“, sagte er in freundlichem, aber bestimmtem Ton.
    „Danke der Nachfrage. Ja, mein Urlaub war gut“, erwiderte Paul Westhoven genervt. Eine gewisse Diplomatie hatte er schon von seinem Chef erwartet.
    „Paul, tut mir leid. Erzähl mir später bei einem Kölsch von eurem Urlaub, jetzt ist keine Zeit dafür. Ab heute hat die MK 6 Bereitschaft. Ihr habt einen neuen Fall, er kam eben rein. Eine tiefgekühlte Leiche in einem Nippeser Keller. Die Kollegen der Polizeiwache Nippes sind dort

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