Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit
konzentrierte sich auf die Stellen, wo er sie berührte. Und wo er sie nicht berührte. Tief in sich spürte sie heißes weibliches Verlangen, und sie drängte sich, Erlösung suchend, fester an ihn.
Er stöhnte an ihr Ohr, tief, herzzerreißend und absolut wunderbar. Ihre Hände glitten an ihrem Körper hinauf, bis sie die seinen bedeckten und sie fester an ihre Brüste pressen konnten, nur um zu erfahren, dass der Drang in ihrem Inneren, der sich zu einem dumpfen Ziehen ausgeweitet hatte, dadurch nicht erleichtert wurde. Blindlings wandte sie den Kopf, suchte seinen warmen Mund und fand ihn.
Seine verzehrenden Küsse erschütterten sie und heizten ihr Begehren an. Eine Hand ließ von ihrer Brust ab und griff in ihr Haar, zog ihren Mund noch näher zu sich heran. Seine Zunge verlangte Einlass, und es kam ihr nicht in den Sinn, ihm diesen elementaren Kontakt zu verweigern. Sie trug ihren Teil bei und streichelte, erforschte seine warme, feuchte Mundhöhle, die nach dem Wein schmeckte, den sie getrunken hatten. Süß und kraftvoll.
Sie griff hinter sich, umfasste mit beiden Händen seinen Nacken und presste sich enger an ihn, war sich nur verschwommen des leisen, sehnsüchtigen Keuchens bewusst, das sich ihrer Kehle entrang.
Er hob den Kopf, und ihr Herz blieb stehen. Seine Augen waren dunkel von unverhohlenem Begehren, sein Mund war nass von ihren Küssen. In der Stille der Küche hörte sie seinen Herzschlag. Langsam drehte er sie in seinen Armen zu sich herum, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte.
»Caroline, glaubst du mir, dass ich dich liebe?«, flüsterte er mit heiserer, fremder Stimme.
Sie blickte in ihr Herz und fand dort keine lauernden Zweifel. »Ja.«
»Vertraust du mir?«
Sie prüfte ein zweites Mal die Stimme ihres Herzens. Und entdeckte auch diesmal keinerlei Zweifel. »Ja.« Sie hörte nicht, dass das Wort über ihre Lippen kam, doch er war offenbar mit ihrer Antwort zufrieden.
»Dann komm mit.« Er legte beide Hände um ihr Gesicht und liebkoste mit den Daumen zart ihre Wangen. Er küsste sie, langsam und voller Liebe. Die Augenlider. Die Wangenknochen. Die Augenwinkel. Alles, bis auf ihre Lippen, und ließ sie zitternd zurück, als er den Kopf hob. »Ich will dir etwas zeigen.«
Er tänzelte um sie herum und drängte sie rücklings zum Türbogen, der seine Küche vom Wohnzimmer trennte.
Caroline schluckte, eine Spur von Angst drängte sich in ihr Bewusstsein. »Was zeigen?«
Er nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und zwang sie sanft, ihm in die Augen zu sehen. Seine andere Hand hielt resolut den Stock fest, während sie Schritt für Schritt zum dunklen Wohnzimmer hinübertaumelten. »Etwas Wunderschönes. Was du willst.«
»I-ich?«
Inzwischen waren sie im Wohnzimmer angelangt, nur noch wenige Schritte von dem überlangen Sofa entfernt, das den Großteil der Wand einnahm. Er lächelte und strich mit den Lippen über ihren Mund. »Ja, d-du.«
Sie hielten inne, als sich die Sofakante in ihre Kniekehlen grub, und er wurde ernst. »Ich verspreche dir, dass wir nichts tun, was du nicht willst. Ich verspreche dir, dass ich aufhöre, wenn du es sagst. Jemand hat dir wehgetan, Caroline. Ich sehe es in deinen Augen, wann immer ich dir sage, dass ich dich liebe oder dass du schön bist. Ich verspreche dir, dass du mir eines Tages glauben wirst, denn ich würde dich niemals belügen. Ich brauche nur ein einziges Versprechen von dir.«
Caroline konnte nur nicken. Ihre Augen waren groß, ihre Zunge war wie gelähmt.
»Du sollst mir versprechen, nicht zu vergessen, wer ich bin. Kannst du mir das versprechen, Caroline?«
Ihre Augen füllten sich mit heißen Tränen, und sie blinzelte sie fort. »Max.«
»Versprichst du es mir?«, beharrte er und wischte die Tränen von ihren Wangen.
»Ich verspreche es«, flüsterte sie.
»Ich wollte ein Feuer im Kamin anzünden, Musik einschalten, alles richtig schön für dich machen«, flüsterte er und streichelte ihr Gesicht.
Bis auf den Boden ihrer Seele gerührt, legte Caroline die Hände um sein Gesicht. Er drückte einen Kuss zuerst in die eine, dann in die andere Handfläche. Sie strich mit den Fingerspitzen an seinem kräftigen Hals entlang und empfand Erregung und Stolz, als er erschauerte. Sie hatte die Macht, diesen starken Mann erschauern zu lassen. Das war … eine Entdeckung.
Sie schob die Finger in die drahtigen kurzen Haare in seinem Nacken und zog seinen Kopf zu sich herab, küsste ihn mit all der neuen Zuversicht, die sie
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