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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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einzumischen.«
    Toni seufzte erleichtert. »Na, dann hat sie ja wenigstens jemanden, der sich um sie kümmert. Ich möchte mir nicht vorstellen, dass sie in irgendeinem schmuddeligen Motel mit Isolierband ans Bett gefesselt liegt.«
    »Oder auf dem Grund eines Flusses. Ich muss jetzt aufhören, Toni. Melde mich später.« Steven legte auf, schob das Handy in seine Tasche und hob den kreischenden Nicky auf seine Schultern.
    »Daddy, was liegt auf dem Grund eines Flusses?«, fragte Nicky und duckte sich, als sie durch die Eingangstür traten.
    Steven dachte an Susan Crenshaw und das Leid, das Winters auf seinem Weg zurückließ. Eine neue Welle der Angst erfasste ihn bei der Vorstellung, dass Winters direkt vor seinem Haus gesessen hatte, nur Zentimeter entfernt von seinem geliebten Jüngsten. Dann wandelte sich die Angst zu grimmiger Entschlossenheit. Niemals im Leben würde der Schweinehund seiner Familie zu nahe kommen. Um nichts in der Welt sollten seine Kinder in Angst leben. »Na, dieser riesengroße Catfisch-Opa, der mir vom Haken gegangen ist, als wir das letzte Mal angeln waren«, antwortete er seinem Sohn. Er schwang Nicky von seinen Schultern und setzte ihn auf die dritte Treppenstufe, sodass ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. »Was meinst du? Wollen wir nach Matts Konzert alle ins Auto steigen und den restlichen Nachmittag mit Angeln verbringen?«
    Nicky lachte über das ganze sommersprossige Gesicht. »Echt?«
    »Echt.« Steven drängte alle Gedanken an Winters so weit wie möglich beiseite, was leider nicht sehr weit war. »Ich glaube, heute könnte ich Glück haben.«
    Nicky sprang auf die Füße. »Genug Glück, um den alten Catfisch-Opa zu fangen?«
    Steven streckte die Arme aus, und Nicky sprang hinein. »Noch mehr.« Er drückte Nicky fest an sich. »Viel mehr.«

Chicago
    Sonnabend, 17. März, 15:00 Uhr
    Winters schlug die Kofferklappe seines Mietwagens zu. Dieser verdammte Alte. Adelman hatte einfach keine Ruhe geben wollen. Musste unbedingt die 3-A-Vertragsgesellschaft überprüfen. Musste ihm an der Tür entgegenkommen und ihm ins Gesicht sagen, dass eine 3-A-Vertragsgesellschaft nicht existierte und dass er zur Polizei gehen würde. Und dass er wusste, dass er während ihrer Abwesenheit in Carolines Wohnung war. Und kein Mensch würde die Frauen in diesem Haus belästigen, schon gar nicht solche, die keinen Mann als Beschützer hatten, wie Caroline.
    Caroline.
Der Name blieb Winters im Halse stecken. Sie hatte ihm getrotzt. Ihn angelogen. War ihm davongelaufen. Sie hatte ihm den Sohn gestohlen und dessen unausgegorenen Verstand mit Lügen vergiftet. Hatte seinen eigenen Sohn gegen den Vater aufgehetzt. Und jetzt hatte er auch noch erfahren, dass sie ihn betrog. Am Morgen war sie mit diesem Krüppel am Stock nach Hause gekommen. Sie hatte die ganze Nacht mit ihm verbracht, die Hure. Und sie war kurz nach zehn Uhr wieder mit ihm fortgegangen, eine kleine Tasche in der Hand. So viel hatte Adelman ihm noch verraten, bevor er seinen letzten Schnaufer tat.
    Winters befingerte den Riss in seinem Overall. Der Alte hatte sich erstaunlich vehement zur Wehr gesetzt. Winters hatte diese Aktion nicht geplant. Sie war eine der unabdingbaren Notwendigkeiten im Leben. Seine vorerst letzte Ruhestätte würde der alte Adelman also im Kofferraum seines Mietwagens finden. Allzu lange konnte er diesen Wagen nicht mehr behalten. Nichts auf der Welt würde ausreichen, um den Gestank zu überdecken, sobald die Verwesung einsetzte.
    Winters setzte sich hinter das Steuer seines Mietwagens und fuhr aus der Gasse. Prima Versteck, diese Gasse. Man hätte annehmen können, dass sie extra zu dem Zweck gebaut worden war. Heute brauchte er jedoch nicht hier zu bleiben. Da er jetzt wusste, dass Mary Grace eine Tasche gepackt hatte, war ihm auch klar, dass sie wohl frühestens morgen zurückkommen würde. Er blickte zum Himmel hoch. Der Wetterbericht hatte Regen für den nächsten Tag angekündigt. Heute war vielleicht seine letzte Chance, vom Sears-Turm aus den Ausblick über Chicago zu genießen.
    Er hatte Zeit genug, die Rolle zu wechseln und für ein paar Stunden Tourist zu sein. Mit Evie traf er sich erst um acht Uhr abends. Sein Plan für den Abend enthielt unter anderen den Versuch, Evies Sympathien in Richtung von ›Toms‹ Vater zu lenken. Er war ziemlich optimistisch im Hinblick auf den Erfolg. Morgen würde er dann Mary Grace in den Fingern haben. Fest im Griff. Wenn sein Sohn von seinem Campingausflug

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