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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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erwartet. Nicht von Caroline.
    Er löste sich von ihr, war nun genauso verkrampft wie sie. Dann richtete er sich auf und brachte Abstand zwischen sich und Caroline.
    »Magst du mir sagen, warum nicht?«
    Sie nickte.
    »Wirst du es auch laut sagen?«, fügte er hinzu.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Richtete sich in eine sitzende Stellung auf und zog die verdammte Bettdecke noch höher. Trotzdem brachte sie nichts hervor, was einer Erklärung gleichgekommen wäre. »Vielleicht noch in diesem Jahrhundert, Caroline?«
    Ihre Augen sprühten zornig, und sie presste die Lippen zusammen. Er hatte sie wütend gemacht. Gut so. Denn wütend war er auch.
    »Ich mache es dir ein bisschen leichter«, sagte er, schwang die Beine über die Bettkante, stand auf und entnahm einer Schublade ein Paar Boxershorts. Leicht stolpernd legte er den kurzen Weg zu einem Stuhl in der Zimmerecke zurück. Der Zorn brodelte in ihm, und er musste ihn verzweifelt in Schach halten, als er sich setzte, seine Beine in die Boxershorts schob, den Stoff hochzog und gleichzeitig aufstand.
    »Machen wir ein Multiple-Choice-Rätsel daraus.« Sein Blick wanderte durch das Zimmer auf der Suche nach seinem Stock, bis er ihn schließlich entdeckte, hinkend darauf zuging und ihn aufhob. »A: Du hast Angst vor mir. Du denkst, ich könnte dir wehtun, wie dein Exmann es getan hat.«
    Er kam näher, stützte sich auf seinen Stock und betrachtete sie, wie sie in seinem Bett lag und mit dem Rücken an seinen Kissen lehnte. Sie sah ihn aus schmalen Augen an, die so leuchtend blau wie das Herz einer Gasflamme waren, ihr Blick fest mit dem seinen verankert. »Weiter«, sagte sie leise. »Ich bin begierig darauf, die übrigen Alternativen zu hören.«
    Er blieb stehen, wo er war, und sein Ärger ebbte ein wenig ab. Sie war nicht mehr entsetzt, nicht mehr einfach ärgerlich. Sie kochte vor Zorn. Diese Seite hatte er noch nie an ihr gesehen, diese kalte Wut, nicht einmal an dem Abend, als sie in sein Haus gefegt kam und ihn aus dem Sumpf seines Selbstmitleids gerissen hatte. Er setzte sich auf die Bettkante und griff nach ihrer Hand. Doch sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Wie lautet Alternative B in deinem Multiple-Choice-Verfahren, Dr. Hunter?«, fragte sie mit einer täuschend sanften Stimme. »Ich bin ehrlich gespannt.«
    Max holte tief Luft. Er war in ein Fettnäpfchen getreten. Jetzt gab es kein Entkommen mehr, er musste die Sache durchziehen. »Dass du mich nicht so sehr liebst, wie du … mich glauben lässt.«
    Sie presste die Lippen aufeinander. »Und Alternative C? Bitte enttäuschen Sie mich nicht, Professor. Es muss einfach eine Alternative C geben, sonst ist das Verfahren nicht fair.«
    Max wandte den Blick ab. »Das hier.« Er deutete auf die hässlichen roten Narben an seinem Bein. »Und das.« Er hob den Stock hoch und zuckte zusammen, als sie bitter auflachte. Das Bett bewegte sich, und als er sie wieder ansah, hatte sie sein Hemd angezogen und sich darin eingehüllt wie in einen Bademantel.
    »Das sind also die Alternativen?«, fragte sie und begann, ihre Kleider vom Boden aufzusammeln, wo er sie am Vorabend hingeworfen hatte. »Ich bin ein Dummkopf, ich bin eine Lügnerin, oder ich bin eine Heuchlerin.« Sie richtete sich auf und wandte sich ihm mit glänzenden Augen zu, aber nun war keine Wut mehr darin zu sehen, sondern Tränen. »Ich sollte wohl froh sein zu erfahren, was du wirklich von mir hältst, Max, bevor du dumm genug bist, mir einen Heiratsantrag zu machen. Ich entscheide mich für D. Für keine der genannten Alternativen.« Sie ging um das Bett herum auf ihn zu, und jetzt strömten ihr die Tränen nur so über das Gesicht. »Ich wäre dumm, wenn ich glauben würde, du wärst wie Rob. Du bist sanft. Er war brutal und jähzornig. Die einzige Gemeinsamkeit, die mir einfällt, ist die Tatsache, dass ihr beide zu Wutausbrüchen neigt, wenn ihr nicht sofort euren Willen kriegt.« Er senkte den Blick auf das gebogene Ende seines Stocks und wünschte sich von ganzem Herzen, dass er seine Worte zurücknehmen könnte. Aber dazu war es natürlich zu spät.
    »Ich wäre eine Lügnerin, wenn ich sagen würde, dass ich dich nicht liebe«, fuhr sie mit brechender Stimme fort. Er konnte den Blick nicht heben. »Denn ich liebe dich. Mehr, als ich je für möglich gehalten hätte. Und ich will dir noch etwas sagen, Max. Rob hat meinen Körper verletzt, aber er hat mir nie, niemals das Herz gebrochen.« Er hörte, wie sie tief

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