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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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verloren.
    Max hob die Hände und ließ sie ineinander verschränkt mit aller Macht auf Winters’ Rücken niedersausen. Die Luft wich hörbar aus Winters’ Lungen, und Max griff nach seiner fleischigen Hand mit der Waffe. Die langen Jahre im Rollstuhl und der Umstand, dass er am Stock ging, hatten seinen Händen überdurchschnittliche Kraft verliehen. Unter seinem quetschenden Griff löste sich der Revolver aus Winters’ kraftloser Hand und fiel durch das Fenster auf den schlammigen Boden.
    Wie ein Pfeil raste ein elektrisierender Stromstoß durch seinen Körper. Doch das Hochgefühl hielt nicht lange vor, denn Winters erholte sich rasch und stieß sich am Fensterrahmen ab. In der nächsten Sekunde prallte Max’ Kopf gegen die Wand, als Winters’ Faust mit einem mächtigen Kinnhaken seinen Kiefer traf.
    »Du Scheißkerl«, fauchte Rob, warf sich auf ihn, und beide stürzten zu Boden.
    Max wälzte sich zur Seite und entkam mit knapper Not einem Tritt in die Rippen. Er blickte hastig nach rechts und sah Caroline mit weit aufgerissenen Augen erstarrt in der Ecke kauern. »Caroline, lauf! Nichts wie raus …« Winters’ nächster Hieb traf ihn voll in die Rippen.
    Max keuchte auf vor Schmerz und kam dann auf die Knie. Es gelang ihm, Winters mehrere Boxhiebe ans Kinn zu versetzen, sodass der kräftige Mann hintenüberfiel. Max war zwar größer, aber Winters verfügte über zwei gesunde Beine und den Körperbau eines Lkw. Und wie ein solcher bäumte er sich nun auf und stürzte sich auf seinen Gegner. Max blieb eine knappe Sekunde, um sich gegen den Aufprall zu wappnen, bevor Winters ihn mit seinem ganzen Gewicht in der Magengrube traf. Aufstöhnend brach Max zusammen.
    Schwer atmend kam Winters auf die Füße. Sein Stiefel traf Max im Rücken. »Das ist dafür, dass du mit meiner verdammten
Frau
geschlafen hast.« Instinktiv wälzte sich Max auf die Seite, um seinen Rücken zu schützen, doch nun war der vordere Teil seines Oberkörpers den Angriffen ausgesetzt. Der nächste Tritt traf seine Schulter, die daraufhin vor Schmerz explodierte, der sich vibrierend in seinem Arm fortsetzte. »Das ist dafür, dass du meinen
Sohn gestohlen hast!«
Keuchend richtete Rob sich auf und stemmte seine Fäuste in die Hüften.
    Max lag still, versuchte, den Schmerz auszuschalten, seinen nächsten Schritt zu planen. Er war nicht sicher, ob er sich überhaupt noch bewegen konnte. Er sah, wie Winters sich vorbeugte, die großen Fäuste auf die Knie gestützt. Diese Hände, die nicht nur Carolines Gesicht zerschlagen, sondern ihr auch wieder Angst vor ihm eingebläut hatten. Seine Wut kehrte zurück, und zum ersten Mal in seinem Leben begriff Max, was es hieß, blind vor glühendem Hass zu sein. Dieser Hass beflügelte sein weiteres Vorgehen, sodass er sich ohne nachzudenken mit seinem ganzen Körpergewicht gegen Winters’ Knie warf. Sein Gegner stürzte rücklings zu Boden und wälzte sich mit einem wütenden Aufschrei herum. Dann schaffte er es, sich rittlings über Max zu werfen, ihm die Daumen auf die Kehle zu legen und ihm die Luft abzudrücken.
    Max wehrte sich mit einem erstickten Keuchen, doch Winters drückte ihn unerbittlich auf den schmutzigen Boden. Der Raum begann, sich zu drehen und zu schwanken. Plötzlich ertönte eine heisere Stimme dicht hinter ihm.
    »Du verdammter Schweinehund!«
    Caroline.
    Max zwang sich, die Augen zu öffnen, und sah, dass Caroline endlich aus ihrer Schocklähmung erwacht war. Doch zu seinem großen Entsetzen krallte sie sich an Winters’ Rücken fest und versuchte, den schweren Mann von Max herunterzuziehen. Winters schlug mit einer Hand nach ihr, als wäre sie nichts weiter als ein lästiges Insekt, woraufhin Caroline anderthalb Meter durch die Luft geschleudert wurde und an der Wand direkt unter dem Fenster zu Boden ging.
    Sie rappelte sich mühsam auf und konnte den Blick nicht von Robs Händen wenden, die immer noch Max’ Hals umklammerten.
Er bringt ihn um
, dachte sie.
Er bringt ihn um. Er tötet Max.
    »Nein!«, brach es aus ihrer wunden Kehle heraus, und sie schaute sich verzweifelt auf der Suche nach einer Waffe in dem Raum um. Ihr Blick fiel auf Max’ Stock unter dem Bett, und im nächsten Moment lag er in ihren Händen.
    »
Nein!«
Sie ließ den Stock mit aller Macht auf Robs Kopf niedersausen.
Krack.
Sie spürte die Wucht des Schlages bis in ihre Oberarme, hörte seinen wütenden Fluch, als ihr das Blut im Kopf rauschte.
    »
Nein!«
Wie eine Ertrinkende rang sie noch Luft, und

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