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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Schrank.«
    Caroline stand auf. »Dann mache ich uns einen Salat. Ich möchte wetten, dass du binnen einer Woche Skorbut hättest, wenn ich dich nicht dazu anhalten würde, Obst und Gemüse zu essen.«
    »Caroline?«
    Caroline drehte sich auf der Türschwelle ihrer kleinen Küche um. Wieder stieg Ärger in ihr hoch, als sie den wissenden, selbstzufriedenen Blick ihrer besten Freundin auffing. Das war das Problem mit besten Freundinnen. Sie kannten einen entschieden zu gut. »Was?«
    »Schwarz steht dir gut. Und vergiss nicht deinen Haaransatz nachzufärben, bevor du morgen zur Arbeit gehst.«

State Bureau of Investigation ( SBI )
Raleigh, North Carolina
    Montag, 5. März, 19:00 Uhr
    Special Agent Steven Thatcher vom State Bureau of Investigation, der Ermittlungsbehörde von North Carolina, hatte höllische Kopfschmerzen. Es war ein anhaltender, bohrender Schmerz, und dieser Schmerz hieß Tante Helen.
    Sie war die Schwester seiner Mutter und meinte es gut mit ihm. Wirklich. Und sie war nicht immer ein Kopfschmerz gewesen. Im Grunde war sie seine Lieblingstante, und er mochte sie von Herzen gern. Als er noch ein rothaariger, sommersprossiger Junge von acht Jahren gewesen war, war sie mit ihm angeln gegangen. Verdammt, die Frau konnte auswerfen wie ein Profi. Zwar scheute sie davor zurück, ihren eigenen Fang auszunehmen, doch das machte sie wieder wett, indem sie alles, was er ausnahm und säuberte, für ihn briet. Als er ein schlaksiger, rothaariger, pickliger und sommersprossiger Heranwachsender von dreizehn Jahren war, brachte sie ihm das Tanzen bei und zeigte ihm, wie man Blumensträußchen am Kleid eines Mädchens anbrachte, ohne es zu akupunktieren oder sich eine Ohrfeige einzuhandeln. Als er mit achtzehn Jahren ein unbeholfener, nervöser Bräutigam und werdender Vater war, band sie ihm die Krawatte und versicherte ihm, dass er das Richtige tat. Jeden seiner drei Jungen hatte sie bemuttert, allen dreien hatte sie oft genug die Windeln gewechselt.
    Und sie hatte seine Hand gehalten, als er mit dreiunddreißig Jahren seine Frau zu Grabe trug. Das lag jetzt drei Jahre zurück. Noch bevor die Tränen der Jungen getrocknet waren, war Tante Helen zu ihnen ins Haus gezogen und versorgte sie. Sie versorgte sie alle immer noch. Kochte und putzte. Achtete darauf, dass die Socken der Jungen strahlend weiß waren, und darauf, dass er, Steven, keine Paisley-Krawatte zum Jackett mit Fischgrätmuster trug. Sang Schlaflieder für seinen jüngsten Sohn und brachte ihn mit einem Gute-Nacht-Kuss und einer Geschichte über ferne Länder und Drachen zu Bett. Mit seinem mittleren Sohn ging sie angeln, und seinem Ältesten brachte sie das Tanzen bei und wie man Blumensträußchen an Mädchenkleider heftete.
    Ja, sie war seine Lieblingstante, und er liebte sie heiß und innig.
    Trotzdem war sie der Grund für den bohrenden Schmerz hinter seinen Augen.
    Denn jetzt, mit sechsunddreißig Jahren, mit dem zu Erdbeerblond, wie seine Tante es nannte, gezähmten roten Haar, den verblichenen Sommersprossen und dem nackten Ringfinger, war er ein heiratsfähiger Mann, und seine Kinder brauchten eine Mutter. Er musste es wissen, denn Tante Helen sagte ihm das täglich. Auch in diesem Augenblick. Und sie kannte genau das richtige Mädchen … Er verdrehte die Augen. Sie hatte immer genau das richtige Mädchen für ihn gekannt.
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und rieb sich die Augen. Es war sinnlos. Die Kopfschmerzen wollten einfach nicht aufhören. Helen war genauso ausdauernd wie dieses verdammte batteriebetriebene, rosa Kaninchen. Und die Tatsache, dass das, was sie sich am dringendsten wünschte, identisch war mit dem, was er um jeden Preis zu vermeiden gelobt hatte … Nun ja, das war eben ein weiterer Fallstrick in der Wirrnis seines Lebens. Steven legte den Telefonhörer an das andere Ohr und griff nach der Akte, in der er gelesen hatte, als ihr Anruf ihn erreicht hatte. »Nein, Helen. NEIN . Ich will nicht mit der Cousine der Nichte deiner Freundin ausgehen. Es ist mir egal, ob sie mit siebzehn Schönheitskönigin in ihrer Heimatstadt war. Es ist mir egal, selbst wenn sie so lieb ist, dass Mutter Teresa dagegen ein Tyrann ist. Die Antwort ist und bleibt nein.«
    »Sie hat ein eigenes Angelboot«, lockte Helen. »Mit Tiefenmesser. Und GPS .«
    Steven richtete sich in seinem Stuhl auf. »Tatsächlich?« Seine Augen wurden schmal. »Du lügst mich doch nicht etwa an, Helen?« Die Sache mochte vielleicht doch ihr Gutes haben. Wenn

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