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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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mochte es nicht, die Sandwürmer auf den Angelhaken zu spießen, aber Tomas und Blackie haben das geliebt. Und wenn uns zu kalt war, haben wir uns in eine Decke eingekuschelt. Alle drei unter einer Decke.«
    Ihre Mutter nickte. Vielleicht waren diese glücklichen Tage auch das Einzige, was sie hatte, woran sie sich festhalten konnte, dachte Kir. Die Erinnerung an ein heiles Familienleben. Die wenigen, glücklichen Stunden und die unerschütterliche Hoffnung, dass es davon mehr geben würde. Und eben diese hellen schönen Tage waren das Fundament der Loyalität, die sie alle miteinander verband.
    Kir dachte an den Kater und fragte sich, wie viel Schmerz diese Loyalität aushielt.

K APITEL 56
    In Rollo Kennels Laden konnte man sich stundenlang aufhalten, das leuchtete Peter sofort ein. Das Geschäft war das reinste Paradies für Jungs und Mädchen mit Freude an Rollenspielen.Der Inhaber sah selbst aus wie eine Märchenfigur. Ein Hüne von einem Mann, muskulös, aber mit einem gemütlichen Bauchansatz. Er trug ein weites blaues Hemd mit einem breiten braunen Ledergürtel und entsprechender Lederhose, die in ein Paar zerschlissenen Stiefeln steckte. Das Haar war flammendrot, sein langer Bart ebenfalls und seine fröhlichen Augen so dunkelblau, dass sie fast schwarz wirkten.
    »Bist du Rollo?«
    »Zu Ihren Diensten, Herr«, dröhnte ihm ein tiefer Bass entgegen. »Womit kann ich behilflich sein?«
    Peter und Felix sahen sich in dem schummrigen Raum um. In einer Ecke standen ein paar Teenager und inspizierten ein paar ziemlich echt aussehende Wikingerschwerter. Es gab stapelweise Spiele, alle hatten Fantasymotive auf den Kartons mit Drachen, Rittern und Wikingern. Man konnte auch die entsprechende Kleidung kaufen: Umhänge, Helme, Schwerter, Messer, Rüstungen, Panzerhemden, Handschuhe, Münzen und Lederbeutel. In einer anderen Ecke hingen Plakate mit verschiedenen Tattoovorlagen. Auch da waren alle Repräsentanten der Fantasywelt vertreten: Drachen, Orks, Wikinger und Elfen. Daneben stand ein Schaukasten, in dem Ringe und sonstiger Schmuck ausgestellt waren, die offensichtlich für Piercings verwendet wurden.
    »Ich bin mit Elisabeth Stevns befreundet, die gestern hier war, um sich ein Tattoo stechen zu lassen. Und sie hat mir erzählt, dass du irgendwann letzten Herbst drei Mädchen stilisierte Lilien auf die Innenseite ihrer Oberschenkel tätowiert hast.«
    Rollo musterte Peter eindringlich und wägte seine Antwort ab. Dann schüttelte er den Kopf, als hätte jemand seine Kunst verhöhnt.
    »Also diese Stelle, ich weiß ja nicht. Ich habe ihnen gesagt,dass es ein merkwürdiger Ort ist und sie nicht so viel Spaß damit haben werden.«
    Er zwinkerte Felix zu.
    »Aber was weiß ich schon, der Kunde ist König, oder?«
    »Könntest du sie mir beschreiben?«
    »Die Mädels? Klar, das ist einfach. Aber wer seid ihr?«
    In diesem Moment hätte Peter gerne einen Polizeiausweis besessen.
    »War eine von ihnen klein, mit schwarzer Kurzhaarfrisur und einer Menge Piercings?«, fragte er stattdessen. »Und die andere groß mit langen blonden Haaren?«
    Rollo kaute auf etwas herum, das er im Mund hatte, und musterte sie nachdenklich.
    »Und die Dritte im Bunde der russisch-asiatische Typ mit breitem Gesicht?«, fügte Peter hinzu.
    Rollo nickte bedächtig.
    »Das war alles legal, war ’ne saubere Angelegenheit. Hat sich jemand beschwert?«
    Peter fällte die Entscheidung in Sekundenschnelle, obwohl er wusste, dass Anna Bagger und vielleicht auch Mark Bille durchdrehen würden.
    »Die große Blonde ist im Hafenbecken von Grenå gefunden worden, am Tag nach Neujahr. Erdrosselt und gefesselt. Sie hatte dieses Tattoo, aber obendrauf hatte sie ein Branding mit demselben Motiv.«
    Der Schockeffekt war unübersehbar. Rollos Mund öffnete und schloss sich wieder.
    » Was hatte sie?«, stotterte er fassungslos.
    Peter wollte es wiederholen, aber Rollo unterbrach ihn.
    »Nein, nein, schon gut. Ich habe alles gehört, was ich wollte. Das ist ja schrecklich. Sie war so ein hübsches Mädchen. Sie hatte von den dreien am meisten Angst vor den Schmerzen.«
    »Haben sie dir gesagt, warum sie ausgerechnet dieses Motiv gewählt hatten? Was hattest du für einen Eindruck?«
    »Ich weiß nicht, das sollte sie wohl miteinander verbinden. Wie so ein Pakt. Die Kleine hatte das Sagen.«
    »Haben sie von einem Pakt gesprochen?«
    Rollo kratzte sich am Bart.
    »Irgendwie schon. Vor allem die Blonde mussten sie überreden. Die Kleine hat immer wieder

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