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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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gesagt: ›Vergiss nicht, wir sind mehr als die.‹«
    »Kennst du dich mit Branding aus?«, mischte sich Felix in die Unterhaltung.
    »Das ist zum Teil hardcore. Einige lassen sich sogar Hörner in die Stirn oder Haken unter die Haut implantieren, um sich daran aufzuhängen.«
    Er zeigte auf Peters Rücken, wo die angebracht wurden.
    »Das soll einen Riesenkick geben.«
    »Vor Schmerzen?«, fragte Felix.
    Rollo nickte. »Das ist so eine Art Mutprobe bei den Jungs.«
    »Eine Art Stammesritual?«, fragte Peter.
    »Klar, das auch. Aber so was mache ich hier nicht.«
    »Haben dich die Mädchen gefragt, ob du ihnen ein Branding machst?«
    »Nein, die wollten nur die Tattoos. Das hat denen auch genügt!«
    Ein Schwung neuer Kunden betrat den Laden, Peter und Felix verabschiedeten sich.
    Auf der Fahrt von Djursland hatte Peter den Rückspiegel fest im Blick gehabt, ob ihnen jemand folgte. Felix’ Stimmung hatte auf dem Weg eine wahre Achterbahnfahrt zurückgelegt. Von aufgedreht und plaudernd zu schweigsam und unzugänglich. Sie hatten noch eine Stunde bis zu ihrem Termin bei Arthur Sand von der Havariekommission. Peterhatte den Eindruck, dass sie sich an die Hoffnung klammerte, Sand alles zu erzählen, was sie wusste, und den Teil der Geschichte endlich hinter sich zu lassen. Aber so leicht würde es nicht gehen, das war ihr klar.
    Sie setzten sich in ein Café und bestellten Kaffee und belegte Sandwiches. Ihre Nervosität war greifbar.
    »Doofe Jungs also«, sagte Felix und rührte mit dem Löffel im Kaffee, bis alles überschwappte. »Hat so einer Tora gebrandet, bevor er ihr das Gesicht abgezogen hat?«
    Peter nahm einen Bissen von seinem Sandwich, hauptsächlich, um sie dazu zu animieren, es ihm nachzutun.
    »Das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit«, sagte er kauend.
    Sie schob ihren Teller von sich.
    »Jungs gegen Mädchen? Ist es das, worum es hier geht?«
    Vielleicht hatte sie recht.

K APITEL 57
    Felix bekam keinen Bissen herunter. Die Angst und das Gefühl, verfolgt zu werden, ließen sie frösteln.
    Die Nähe zu Peter hatte dieses Gefühl für eine Zeit lang betäuben können. Sie hatte die schwere Last, die sie mit sich herumschleppte, fallen lassen können. Eriks Betrug und Lügen. Sie hatte sich treiben lassen, schwerelos von der Sekunde, in der sie den Fuß auf die erste Treppenstufe gesetzt hatte. Aber als die Sonne aufgegangen war, hatte sich die Wirklichkeit wieder zu Wort gemeldet. Die Wirklichkeit, die besagte, dass sie mit einem Drogenhändler verheiratet gewesen war und jetzt in den Armen eines Mannes lag, der wegen Totschlags im Gefängnis gesessen hatte.
    Und was hieß das für sie? War sie eine naive, dumme Frau mit schlechter Menschenkenntnis? Oder war sie – vor allemauf Peter bezogen – ein Mensch, der intuitiv spürte, dass er seine Geschichte nicht bis zum Ende erzählt hatte?
    Sie wollte sich kein zweites Mal täuschen lassen. Bisher hatte sie sich nämlich immer auf ihre Intuition verlassen können.
    Sie beobachtete Peter, der genüsslich erst sein und dann ihr Sandwich verzehrte, und fragte sich, wie er unter diesen Umständen essen konnte. Die Begegnung mit ihrem Verfolger hatte sie so nachhaltig erschüttert, dass sie zitterte, wenn sie daran dachte. Sie hatte versucht, ihn Peter zu beschreiben, aber das hatte nicht funktioniert. Sie hatte keine Zeit gehabt, ihn sich genauer anzusehen, sogar zum Angsthaben hatte es keine Gelegenheit gegeben. Aber jetzt kroch sie ihr den Rücken hoch und auch die gemeinsame Nacht konnte sie nicht mildern.
    Sie nippte an ihrem Kaffee. Ihre Hände zitterten. Was da zwischen ihnen gewesen war, musste warten. Dabei wünschte sie sich nichts sehnlicher, als endlich zur Ruhe kommen zu können.
    Kurz darauf machten sie sich auf den Weg nach Århus zum Sødalsparken, wo sich das Hauptquartier der dänischen Marine befand. Die Neubauten bestanden aus großen weißen Gebäudeteilen mit vielen Glaselementen, sodass man aus jedem Zimmer einen freien Blick auf den Brabrand See hatte. Auch die Havariekommission für Zivilluftfahrt und Schienenverkehr war dort untergebracht.
    Peter begleitete sie zur Rezeption und verabredete mit ihr, dass sie ihm nach dem Treffen eine SMS schicken solle und er sie dann abholen würde.
    Sie lächelte verlegen. »Vielleicht übertreiben wir auch ein bisschen. Es ist uns doch niemand gefolgt, oder?«
    »Nee.«
    »Felix!«
    Arthur Sand von der Havariekommission kam die Treppe herunter. Sie stellte die beiden Männer einander vor, dann

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