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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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in Wirklichkeit eine dänische Dogge.
    »Mit Vor- oder Nachnamen?«
    »Ich erkenne Lügen an ihrem Klang«, sagte sie stur. »Und Sie haben gelogen.«
    »Und wenn das so wäre?«
    »Wer ist er?«
    In ihrer Stimme und in ihrem Blick, der ihn zum Lügner stempelte, lag mehr als nur unschuldige Neugier.
    »Niemand.«
    »Und wie heißt dieser Herr Niemand? Wo kommt er her?«
    Sie war ihm viel zu nahegekommen. Nervös überlegte er, wie er das Gespräch beenden konnte.
    »Felix«, sagte er mit fester Stimme. »Ein ungewöhnlicher Name für eine Frau. Der ist nicht von hier, oder?«
    »Felicia.«
    Sie stieß mit der Zungenspitze an die Zähne, als sie das ›c‹ aussprach. »Meine Mutter ist Spanierin. Und Peter …«
    Sie sprach seinen Namen langsam aus. »Sie haben einen Namensvetter in der Bibel, er hat auch seinen Freund verraten. Gleich dreimal.«
    Ihr Blick nagelte ihn förmlich ans Kreuz und ihm wurde klar, dass sie ein Mensch war, der nicht lockerließ, der sich festbiss. Entweder war sie krank oder einfach ausgebrannt, aber sie ließ nicht los und das erinnerte ihn erneut an King.
    »Hören Sie«, sagte er. »Wir hatten einen etwas komischen Start.«
    Er kratzte sich im Nacken.
    »Wollen Sie noch mit reinkommen? Ich könnte uns einen Kaffee machen.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf und ließ ihn stehen.
    »Er war nicht mein Freund«, rief er ihr hinterher, aber sie hob nur winkend die Hand mit dem dicken Handschuh, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Stinger war ein Freund, dachte er. Ramses nur ein Bekannter.Diese Unterscheidung war wichtig, sonst war man in Kürze umgeben von zweifelhaften Beziehungen, für die man sich verantwortlich fühlte.
    Erleichtert schloss er die Tür hinter sich, aber schon kurz darauf begannen ihn die Gedanken zu plagen. Sie hatte ja recht. Warum hatte er gelogen?
    Unruhig lief er durch sein Haus, das nicht mehr der sichere Zufluchtsort war, von dem er geträumt hatte. Sein Leben war nur ein Jahr und drei Monate nach seiner Ankunft wieder mit den Sachen in Berührung gekommen, die er hasste: er war wieder in den Fokus der Behörden und anderer Menschen geraten; Leute, die ihm erzählen wollten, wie er zu leben hatte; eifrige Frauen, die meinten, sie könnten seine Gedanken lesen.
    Alles in ihm hatte sich gesträubt, als sie ihn gefragt hatte, ob er den Toten vom Strand kannte. Sein Leugnen hatte sich unüberlegt und ganz automatisch ergeben, und schon hatte er sich darin verfangen. Unter ihrer Beobachtung, im Scheinwerferlicht ihres Blickes hatte er es gegenüber der Polizei wiederholt. Peng! Einfach so. In wenigen Sekunden hatte er sich seine Zukunft verbaut, nur um sich Zeit zu erkaufen, Ruhe und die Illusion, ein ganz normaler Bürger zu sein, der seine Bürgerpflicht erfüllt. Nur, um nicht wieder mit in die Scheiße gezogen zu werden.
    Aber es war ein Mordfall. Natürlich würden sie von der Verbindung zwischen ihm und Ramses erfahren. Natürlich würden sie die ganzen alten Geschichten wieder ausgraben.
    Ihm blieb nichts anderes übrig: er musste so schnell es ging zugeben, dass er gelogen hatte.
    Er hatte sich gerade Jacke und Schuhe wieder angezogen, als ihm ein Licht aufging:
    Ramses hatte die eine Hälfte der Position irgendwo im Kattegat gekannt, wo Fischer-Brian angeblich sein Schiffmit der wertvollen Last versenkt haben soll. Vielleicht hatte jemand die Information aus ihm herausgepresst und ihn dann aus dem Weg geschafft. Stinger kannte die andere Hälfte des Geheimnisses. Und Ramses’ Mörder könnte jetzt hinter Stinger her sein. Stinger war kein Engel, aber er war nicht böse. Er hatte es nicht verdient zu sterben.
    Er wählte die Handynummer, die ihm Stinger gegeben hatte, aber er nahm nicht ab. Peter hinterließ eine Nachricht: »Hier ist Petter. Ruf mich an. Schnell. Es ist etwas passiert.« Aber er kannte Stingers Verhältnis zur Technik. Es gab also keine Garantie, dass er sie abhören würde.
    Er blickte auf die Uhr. Es war vier und draußen war es schon dunkel. Die Polizei hatte gesagt, dass sie zu Hause bleiben sollten.
    Stinger hatte erwähnt, dass er wieder zu seiner Schwester in Århus fahren wollte, bei der er wohnte. Peter kannte sie nur oberflächlich, sie hieß Elisabeth. Elisabeth und wie weiter? Sie hatte Stinger ein paarmal im Knast in Horsens besucht. Damals war sie eine echte Bikerin gewesen, mit Leder, Nieten und Oberarmen so kräftig wie Oberschenkel, aber hinter dieser harten Fassade war sie die Freundlichkeit in Person.
    Er musste ein paar

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