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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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in ihr Leben getreten. Von dem Tag ihrer Geburt an hatte sich alles verändert, ihre Gefühle und ihre Gedanken hatten sich ganz auf dieses kleine Wesen konzentriert. Und das Band zwischen ihnen war gewachsen und gewachsen.
    Sie sah Maria vor sich stehen, in rosa Leggings, einem weißen Kleid und einer weißen Schleife im Haar; zarte Haut, dunkle Haare von der spanischen Seite. Ein kleines Schneewittchen, bereit, die Herzen zu erobern. Sie war ein liebenswürdiges Kind gewesen, das keine Vorurteile hatte und die Gabe besaß, andere mit ihren dünnen Ärmchen zu umschlingen und sie bedingungslos zu lieben.
    Sie hörte ein Geräusch. Schritte näherten sich und hatten einen eiskalten Windhauch im Gepäck.
    Sie erkannte sofort, dass es ein Mann war. Die Art undWeise, wie er sich bewegte und atmete, wie die Luft vor ihm zurückwich. Er kniete sich neben sie und es durchfuhr sie ein glühender Schmerz, als er ihr das Tape vom Mund riss.
    »Hier kann dich niemand hören. Aber wenn du anfängst zu schreien, stopfe ich dir das Maul.«
    Die Stimme gehörte dem Fahrer. Sie erinnerte sich an seine Ausstrahlung, der Mann hatte Muskeln, war breit, vielleicht nicht so groß, aber auf jeden Fall massig. Sie roch seinen Schweiß, als wäre er gerade vom Training gekommen.
    »Wasser …«
    Sie hatte viele Wünsche, aber das war das Dringlichste.
    »Hier.«
    Er hielt ihr einen Becher oder eine Kanne an die Lippen. Sie trank. Das Wasser war eiskalt.
    »Ich friere.«
    »Womit hast du gerechnet? Pelz und Champagner? Das hier ist kein fucking Fünfsternehotel.«
    Seine große Hand packte ihre Haare und riss ihr den Kopf in den Nacken.
    »Du weißt genau, was wir haben wollen, stimmt’s?«
    »Nein«, log sie.
    Mit einer kurzen Bewegung schlug er ihren Kopf gegen die Mauer. Sie verlor für einen Moment die Besinnung in einem Strudel aus Schmerz.
    »Bitch.«
    Sie hatte sich auf die Zunge gebissen, Blutgeschmack im Mund. Sie klammerte sich mit ganzer Kraft an den Wunsch, bei Bewusstsein zu bleiben, während ihr Körper vor panischer Angst zitterte.
    »Gib mir die Position«, befahl er ihr.
    Sie befeuchtete ihre aufgesprungenen Lippen. Peter würde sie finden. Sie musste nur noch ein bisschen durchhalten.
    »Ich habe sie nicht.«
    »Ich weiß genau, dass du sie hast.«
    Ein zweites Mal schlug er ihren Kopf gegen die Mauer und wieder durchfuhr sie der Schmerz wie eine Feuerwalze. Sie wünschte sich die Seligkeit einer Bewusstlosigkeit, kämpfte aber gleichzeitig dagegen an.
    »Tja, wer nicht hören will, muss fühlen, wie meine Mutter immer sagt. Ich habe ein kleines Geschenk für dich, daran kannst du dich wärmen. Aber zuerst …«
    Er öffnete ihre Fußfesseln. Doch sie wusste nur zu gut, dass sie nicht die Freiheit geschenkt bekam. Er zog ihre Stiefel aus, einen nach dem anderen, dann spürte sie seine groben Hände unter ihrem Pullover, mit denen er ihre Hose aufknöpfte und den Reißverschluss öffnete.
    »Neiiin!«
    Die Kälte biss in ihre nackten Beine, als er ihr die Hose herunterzog.
    Vergewaltigung, schoss ihr durch den Kopf. Gleich wird sich etwas in sie hineinbohren, sein Schwanz, kalter Stahl oder eine abgebrochene Flasche.
    Der Gedanke ließ die Wut in ihr hochkochen. Sie warf sich hin und her und trat um sich, aber da sie nichts sehen konnte, trafen ihre Füße nur ins Leere. Er packte ihre Beine und fesselte sie wieder mit den Metallschlaufen. Sie wollte ihn anspucken, ihn kratzen und schlagen, sie hätte ihm am liebsten einen Eispickel durch sein krankes Herz gestoßen. Aber sie konnte nichts tun, sie war hilflos.
    »Ach, davor hattest du Angst?«, sagte er abfällig. »Glaubst du, ich habe Bock auf so ein Skelett wie dich? Du hättest wahrscheinlich noch Spaß dabei und was hätte ich dann davon?«
    ›Na und?‹ wollte sie ihm entgegenbrüllen, aber sie beherrschte sich.
    »Ich habe andere Pläne mit dir«, sagte er und flüsterte beinahedabei, seine Lippen nah an ihrem Ohr. »Ein kleines Ritual, damit klar ist, zu wem du gehörst.«
    Dann verschwand er wieder. Sie starb vor Kälte. Sie hätte gar nicht um Hilfe schreien können, ihre Stimme war kraftlos, die Schmerzen nahmen ihr die Luft, als hätte sie jemand an die Wand genagelt. Ihr entwich nur ein kaum hörbares, jämmerliches Wimmern, für das sie sich schämte. Sie dachte an Peter, hörte seine Stimme und sein Lachen vom frühen Morgen, als sie miteinander geschlafen hatten. Sie sah sein Lächeln und die kleinen Lachfalten, die seine Augen umspielten. Seinen

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