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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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passte ganz gut.«
    Konstruktiv. Kir war fassungslos. Ihre Wut war aufgebraucht. Sie musste an Tora und Nina und Gry denken.
    »Und das konntest du hinnehmen?«
    Blackie schüttelte den Kopf. Zum ersten Mal sah sie so etwas wie Reue.
    »Er ist zu weit gegangen. Ich dachte, ich hätte ihn unter Kontrolle, aber er hat eine Seite, die auch ich nicht beeinflussen kann. Ich habe ihm gesagt, dass er vorsichtig sein sollte, und habe ihm befohlen, dass er seine bizarren Leidenschaften beherrschen soll.« Sein Blick ging hinaus aufs Meer. »Darum endet ja auch alles hier und jetzt.«
    »Und weil Nina Bjerre in der Silvesternacht gesehen hat, wie ihr Tora ins Hafenbecken geworfen habt? Und Tora musste sterben, weil Tomas die Grenzen überschritten hat, stimmt’s?«
    Blackie nickte.
    »Sie sollte eigentlich gar nicht sterben, oder?«, fragte Kir.
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Sie sollte ein bisschen gefoltert und dann irgendwo abgelegtwerden, damit alle sehen können, dass man sich nicht ohne Folgen mit dem Boss anlegt. Aber Tomas konnte sich nicht beherrschen. Darum war es am besten, sie loszuwerden.«
    »Und du hast auch Tomas ins Hotel geschickt, um Gry zu töten? Warum bloß, Blackie? Warum musste sie sterben? Das arme Mädchen?«
    Sie verstand gar nichts mehr. »Und das alles nur wegen der Ladung Heroin da unten?«
    Er nickte. »Der Bulle wurde zu neugierig. Sie hat zu viel geredet.«
    »Und was ist, wenn da unten kein Paket liegt? Wenn ich nichts finde?«
    Er sah sie voller Hass an.
    »Das wirst du. Du wirst was finden. Sonst kommst du hier nicht lebend davon.«

K APITEL 79
    Felix arbeitete wie eine Besessene. Bei jeder Bewegung durchfuhr sie ein stechender Schmerz und die Fesseln schnitten immer tiefer in ihre Haut. Ihr Körper war gespannt wie ein Drahtseil, so lang streckte sie sich, um die Kisten und das Gerümpel beiseitezuräumen. Das trennte sie von Anja im Nebenraum: Gerümpel und alte Säcke und Kisten.
    Sie hoffte inständig, dass Anja von der anderen Seite mithalf, hörte aber nur gedämpfte Lebenszeichen.
    »Komm schon, Anja, du musst mitmachen. Wir müssen ein Loch freilegen.«
    Auf der anderen Seite vernahm sie ein zartes Kratzen, als würde ein Gegenstand minimal verschoben werden. Anjahustete und der Husten ging über in ein erstickendes Gurgeln.
    »Du schaffst das, los, reiß dich zusammen!«
    Ihre einzige Chance bestand darin, zusammenzuarbeiten. Ihre Brüste waren blutig, die Brandwunde pulsierte und sie hatte das Gefühl, dass ein Fieber in ihrem Körper wütete.
    »Ich kann dich sehen.«
    Es war nicht mehr als ein Flüstern. Aber Anja hatte recht. Felix sah das blasse Mädchen auf einem Berg alter Säcke liegen, eine Decke um sich geschlungen, die Beine dicht an den Körper gezogen.
    Ihr Peiniger war in der Zwischenzeit zurückgekommen. Felix hatte ohnmächtig den Geräuschen im Nebenraum gelauscht, sie hatte das Weinen und Wimmern gehört und seine Stimme, die wie die eines Roboters klang. Sie hatte nichts unternehmen können, sie hatte nur gehofft, dass es schnell vorbeiging, und fieberhaft überlegt, wie sie ihn am besten überwältigen und dann fliehen konnten. Aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher, ob ihnen das gelingen würde.
    Anja war nicht gefesselt, aber man konnte deutlich sehen, dass sie Fesseln an Händen und Füßen getragen hatte. Jetzt war es nicht mehr notwendig, ihr Körper war kurz davor, aufzugeben.
    Neben Anja hatte sich eine kleine Schneewehe gebildet, außerdem hörte sie ein beständiges Tropfen und bemerkte die Wasserpfütze zu ihren Füßen.
    Sie sah sich suchend um und zog unter großer Anstrengung den Eimer zu sich. Dann schob sie ein paar Flaschen beiseite, die auf dem Boden lagen, und rollte den Eimer in Anjas Richtung. An die Wand gelehnt, stand ein alter Besen, den packte sie und schob damit den Eimer in den Nebenraum.
    »Kannst du mich hören?«
    »Ja.«
    »Kannst du dich bewegen?«
    Keine Antwort. Aber Anjas Körper streckte sich ganz langsam. Anja stöhnte vor Schmerz.
    »Nimm den Eimer. Da ist er. Und fülle ihn mit Schnee. Dann schiebst du ihn zu mir zurück. Schaffst du das?«
    »Nein.« Anja wimmerte wie ein kleiner Säugling.
    »Du musst es schaffen!«
    Anja lag einen Augenblick reglos da. Felix befürchtete, dass ihr Körper zu entkräftet war, als sich Anja vorsichtig aufstützte und den Eimer langsam zu sich heranzog. Dann sank sie mit einem Seufzen in sich zusammen.
    »Los, weiter, Anja! Du schaffst das. Komm!«
    Langsam, unendlich langsam setzte

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