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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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hatte.
    Mark Bille Hansen riss die Hände hoch und streckte ihm in einer abwehrenden Geste die Handflächen entgegen.
    »Ich bin beeindruckt! Ich bin nie über Lucky Luke hinausgekommen.«
    »Dann ist das bestimmt äußerst verwirrend, einem Tischler zu begegnen, der das ABC beherrscht«, entgegnete Peter mit milder Stimme.
    »Das kann ich Ihnen sagen!«, sagte Mark Bille Hansen und grinste.
    Der Augenblick währte nicht lange, dennoch hatte Peter das Gefühl, sie hätten sich die Hand gereicht. An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit und sie wären vielleicht sogar Freunde geworden.
    »Aber abgesehen davon war Ramses ein netter Kerl«, sagte er. »Und seine Halskette, die hatte keine religiöse Bedeutung. Die hat er von einer seiner zahlreichen Freundinnen geschenkt bekommen.«
    Mark Bille Hansen nickte und stand auf.
    »Prima, dann müssen wir uns darüber wenigstens nicht den Kopf zerbrechen. Wissen Sie, ob er gerade eine feste Freundin hatte?«
    »Keine Ahnung. Ich hatte ihn seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, bis mein Hund seine Leiche fand.«
    Mark Bille Hansen knöpfte seine Jacke zu und sah aus dem Fenster. Es dämmerte und hatte angefangen zu schneien.
    »Die Rechtsmediziner gehen davon aus, dass er in der Nacht zu Neujahr zwischen 18 und 22 Uhr getötet wurde. Wo waren Sie in der Zeit, bevor Sie ihn gefunden haben?«
    Ein Polizist musste diese Fragen stellen, sonst machte er seinen Job nicht ordentlich. Peter gab Mark Bille Namen und Anschrift seines Kollegen in Gjerrild, auf dessen Silvesterparty er gewesen war.
    »Alle Gäste haben sich vor dem Fernseher versammelt. Um die Neujahrsansprache der Königin zu hören. Ich war gegen zwei Uhr morgens zu Hause. Ich bin sicher, dass Felix Gomez mich gesehen hat und bezeugen kann, dass ich das Haus nicht vor dem nächsten Morgen verlassen habe. Ich war mit meinem Chef auf der Jagd. Bei ihr drüben brennt immer Licht, ich habe den Eindruck, dass sie nie schläft.«
    »Auf der Jagd? Besitzen Sie ein Gewehr?«
    »Selbstverständlich nicht. Mit der Urteilsverkündung habeich auch meinen Waffenschein verloren. Ich begleite ihn nur zum Spaß.«
    »Und Sie leihen sich auch keine Waffe?« Mark Bille musterte ihn misstrauisch.
    Peter musste an den Moment denken, als er Manfreds Gewehr in der Hand gehabt hatte.
    »Manfred ist der Schütze und schießt, was geschossen werden muss.«
    »Ihr Chef?«
    Peter nickte.
    »Und das wird er mir auch bestätigen können?«
    »Jedes Wort.«
    Der Polizist sah hinüber zum Nachbarhaus, wo tatsächlich Licht brannte. Er verabschiedete sich, sein Händedruck war fest und er hielt Peters Hand sehr lange in seiner.
    »Ich gehe mal rüber zu ihr. Wir sehen uns bestimmt noch mal wieder.«
    Sekunden später beobachtete Peter, wie der Polizist an Felix’ Haustür klingelte. Er wartete ein paar Minuten, klingelte erneut und drückte die Klinke herunter. Aber es war abgeschlossen. Dann ging er einmal um das Haus und legte die Handkante an die Fensterscheiben. Schließlich gab er auf, stieg ins Auto und fuhr davon.

K APITEL 18
    Der Leichensack war wasserdicht und geruchsundurchlässig. Er bestand aus einer Art gummiertem Leinen und war mit zwei soliden Tragegurten ausgestattet. Er knisterte in Kirs Hand, als Allan Vraa ihn ihr reichte.
    Früher hatten sie mit einem anderen Modell gearbeitet. Das war grün und sie hatte nicht die besten Erinnerungendaran, denn die Nähte waren immer gerissen, wenn das Gewicht des Körpers zu groß war.
    »Jetzt bekomme ich endlich so einen Wasserbanditen zu Gesicht«, sagte Niklas und klang aufgesetzt draufgängerisch.
    Sie saßen auf dem Rand des Gummibootes, ausgestattet mit Trockenanzügen und Pressluftflaschen. Bereit für den letzten Tauchgang des Tages. Kir schlug mit dem Leichensack nach Niklas.
    »Buh!«
    Niklas grinste verkrampft.
    »Vergiss nicht: Sie kann dir nichts mehr tun. Andere Dinge sind viel gefährlicher: Sprengstoff, Senfgas, die große Liebe. Aber sie ist es nicht. Sie kann noch nicht einmal mit dem dicken Zeh wackeln.«
    Er nickte hektisch mit dem Kopf, als würde er sich so selbst davon überzeugen können. Aber sie kannte ihn zu gut. Er war ein hervorragender Taucher und ein sehr guter Minenräumer. Aber der Tod würde erst dann ein natürlicher Teil seiner Arbeit werden, wenn er mehrmals an der Bergung einer Leiche teilgenommen hatte. Die Abteilung für Munitionsbergung und Kampfmittelräumung in Kongsøre hatte eine feste Vereinbarung mit der Polizei. Wenn keine lokalen

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