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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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zurückgetreten.
    »Er ist da!«
    Elisabeth spähte vorsichtig hinaus.
    »Das ist sein Auto, ich habe es wiedererkannt«, rief Anja außer sich.
    Elisabeth suchte mit den Augen sorgfältig den Parkplatz ab.
    »Meinst du den Volvo?«
    Anja nickte. Peter hatte auch den weißen Volvo älteren Baujahrs entdeckt, der neben dem Briefkasten parkte.
    Elisabeth schüttelte den Kopf.
    »Kannst du das Nummernschild lesen, Anja?«
    Anjas Stimme zitterte:
    »Irgendwas mit ZJ.«
    »Und was hatten wir gesagt, wie sieht das Kennzeichen von Klaus aus?«
    »Irgendwas mit A, oder so.«
    »Siehst du! Das Auto sieht nur so ähnlich aus.«
    Anja starrte den leeren Wagen an.
    »Von diesen alten Volvos gibt es viele. Ich kann verstehen, dass du Angst bekommen hast, aber er kann es nicht sein«, beruhigte sie Elisabeth.
    Anja schüttelte den Kopf. Ihr Blick war skeptisch. Elisabeth legte ihr eine Hand auf den Arm.
    »Du musst dich daran gewöhnen und deiner Angst mit Vernunft begegnen, okay? Das wird immer wieder vorkommen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    Anja schluckte und nickte.
    »Wir sind zu dritt. Peter ist bei uns. Jetzt gehen wir zusammen raus und du wirst sehen, dass nichts passiert.« Elisabeth sah Peter entschlossen in die Augen.
    Sie verabschiedeten sich von Stinger und gingen den Gang hinunter zur Eingangshalle. Anja hatten sie in ihre Mitte genommen. Peter konnte ihre Nervosität spüren. Sie sah sich ständig um, blinzelte ängstlich und zuckte jedes Mal zusammen, wenn ihnen jemand entgegenkam.
    »Ich kann euch nach Hause fahren«, bot Peter an. »Wenn ihr hier wartet, hole ich eben mein Auto.«
    Sie waren gerade durch die automatische Eingangstür gegangen, als neben ihnen eine heisere Männerstimme grölte:
    »Du verdammtes Miststück. Du kommst jetzt verdammt noch mal mit und zwar sofort.«
    Peter und Elisabeth drehten sich um. Der Mann sah aus wie ein wütender Stier mit gesenktem Kopf und hatte einen Helfer dabei, der sich wie ein Raupenfahrzeug bewegte. Er hatte eine dicke Boxernase, die wahrscheinlich mehrfach gebrochen war. Beide Männer trugen Lederkluft und schwere Stiefel und waren dekoriert mit Bandenzeichen. Der Anführer krallte sich Anja, nahm sie in den Schwitzkasten und schleppte sie hinter sich her zum Parkplatz. Sie schrie und schlug um sich, aber erfolglos. Der Kerl mit der Boxernase stieß Elisabeth von hinten in den Rücken, sie verlor das Gleichgewicht und fiel kopfüber in eine Schneewehe. Danach prasselten zahlreiche Schläge auf sie ein.
    In Peter erwachte sein Instinkt und alte Muster übernahmen die Regie. Wie Sprungfedern, die aus einer alten Matratze platzen, erschienen die wirkungsvollsten Schläge und Griffe in seinem Hinterkopf. Er packte Elisabeths Angreifer von hinten, drehte ihn um, rammte ihm ein Knie in den Schritt und versetzte ihm einen Handkantenschlag an den Hals. Der Mann knickte ein, griff aber nach Peters Beinen und riss ihn zu Boden. Peter spürte einen scharfen Schmerz im Rücken, als er aufschlug, und schon war der Angreifer über ihm, hatte seine Hände um seinen Hals gelegt und drückte ihn mit seinem ganzen Gewicht zu Boden. Aber Peter war leichter und wendiger, befreite sich aus dem Griff und traf mit der Faust die Boxernase seines Gegners. Der Mann fiel um, Peter rutschte auf dem gefrorenen Boden hin und her, kam aber zum Stehen und trat ihm in die Leber. Einmal und noch ein zweites Mal, bis dieser sich vor Schmerzen krümmte.
    In einer anderen Welt, an einem anderen Ort, hätte er den Job jetzt mit weiteren Tritten in das Gesicht seines Widersachers beendet. Stattdessen aber hechtete er Anja und ihrem Exfreund hinterher, der sich auf den Volvo zubewegte.
    Er war nur wenige Meter hinter ihnen, als plötzlich wie aus dem Nichts ein silberner Jeep auftauchte und zwei Gestalten heraussprangen. Schwarz gekleidete, junge Frauen. Die eine mit einem Baseballschläger, die andere mit einer Pistole bewaffnet. Die erste war groß und kräftig gebaut, der muskulöse Typ, wie eine Ringerin. Die andere war schlank und bewegte sich geschmeidig. Die Frau mit der Pistole hatte sehr kurze, schwarze Haare und Piercings in der Nase, den Augenbrauen und der Lippe. Irgendwo hatte er sie schon mal gesehen.
    Was dann geschah, wirkte wie eine einstudierte Operation. Die Große ließ einen wahren Regen aus Schlägen auf den Exfreund niederprasseln, während die Kleine Anja wegzog und ins Auto stieß.
    Peter starrte ihnen fassungslos hinterher, als sie in den Wagen sprangen und davonrasten.

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