Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung
Rock über sie beide, während sie ihn aus sich herausgleiten ließ, und zog schnell sein Hemd herunter. Der gehört mir , dachte sie völlig irrational. Ihr ganzes Leben lang war sie habgierig gewesen, allerdings nie bei Männern. Dieser aber sollte nur ihr gehören.
Als Myst sich taumelnd erhob, griff Wroth nach ihr, aber Regin hob erneut ihr Schwert und ließ es einige Zentimeter tief in seine Brust sinken. Er wehrte sich nicht – er spürte es ja kaum – , denn er hatte geschworen, ihrer Familie nichts zuleide zu tun.
Er war euphorisch. Dort stand seine Braut mit hoch erhobenem Kinn und hielt sich die Bluse zu. Endlich war sie sein. Er unterdrückte ein boshaftes Grinsen. Und das vor Zeugen. Jetzt konnte sie nicht mehr zurück. Sie gehörte ihm.
Sein Herz schlug wie wild für sie, sein Blut rauschte durch seine Adern – gemeinsam mit ihrem köstlichen Blut . Sein Biss hatte ihr Lust bereitet, und jedes Mal wenn sie gekommen war, hatten Blitze den Himmel überzogen – er hatte sehen können, welche Lust es ihr bereitete. Und er würde ihr neue Blitze schenken können, immer wieder, wenn er von ihr trank, ohne Angst vor Wandlung, ohne Angst, ihr wehzutun. Nie wieder musste er bei Sonnenuntergang seine Augen überprüfen.
Der eine würde des anderen Nahrung sein. Nie zuvor hatte er solch ein Gefühl der Zufriedenheit verspürt. Wenn jetzt nur noch diese Hexe von einer Schwester aufhören würde, ihn zu zerstechen.
»Du hattest gerade Sex mit einem Vampir«, sagte Lucia. »Myst, was hast du dir nur dabei gedacht? Du weißt doch, was das bedeutet. Du wirst von der ganzen Mythenwelt gemieden werden, niemand wird dir mehr trauen.«
»Wenn Furie wiederkommt … «, setzte Regin mit tonloser Stimme hinzu.
Was auch immer sie damit sagen wollte, es brachte Myst dazu, mit einem Mal die Brauen zusammenzuziehen. Sie schien unter Schock zu stehen, als ob sie bei der Ankunft ihrer Schwestern mit Eiswasser überschüttet worden und sie aus einem Traum erwacht wäre. Er musste sie nach Hause bringen, fort von ihnen.
Plötzlich schnappte Regin nach Luft und starrte Myst entsetzt an. »Oh, Süße«, flüsterte sie. »Wo ist deine Kette?«
»Schnell!«, rief Wroth Myst zu und streckte ihr die Hand entgegen. »Nimm meine Hand.« Myst gehorchte und machte einen Satz auf ihn zu. Er translozierte sie in dem Augenblick, als Regin versuchte, sich mit einem Sprung an Mysts Beine zu klammern, und ein Pfeil auf ihn zusirrte, der ihn zwar in die Schulter traf, dort jedoch nicht stecken blieb, als er verschwand.
Zurück in Blachmount, setzte er Myst auf dem Rand des Bettes ab. »Bleib hier«, befahl er ihr. Er kehrte rasch zurück, um die verdammte Tasche zu holen, deretwegen sie überhaupt losgezogen waren.
In ihrem Zimmer angekommen, hörte er Regin und Lucia die Treppe hinaufstürzen. »Gib ihr die Kette zurück, Blutsauger!«
»Ich habe meinen Anspruch auf sie erhoben. Sie ist jetzt meine Frau«, sagte er einfach und translozierte sich mit einer Leichtigkeit fort, die er nie zuvor besessen hatte. Im Nu war er wieder zu Hause, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen.
Dort warf er ihre Sachen zur Seite und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Ruh dich aus, milaya . Nimm ein heißes Bad und entspann dich, bis ich wieder da bin.« Sie antwortete nicht, und er wollte sie nicht gerne allein lassen, solange sie sich von der Translokation und den Geschehnissen dieser Nacht nicht vollständig erholt hatte, aber er musste Kristoff wissen lassen, dass Ivo sich in der Neuen Welt aufhielt. Sie mussten ihn aufspüren und vernichten.
Wie Wroth so auf seine Braut hinunterblickte, fragte er sich, wie Ivo nicht nach ihr suchen könnte.
Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und bemühte sich, ihren Blick einzufangen. »Mach es dir hier gemütlich. Deine Sachen sind hier. Das ist jetzt dein Zuhause.«
Sie nickte abwesend. Ihre Pupillen waren riesig, ihr Blick starr. Er wusste, dass er sie so nicht zurücklassen konnte. Er würde sie mit einem Bad aufwärmen und dann ins Bett stecken.
Er ließ Wasser ein, zog sie aus und setzte sie in die Badewanne. Sie saß schweigend da, während er ihr den Schmutz und das Gras von der Alabasterhaut schrubbte und ein Tuch an den Hals legte, an die Bisse, die ihn verunstalteten.
Auf einmal wandte sie sich zu ihm um und legte ihre Hände an sein Gesicht. »Wroth, du sagtest, du würdest schwören, meiner Familie niemals wehzutun?«
»Ja. Und ich schwöre es dir noch einmal.«
»Ich glaube dir.
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